Star Trek Vanguard

Offene Geheimnisse

von Dayton Ward
Rezension von Stefan Cernohuby | 14. September 2009

Offene Geheimnisse

Geheimnisse scheinen manchmal nicht vermeidbar zu sein. Dennoch können sie sich als gefährlich erweisen, zum Beispiel wenn sie an unpassenden Zeitpunkten aufgedeckt werden. Im Fall des "Star Trek - Vanguard"-Romans "Offene Geheimnisse" ist das bereits passiert. Nun muss man sich mit den Folgen der Problematik auseinandersetzen. Man darf gespannt sein, ob der vierte Band dieser Reihe zu überzeugen vermag.

Commodore Diego Reyes sitzt hinter Gittern. Kein Wunder, ist doch herausgekommen, dass er wissentlich Geheimmaterial der Föderation durchsickern hat lassen, was einem Reporter ermöglicht hat, sensible Informationen im ganzen Raumsektor zu verbreiten. Moralisch war diese Tat allerdings nachvollziehbar, hat sie doch vermutlich zahlreiche Leben gerettet. Während sich für ihn eine Verhandlung anbahnt, gibt es gleichzeitig noch viele andere Bewegungen in den Weiten des Weltalls. Die Klingonen scheinen einen Krieg provozieren zu wollen und die Vulkanierin T´Prynn ist in ihrem Geist gefangen und scheint nur noch durch eine Spezialbehandlung auf ihrer Heimatwelt Vulkan geheilt werden zu können. Zudem werden die Hinterlassenschaften der mysteriösen Shedai weiter erforscht. Es scheint nur einen Mann zu geben, der hinter ihr Geheimnis kommen kann, nämlich Lieutenant Ming Xiong. Doch dieser fällt klingonischen Forschern in die Hände - wobei diese natürlich eine völlig andere Politik der Forschung betreiben als die Föderation. Dann gibt es da immer noch das Volk der Tholianer, das alles andere als erpicht darauf ist, dass sich andere in ihre Angelegenheiten einmischen und auch noch die Romulaner, die erstmals seit langer Zeit wieder etwas von sich hören lassen. Viele Parteien also. Ob dies aber auch zu einem spannenden Endergebnis führt?

Erfreulicherweise ja. Nachdem die Handlung bis zum dritten Teil eher matt dahindämmerte, geht es seit dem Roman "Ernte den Sturm" wieder ordentlich zur Sache. Nicht nur, dass es in "Offene Geheimnisse" zu zünftigen Raumschlachten, markanten Sprüchen bei Gerichtsverhandlungen und typischen Konflikten mit den Klingonen kommt, auch die Charaktere werden aufgewertet. So kann T´Prynn, obwohl sie den größten Teil des Buchs nur in ihren Erinnerungen gegen ihren verstorbenen Beinahe-Ehemann kämpft, langsam überzeugen. Die beiden Ärzte M´Benga und Doktor Fisher zeigen endlich Charakter und auch die eher langatmige Beziehung zwischen Reyes und Desai gewinnt an Farbe. Dementsprechend hat der amerikanische Autor Dayton Ward wirklich gute Arbeit geleistet und aus dem Potential des vorgegebenen Materials das Maximum herausgeholt. Liebhaber der klassischen "Star Trek"-Reihe können hier bedenkenlos zugreifen. Auch Quereinsteiger haben hier eindeutig die Möglichkeit, in die relativ neue "Vanguard"-Reihe hineinschnuppern. Gerade der aktuelle Band bietet sich diesbezüglich an, strotzt er doch vor interessanten Situationen, selbstbewussten Sprüchen und intergalaktischen Auseinandersetzungen. Auch der Preis von 12,80 Euro ist dem Umfang des Werks durchaus angemessen.

Manche Serien kommen langsam in Gang. Dies ist auch der Fall bei "Star Trek Vanguard". Im vierten Band der Reihe, für den sich Dayton Ward verantwortlich zeigt, ist dies ebenfalls so. Da "Offene Geheimnisse" aber nicht nur gekonnt den Erzählfaden des Vorgängerbandes aufnimmt, sondern auch den Charakteren der Handlung mehr Tiefe verleiht und das Setting näher erläutert, ist er nicht nur für Leser der Reihe zu empfehlen. Auch Quereinsteiger könnten mit diesem Buch ihre Freude haben.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    4
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    06/2009
  • Umfang:
    443 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3941248081
  • ISBN 13:
    9783941248083
  • Preis (D):
    12,8 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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