Das Koboltikum

von Christian von Aster, Holger Much (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. Juli 2018

Das Koboltikum

Literarische Werke können einen sehr unterschiedlichen Fokus haben. Manche konzentrieren sich ganz auf den erzählerischen Teil, bei anderen ist der Text Nur ein Puzzleelement eines Gesamtkonzeptes, das mit künstlerischer Gestaltung Hand in Hand geht. „Das Koboltikum“ ist eine Kooperation zwischen Christian von Aster und Holger Much, die bei Edition Roter Drache erschienen ist.

Warum man einen Koboldfürsten nicht verärgern und generell den Schlaf des Koboldvolkes nicht stören sollte, wird gleich im ersten Gedicht des Bandes illustriert. Denn dann gibt es ein einzigartiges Schicksal für Säufer.Warum man einen Koboldfürsten nicht verärgern und generell den Schlaf des Koboldvolkes nicht stören sollte, wird gleich im ersten Gedicht des Bandes illustriert. Denn dann gibt es ein einzigartiges Schicksal für Säufer.Twinkledinkle Ferkelbauch klingt namentlich nicht allzu beeindruckend. Und doch handelt es sich bei ihm um den Schutzgeist eines ganzen Landes, der einfache Menschen unterstützt und Könige bestiehlt.
Magier messen gerne die Kräfte miteinander und lassen sich dann in ihrer Macht preisen. Doch ist immer die Frage, was man mit seinen Fähigkeiten wirklich erreichen will. Denn manchmal sind Größe und Magie nicht alles – manchmal sind andere Fertigkeiten gefragt.Magier messen gerne die Kräfte miteinander und lassen sich dann in ihrer Macht preisen. Doch ist immer die Frage, was man mit seinen Fähigkeiten wirklich erreichen will. Denn manchmal sind Größe und Magie nicht alles – manchmal sind andere Fertigkeiten gefragt.Legenden von Schätzen gibt es bei Kobolden und Zwergen viele, kein Wunder also, dass sich immer wieder Menschen auf den Weg machen, diese zu finden. Doch so etwas kann übel ausgehen.
Kleine Kreaturen gibt es in den unterschiedlichsten Breiten unserer Welt. Und manche sorgen auch dafür, dass man nicht das abtransportiert, was ihnen gehört – nicht ohne es ordentlich zu säubern.
Unter Tage muss man besonders aufpassen. Denn wenn etwas einem Kobold oder Zwerg gehört und einen dieser davor warnt, seine Tätigkeiten fortzusetzen, ist man gut damit beraten, auf sie zu hören.

„Das Koboltikum“ ist kein konventionelles Werk. Der Verlag Edition Roter Drache beweist hier Mut zur Lücke, ein Werk zu veröffentlichen, das nicht Fisch, nicht Fleisch ist. Für ein Kinderbuch sind sowohl die Geschichten als auch die Illustrationen zu düster. Für ein klassisches Märchenbuch steht die Moral nicht genügend im Fokus. Teilweise wird gereimt, aber auch nicht durchgängig. Das beiliegende Hörbuch enthält Intros und Outros und auch einen Koboldtanz. Aber so richtig überzeugen kann das ganze Werk nicht. Die Illustrationen sind natürlich absichtlich düster, aber einige der Bilder sind so düster, dass man sich Mühe geben dabei geben muss, alle Nuancen zu erfassen. Selbst wenn man das Gesamtergebnis als Kunstwerk betrachten möchte, hat man einige geschichtliche Ausreißer, bei denen man nicht sicher ist, ob diese wirklich von Kobolden gehandelt haben – wie etwa im Fall des Schattenspielers. Dementsprechend fällt der Gesamteindruck des Werks eher zwiespältig und eher mittelprächtig aus. Kenner von Christian von Aster und Holger Much können natürlich trotzdem zugreifen – aber das Werk wird nicht jedermann zu überzeugen wissen.

„Das Koboltikum“ stellt eine Verbindung von visuellen Eindrücken und lyrischen Ergüssen dar. Als Buch mit bereits enthaltenem Hörbuch hat man sogar noch eine dritte Möglichkeit, sich der Materie anzunähern, da auch Musikstücke enthalten sind. Leider gibt es einige Elemente, die den Gesamteindruck schmälern, was das Werk in unseren Augen leider nur durchschnittlich erscheinen lässt.

Details

Bewertung

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