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Jede Technologie birgt Gefahren hinsichtlich ihrer Nutzung. Befindet sich eine jedoch noch in Entwicklung, ist es besonders schwierig einzuschätzen, wie man mit ihr umgehen soll. Tom und Stephan Orgel haben sich in ihrem ersten Thriller einem Nahzukunftsszenario angenommen. Einer Welt, in der es einen Konzern gibt, der Fleisch ohne Tiere produziert. Doch wo Profite schlummern, ist eines nie weit weg: Ein Skandal.

Light Foods ist das Unternehmen der Stunde. Dieses produziert nachhaltig und emissionsfrei Fleisch im Labor, ohne dass auch nur ein Tier sterben muss. Verkäufe und Produktion steigen. Und doch gibt es eine Gruppe, die das Unternehmen im Verdacht hat, etwas mit der neuen Creutzfeld-Jacob-Unterart TASE zu tun zu haben. Doch just bevor ein eingeschleuster Agent den endgültigen Beweis an seine Kollegen weitergeben kann, wird er von einem Auto überfahren und liegt im Koma. Nach einigen Verwirrungen liegt es bei seiner Freundin Lisa und seiner Schwester Anna, den notwendigen Beweis doch noch zu finden.
Dan Light, Gründer und Geschäftsführer von Light Foods fällt aus allen Wolken, als ihm durch die Medien zugetragen wird, dass sein Unternehmen etwas mit der aktuellen TASE-Krise zu tun haben könnte. Er will, dass den Vorwürfen nachgegangen wird. Doch dabei bleibt es nicht. Denn irgendjemand will ihn nicht nur aus seiner Position drängen, sondern auch ans Messer liefern. Er wird persönlich für die Missstände verantwortlich gemacht, überlebt nur durch Glück einen Mordanschlag und findet sich plötzlich Seite an Seite mit Anna Nowak wieder. Einer Frau, die ihn für den Schuldigen am Zustand ihres Bruders hält. Doch wer sind die wahren Verantwortlichen? Der Weg zur Wahrheit ist ein langer und steiniger …

Interessant am Roman sind nicht nur die Implikationen einer Technologie, die von heute auf morgen die Fleischwirtschaft in ihren Grundfesten erschüttern würde. Nein, spannend ist hier vor allem die von der Wissenschaft völlig unabhängige Charakterstudie. Denn auch wenn jemand glaubt, mit Hilfe seiner Errungenschaften die Welt zu retten, gibt es gleichzeitig immer jemanden, der das Ganze rein als Geschäft, beziehungsweise als Möglichkeit betrachtet, sich zu bereichern. Man ist im Roman live dabei, wie der Chef eines großen Technologiekonzerns sich auf einer immer rasanter werdenden Abwärtsspirale befindet. Vom beneideten Milliardär zum gesuchten Verbrecher in unter 24 Stunden. Auch gelungen ist die Chemie zwischen den Charakteren, die sich eigentlich gar nicht gut miteinander verstehen, aber dann doch für die höhere Sache zusammenarbeiten. Leider kommt die Auflösung etwas plötzlich und abrupt, und eine bestimmte Überraschung ist etwas vorhersehbar. Trotzdem ist der erste Biothriller von T. S. Orgel definitiv unterhaltsam und spannendes Lesefutter in einer Sparte, in die sich Romane bisher noch nicht vorgewagt haben.

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