Star Trek Vanguard

Vor dem Fall

von David Mack
Rezension von Stefan Cernohuby | 23. März 2010

Vor dem Fall

Totgesagte leben länger. Oder zumindest leben sie noch, während die meisten anderen glauben, sie seien längst tot. Dies kann in witzigen Dialogen enden, wenn sie auf andere treffen, die nicht länger an ihre Existenz geglaubt haben, oder aber ein wenig dramatischer. Im Fall des "Star Trek Vanguard"-Romans "Vor dem Fall" von David Mack erhalten Tote auf jeden Fall neue Aufgaben...

Der Reporter Tim Pennington hat die Vulkanierin T´Prynn nach Vulkan begleitet, um dafür zu sorgen, dass sie von ihrer Geisteskrankheit geheilt werden konnte. Nach dem dies geschehen ist, kann die Angelegenheit allerdings noch lange nicht als erledigt bezeichnet werden. Nun befindet er sich auf dem Planeten und erhält ein Angebot, das er nicht ablehnen kann - nämlich einen Heiratsantrag. Dieser soll dafür sorgen, dass die Vulkanierin, die sich kurz vor einem Kriegsgerichtsverfahren befindet, den Planeten ungehindert verlassen kann. Denn bevor sie sich dem wohlverdienten Verfahren stellen will, möchte sie möglichst mildernde Umstände herausholen. Dabei trifft es sich gut, dass sie einer Verschwörung und Schmugglern auf die Spur kommen und nicht zuletzt herausfinden, dass Commodore Reyes, der nach der Zerstörung seines Gefangenenschiffs von allen für tot gehalten wurde, noch am Leben ist.
Dabei soll er allerdings für ein seltsames Ziel und einen noch seltsameren Auftraggeber arbeiten. Ein Klingone möchte für Frieden im Alpha-Quadranten sorgen, vor allem zwischen Tholianern, Klingonen und der Föderation. Nebenbei gibt es allerdings noch andere Bedrohungen abzuwenden. Ein Shedai tritt unverhüllt in Aktion und der Ex-Soldat Quinn muss sich mit seinem Erzfeind, dem Profikiller Zett auseinandersetzen. Kein Wunder, dass es zahlreiche Tote, Verletzte und auch psychisch Versehrte gibt.

David Mack hat versucht, einen weniger klassischen Ansatz zu verfolgen, als viele der anderen aktuellen "Star Trek"-Autoren. Er hat eher auf Spannung, Wortwitz und auf die interessanten Charaktere vertraut, die seine Handlung schmücken. Das ist ihm eigentlich gut gelungen und wäre nicht eine einzelne Stelle, bei der sich bei jedem Filmfanatiker die Härchen auf dem Nacken vor Widerwillen aufrichten würden, könnte das Buch als wirklich gelungen bezeichnet werden. Doch eine der bekanntesten "Pulp Fiction"-Szenen ("Who´s motorcycle is this?") exakt auf ein Raumschiff im "Star Trek"-Universum umzulegen, kommt mehr als nur einem Stilbruch gleich. Doch trotz dieser Entgleisung gehört "Vor dem Fall" zu den besten der bisher vorhandenen "Star Trek Vanguard"-Romanen. Seit dem unmittelbaren Vorgänger scheint endlich Bewegung in die Materie zu kommen. Insofern werden Fans sicherlich nicht enttäuscht werden und auf ihre Kosten kommen. Dennoch erhält man aktuell beinahe eine Überdosis an Star Trek, wenn man einen Blick in die Produktpalette von Cross Cult wirft. Vanguard, The Next Generation, Deep Space Nine, Titan - all das sind Namen der Serien, die aktuell zu kaufen sind. Hier empfiehlt es sich, wirklich die besten Werke auszuwählen - zu denen "Vor dem Fall" allerdings gezählt werden kann.

"Vor dem Fall" von David Mack ist ein unterhaltsames, spannendes und stellenweise auch sehr witziges Werk. Abgesehen von den Stellen, wo sein eigener Humor mit dem Autor offensichtlich durchgegangen ist, muss das Buch den Vergleich mit den besten Bänden der verschiedenen "Star Trek"-Reihen allerdings nicht scheuen. Fans können bedenkenlos zugreifen, sofern sie auch mit dieser Auskoppelung vertraut sind. Auch der Preis von 12,80 Euro ist für die Länge von beinahe 400 Seiten durchaus angemessen.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    5
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2010
  • Umfang:
    376 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    394124809X
  • ISBN 13:
    9783941248090
  • Preis (D):
    12,8 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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