Golden Cage


Trau ihm nicht. Trau niemandem.
von Camilla Läckberg, Vera Teltz (Sprecher*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 14. Mai 2019

Golden Cage

Trotz der vielen Bestrebungen um Gleichberechtigung werden Frauen in vielen Bereichen immer noch wie kleine Dummchen behandelt. Männer lächeln über sie, trauen ihnen kein technisches Wissen, kein wirtschaftliches Handeln, keine knallharte Geschäftstüchtigkeit zu. Wie sehr man sich in Frauen täuschen kann, das zeigt Camilla Läckbergs neuer Roman „Golden Cage“.

Sie hatte alles, bis ihr Mann es ihr nahm

Faye hat es geschafft. Nach einer schweren Kindheit und Jugend, hat sie mit Freund und späteren Ehemann Jack ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut, sie können ein luxuriöses Apartment in Stockholm ihr eigenen nennen und haben eine wunderbare Tochter Julienne.
Doch dann kommt der Schock. Schon lange hatte Jack nur noch Verachtung für sie übrig, doch als Faye ihn mit einer anderen Frau erwischt, bricht für sie eine Welt zusammen. Jack setzt sie von einer Minute auf die andere vor die Tür, vom gemeinsamen Vermögen bekommt Faye keinen Cent. Sie ist am Boden zerstört, doch nach und nach beginnt sie, sich ein neues Leben und ein neues Unternehmen aufzubauen. Mit diesem will sie sich an ihrem Ex-Mann rächen. Schritt für Schritt vernichtet sie ihn und seinen Ruf. Als dann die gemeinsame Tochter spurlos verschwindet und eine Blutlache im Apartment entdeckt wird, ist für die Polizei bald klar, dass Jack seine Tochter umgebracht hat…

Rachegeschichte einer betrogenen Frau

In Camilla Läckbergs neuem Roman „Golden Cage“ gibt es keine Helden. Es gibt auch keine Guten und keine Schlechten, denn alle Beteiligten haben ihre ganz eigenen Moralempfinden, ihre eigenen Werte und vor allem keine Skrupel, mit unsauberen Mitteln zu arbeiten. Doch gerade dadurch nimmt man der Autorin die Geschichte ab. Das Umfeld, in der wir uns hier bewegen, ist durchsetzt mit Intrigen, Machtspielen, Geld, Gier und dem Streben nach mehr - egal wovon. Mit Faye als Protagonistin bekommt die Geschichte ein geheimnisvolles und zwielichtiges Gesicht. Wer ist diese Frau, die aus ihrer Kindheit und Jugend eine schwere Bürde mitgenommen hat? Die von ihrem Mann betrogen, verraten wurde, vor den Trümmern ihres Lebens steht und nun ihre Rache an ihm plant? Es war naiv von ihr, sich während der Ehe zu sehr auf Jack und auf eine sichere Rolle an seiner Seite verlassen zu haben. Nun bekommt sie die Rechnung präsentiert und schwört Rache. Eine ziemlich perfide Rache, deren Planung, Entwicklung und Umsetzung zu verfolgen das Faszinierende an diesem Buch ausmacht. Fesselnd und packend erzählt Läckberg die dramatischen Ereignisse um Faye und ihre Tochter. Dabei erzählt sie ihren Roman auf mehreren Ebenen. Sie beginnt mit dem Verschwinden der Tochter in der Gegenwart und unternimmt dann Rückblicke in die Vergangenheit. Wir erfahren, wie Faye und Jack sich gefunden haben, wie sie zusammen eine Firma aufbauten und Faye dafür alles opferte. Dann der Bruch, der Verrat. Zwischendurch bekommen wir in kleinen Häppchen Fayes Kindheit erzählt, die schlimmes Grauen erahnen lässt. Nach und nach fügen sich die einzelnen Schnipsel zu einem großen Bild zusammen. Das Ende ist gelungen, nicht völlig überraschend, manches hat man geahnt, aber dennoch mit einer kleinen Wendung, an die man nicht gedacht hat.
Vera Teltz hat den Roman als Hörbuch eingelesen. Dabei nimmt sie die Hörerinnen und Hörer gefangen, fesselt sie an das Geschehen und lässt das Bild von Faye, Julienne, Jack und all den anderen vor den Augen des Hörers lebendig werden.

Golden Cage - Trau ihm nicht. Trau niemanden.

„Golden Cage“ ist ein fesselnder und packender Roman über eine taffe Frau, die nach einer schweren Kindheit und harten Jugend glaubt, den richtigen Mann gefunden zu haben. Doch sie wird wieder verraten und schamlos ausgenutzt. Sie schwört Rache und die Hörerinnen und Hörer sind gespannt dabei, wenn sich das Netz um Jack zusammenzieht.

Details

Bewertung

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