Seit Jahrhunderten kursieren philosophische Fragen darüber, wohn wir gehen und warum wir leben. Diese Fragen greifen dann über die Realität hinaus auch auf Persönlichkeiten und Geschöpfe der Phantastik über. Auch diese wissen nicht immer, wohin sie zu gehen haben. Doch wenn man darüber informiert sein will, woher die Schöpfungen J. R. R. Tolkiens kamen und wohin sie unterwegs waren, kann man sich diese Information aus der neuen Karte Mittelerdes holen.
Wie weit war es eigentlich vom Reiche Celeborns und Galadriels bis zum Dunklen Tor von Mordor? Welchen Umweg musste Frodo gehen, um den Pass von Cirith Ungol zu durchschreiten? Wie schnell war Theoden von Rohan auf der Strecke nach Minas Tirith? Fragen, die sich allesamt beantworten lassen. Denn zusätzlich zur erwähnten Karte, die gefaltet und mit zahlreichen Illustrationen versehen im edel gebundenen Buch beiliegt, gibt es auch zu allen Orten Erklärungen. Was ist wann an ihnen geschehen. So kann man teilweise auch erstmals von Ereignissen erfahren, die mit den Ereignissen des "Herrn der Ringe" nichts zu tun haben sondern nur im "Silmarillion" oder in "Nachrichten aus Mittelerde" Erwähnung fanden. Möglicherweise bietet sich dem interessierten Tolkien-Fan der eine oder andere Anreiz, sich eingehender mit dessen Schaffen zu beschäftigen. Man erhält die Möglichkeit zu sehen, wo sich die verräterischen Bergvölker im "Herrn der Ringe" verborgen haben, wo Bilbo den Ring fand und wo Sauron vor Zeitaltern seine erste große Niederlage erlitt.
Dies und vieles mehr bietet die neue Karte von Mittelerde.
Mit vollem Name heißt das attraktive Buch "Die Straße gleitet fort und fort: Die Karte von Tolkiens Mittelerde." Und eines bietet die Karte leider nicht: Neues.
So schön es ist, die wichtigsten Orte von Mittelerde beschrieben zu haben, gemeinsam mit den wichtigsten historischen Fakten, so vergeblich sucht man nach Neuem. Denn die enthaltene Karte ist zwar schön anzusehen, mit zusätzlichen Illustrationen von John Howe versehen, so dass man sie getrost an der Wand aufhängen kann, aber letztendlich bleibt sie die Karte Tolkiens, die in so gut wie jedem Werk enthalten ist. Auch die zusätzlichen Bilder im enthaltenen Buchteil sind schön anzusehen und die Informationen frischen die Erinnerungen eines wahren Tolkienfreunds auf. Vielleicht inspirieren die Inhalte andere tatsächlich dazu, sich die übrigen Werke von Tolkien zu kaufen und dafür ist das Werk gut geeignet. Auch für jene Fans, die wirklich alle Erscheinungen, welche Mittelerde betreffen, ihr Eigen nennen wollen, ist ein Kauf sicherlich keine Fehlentscheidung. Dennoch sollte man überlegen, ob man bereit dazu ist, Geld in etwas zu investieren, das in unterschiedlichen Medien bereits verfügbar ist, sei es als Historischer Atlas von Mittelerde oder als Mittelerde-Lexikon.
"Die Straße gleitet fort und fort: Die Karte von Tolkiens Mittelerde" ist ein Sammlerstück. Wunderschön aufgemacht und in einem edlen Hardcover verpackt, ist das Werk schön anzusehen. Allerdings bietet es außer Anregungen und Erinnerungen nichts Neues, abgesehen von einigen schönen Illustrationen. Insofern kann es wirklich nur großen Fans ans Herz gelegt werden.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:08/2009
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Umfang:61 Seiten
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Typ:Hardcover
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ISBN 13:9783608937619
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Preis (D):13,9 €