Die Kormyr-Saga

Jenseits der Berge

von Troy Denning
Rezension von Stefan Cernohuby | 09. Mai 2009

Jenseits der Berge

Hat ein Land eine lange und bewegte Vergangenheit, dann kann die Gegenwart eigentlich nur langweilig sein, oder? Falsch! Zumindest wenn es um das Reich Kormyr geht, das in der Welt der "Vergessenen Reiche" angesiedelt ist. Denn das Land kommt nach einem versuchten Staatsstreich nicht wieder zur Ruhe. Davon handelt Troy Dennings Roman "Jenseits der Berge", der als zweiter Band der "Kormyr-Saga" geführt wird.

Nachdem Beinahe-Verräter aufgehalten wurden und der königliche Magier wieder für Ruhe gesorgt hat, gibt es zwischenzeitlich ein eher menschliches als übernatürliches Problem. Denn Tanalasta, die designierte Thronerbin, ist mittlerweile 35 Jahre alt und noch immer unverheiratet. Langsam macht sich nicht nur die königliche Familie, sondern auch der ganze Hofstaat darüber sorgen, dass König Azoun keine Enkel bekommt und die Linie Obarskyr somit aussterben könnte. Doch Tanalasta hat kein Interesse aus reinem Pflichtgefühl zu heiraten. Und so kommt eine seltsame Getreidefäule in Kormyr ihr gerade Recht, um mittels einiger Chaunteagläubigen gegen ihren Vater aufzubegehren. Doch während sie gemeinsam mit dem königlichen Magier Vangerdahast auf der Suche nach ihrer Schwester Alusair ist, lernt sie jemanden kennen, der möglicherweise ein guter Kandidat für den Posten ihres Ehemanns darstellen würde. Leider steht die Liaison unter keinem guten Stern. Einerseits stammt der gute Mann aus einer in Ungnade gefallenen Familie, andererseits zeigen sich magisch resistente und überaus bösartige Wesen verantwortlich für das neueste Unheil, das dem Reich Kormyr droht. Es gilt, die persönliche Entfaltung hinten anzustellen und den Kampf für Reich und König aufzunehmen...

Troy Denning hat die schwierige Aufgabe übernommen, an den Epochen umspannenden Vorgänger "Dunke Fänge" von Ed Greenwood anzuknüpfen. Dies gelingt ihr über weite Strecken, aber leider nicht über das ganze Werk. Irgendwann driftet sie zu sehr in das übertriebene Gefühlschaos der designierten Thronfolgerin ab und verliert sich auch noch in Kämpfen, die sich über viele - vielleicht sogar zu viele - Seiten erstrecken. Etwas den Faden verliert man auch bei den verschiedenen Magie aufsaugenden Ghazneths. Einer scheint zu glauben, ein ehemaliger König des Reichs zu sein, ist dabei aber relativ leicht beeinflussbar und zudem wahnsinnig. Andere dieser Wesen scheinen dabei einfach nur nach Blut zu gieren. So stellen sie zwar für ihre Kontrahenten, die unter anderem zu den mächtigsten existierenden Magiern zählen, schier unüberwindbare Gegner dar, können dabei aber nicht so richtig überzeugen. Insgesamt ist das Werk daher leider nur durchschnittlich gelungen. Denn nach einem eigentlich guten Beginn und konstantem Erzählaufbau sackt der Spannungsbogen ab und verliert sich in zu ausschweifenden Formulierungen und zu langen Monologen. Möglicherweise hätte man auch die gefühlsschwangeren Momente ein wenig kürzen können. Hier hätte die Autorin mehr aus der Handlung herausholen können, denn weniger ist oft mehr. Liebhaber von heroischen Fantasyromanen und insbesondere der "Vergessenen Reiche" werden aber trotzdem ihre Freude an "Jenseits der Berge" haben.

Freunde von heldenhafter Fantasy werden an Troy Dennings Roman "Jenseits der Berge", dem zweiten Band der in den "Vergessenen Reichen" angesiedelten Reihe "Die Kormyr-Saga", durchaus ihre Freude haben. Da der Roman allerdings insgesamt einige Schwächen aufweist, kann er leider nicht hundertprozentig überzeugen. Diesbezüglich kann er leider nur als durchschnittlich eingestuft werden.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    The Cormyr Saga 2. Beyond the High Road
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    05/2008
  • Umfang:
    478 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783442244294
  • Preis (D):
    8,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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