In all dem Weihnachtstrubel, der sich in den letzten Wochen des Jahres präsentiert, sucht man manchmal auch Inseln der Ruhe, Momente des Innehaltens und des Versuchs, die Adventszeit zu genießen. Hilfreich sind hierbei Bücher mit Weihnachtsgeschichten. Nadine Weihe trug einige lustige Erzählungen zusammen und präsentiert sie uns in „Süßer die Glocken nie klingen…“
Vom Nichts-schenken, Streiten und anderen Weihnachtsproblemen
In elf amüsanten und witzigen Beiträgen halten uns namhafte Autoren einen Spiegel vor und erzählen Augenzwinkernd von den großen und kleinen Problemen, die uns während der Adventszeit bedrücken und ohne die jene Zeit eigentlich langweilig wäre.
So erzählt Mark Spörrle von dem lustigen Versuch eines Ehepaars, sich nichts schenken zu wollen, an den sich letztendlich niemand hält. Egal wie sehr man sich bemüht und Hilfe von Nachbarn bekommt. Das Thema Geschenkidee greift auch Hanns Dieter Hüsch auf. Jahr für Jahr fragt ihn seine Frau ab Mitte Oktober, was er sich denn wünscht. Mit „einer Kleinigkeit“ gibt sie sich nicht zufrieden, sondern möchte genau wissen, was eine Kleinigkeit ist. Die daraufhin genannte erscheint ihr dann allerdings wieder zu klein und alltäglich. Schon Joachim Ringelnatz wusste das Thema Geschenk humorvoll in einem Gedicht aufzuarbeiten.
Doch nicht nur die Geschenkefrage bestimmt die Stimmung im Advent, auch die berühmten Weihnachtsstreitereien sind ein Thema. Daniel Glattauer hat sie für uns einmal in unterschiedliche Kategorien unterteilt: Vorweihnachtskrise, Weihnachtskrise, Nachweihnachtskrise, Verpackungsstreit, Karpfenstreit, Bedienungsanleitungsstreit - um eine kleine Auswahl zu nennen.
Die Frage, ob es den Weihnachtsmann gibt, stellen viele Kinder Jahr fürs Jahr aufs Neue. Ein unbekannter Verfasser hat sich dieser angenommen und mal ganz sachlich betrachtet. Der Weihnachtsmann hat sie dann um seine Anmerkungen ergänzt. Bevor Kurt Tucholsky mit einem Weihnachtsgedicht das Buch beendet, kommen noch ein paar weitere Autoren zu Wort, unter anderem Erich Kästner, der von einem denkwürdigen Gespräch mit dem Weihnachtsmann erzählt.
Klein aber fein
Dieses kleine, kompakte Büchlein, von dessen Cover uns ein fröhlich, das Glöckchen schwingender Weihnachtsmann entgegenblickt, hält viele unterhaltsame Lesemomente bereit, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Elf Autoren, darunter Namen wie Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Joachim Ringelnatz und Daniel Glattauer führen uns mit ihren kleinen Geschichten durch die Adventszeit. Das Büchlein findet überall Platz und ist schnell zur Hand genommen. Kleine Auszeiten am Nachmittag, während die Kerze(n) am Adventskranz brennen und ein Tee uns entspannen lässt, sind die besten Momente, um in diesem Buch zu stöbern. Um über die kleinen literarischen Ergüsse zu schmunzeln, die leicht überzeichnet sind, uns augenzwinkernd einen Spiegel vorhalten und gleichzeitig ein Fünkchen Wahrheit beinhalten. Das Buch ist ein tolles Geschenk für diese vier letzten Wochen im Jahr - sei es für sich selbst oder für einen lieben Menschen. Denn während man „Last Christmas“ oder „Fröhliche Weihnacht“ nicht mehr hören mag, sind diese Geschichten Wohlklang für die Seele. Für die humorvoll angehauchte Seele.
„Süßer die Glocken nie klingen…“ will uns nicht mit schwülstigen, aufgesetzt stimmungsvollen Weihnachtsgeschichten berieseln, sondern präsentiert humorvolle und lustige Geschichten, die manchmal einen wahren Kern haben und das eine oder andere aufgreifen, was auch uns zur Adventszeit Kopfzerbrechen bereitet. Mit einer Portion Witz sieht das Ganze dann schon viel fröhlicher und stressfreier aus.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:08/2018
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Umfang:64 Seiten
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Typ:Hardcover
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ISBN 13:9783780632067
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Preis (D):9,95 €