Star Wars
Darth Maul - Der dunkle Jäger
von Ryder Windham
Rezension von Stefan Cernohuby
| 13. März 2012
Rote Haut, kleine Hörner auf dem Kopf, gelbe Augen und ein düsterer Gesichtsausdruck. Handelt es sich bei dieser Beschreibung um jemanden, den man kennen könnte? Den Teufel? Im Normalfall ja, doch wenn man dieser kleinen optischen Studie ein rotes Zweiklingen-Laserschwert hinzufügt, wird daraus der "Star Wars"-Bösewicht Darth Maul. Anlässlich der neuen 3D-Version von Episode 1 wurde sein Leben nun in einem Buch veröffentlicht.
Maul ist ein Junge, der weder über sich noch über das Universum viel weiß. Seit er drei Jahre alt ist, wird er von einem Droiden erzogen und durch unmenschliche Trainingsprogramme gehetzt, die ihn sowohl körperlich als auch geistig bis über seine Grenzen führen. Dabei führt jeder Fehler und manchmal auch ein Erfolg zu Schmerzen, die ihm zugefügt werden. Schließlich lernt er seinen Meister kennen, einen Mann der viele Geheimnisse zu haben scheint und sich von ihm Sidious nennen lässt. Als sich bei ihm offenbart, dass er in der Lage ist, die Macht zu nutzen übernimmt sein Meister einen Teil seiner Ausbildung. Doch damit ist sie noch lange nicht zu Ende, denn nach vielen gefährlichen Prüfungen soll er noch an einer Schule für Assassinen Perfektion erlangen. Alles nur, um anschließend den Kampf gegen die Jedi aufzunehmen, als nunmehriger Schüler des Dunklen Lords der Sith. Als Darth Maul kämpft er gegen die beiden Jedi Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Kenobi. Hier kann er zeigen, wie viel er gelernt hat und welche überragenden Fähigkeiten er in seiner Körperbeherrschung und im Kampf mit seinem speziellen doppelschneidigen Laserschwert erlangt hat. Der Ausgang des finalen Kampfes ist vermutlich so gut wie jedem Kenner der Filme bekannt. Doch zur allgemeinen Überraschung des Lesers ist die Geschichte damit noch nicht zu Ende...
Die mediale Ausschlachtung der Lieblingssaga von George Lucas nimmt kein Ende und hat keine Grenzen, genauso wie andere Fantasiewelten. Zum Teil entstehen dadurch allerdings auch einigermaßen interessante Nebenprodukte. Doch das ist auch das Problem bei Ryder Windhams Roman "Darth Maul - Der dunkle Jäger". Er ist stellenweise ziemlich interessant, zumindest was das Heranwachsen und das Training des Sith-Lords angeht. Doch dann gibt es wieder einige andere Stellen, wie jene Ausschnitte aus dem Film, die einfach nur ewig lange Kampfsequenzen darstellen. Beschreibungen, die sich über mehrere Seiten ziehen und Laserschwert-Hiebe, Sprünge, Ausweichmanöver und Treffer ausgiebig dokumentieren. Und da ist noch das Ende, beziehungsweise der Anfang des Romans. Denn anders als man im Film annimmt, stirbt Darth Maul nicht, zumindest wenn es nach dem vorliegenden Buch geht. Doch die Lebensqualität, wenn man nur noch eine obere Köperhälfte besitzt, ist natürlich eher am unteren Ende der Skala angesiedelt. Positive und negative Aspekte des Romans berücksichtigt, ist das Werk leider nur unterdurchschnittlich gelungen und eher nur wahren Fans und Sammlern zu empfehlen. Da der Preis unter zehn Euro beträgt, wird jedoch zumindest die Geldbörse nicht allzu sehr belastet.
Ryder Windham versucht in "Darth Maul - Der dunkle Jäger" demselben eine eigene Identität einzuhauchen, die er im Rahmen von Episode 1 von "Star Wars" nie erlangen konnte. Doch der Aufbau des Romans ist nicht ganz glaubwürdig, besonders die "Filmszenen" wirken wie elendig langweilig und langwierig beschriebene Kampfsequenzen. Das macht das Buch zu einem reinen Sammlerobjekt. Denn abgesehen von einigen interessanten Hintergründen hat das Werk leider nicht sehr viel zu bieten.
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