Wenn einem das Schicksal übel mitspielt und die Freude aus dem Leben verschwunden ist, muss man sich aufraffen und einen ersten kleinen Schritt zu einem neuen Leben machen. Denn so ein kleiner Schritt kann eine Lawine aus Emotionen und Ereignisse in Bewegung setzen. Und am Ende steht man da und das Glück und die Liebe tanzen leichtfüßig in das Leben zurück. Mit “Die Liebesbriefe von Montmartre” wird der Leser hineingezogen in eine magische Geschichte, in der eine zarte, neue Liebe in hellstem Licht erstrahlt. Doch dafür muss man erst sein Herz öffnen.
Julien Azoulay ist ein junger Schriftsteller, der mit seinen romantischen Komödien nicht nur das Herz seines Verlegers erobert hat, sondern auch das vieler Leser. Doch das Schicksal hat ihm und seinem vierjährigen Sohn Arthur schwer mitgespielt. Denn viel zu früh wurde den beiden Frau und Mutter durch eine schwere Krankheit entrissen. Tiefe Trauer überwältigt den sympathischen Vater und er zieht sich völlig aus dem Leben zurück. Wenn sein Sohn nicht wäre, hätte sein Leben jeglichen Sinn verloren. Schließlich schafft Julien es, nach monatelanger Trauer dem letzten Wunsch seiner über alles geliebten Hélène - besser gesagt seinem letzten Versprechen - nachzukommen. 33 Briefe soll er ihr schreiben. Briefe, in denen er von seinem Leben berichten soll. Leicht fällt ihm dieses Unterfangen nicht, denn ein Leben ohne seine Liebste scheint nicht lebenswert. Die Briefe versteckt Julien in einem Geheimfach am Grab seiner Frau, das nur er kennt.
Als eines Tages die Briefe verschwunden sind, verändert sich alles für Julien. Anstelle ihrer Stelle findet er kleine Zeichen. In seiner grenzenlosen Liebe und der stetig herrschenden Traurigkeit glaubt er natürlich sofort, dass seine Hélène ihm aus dem Jenseits Zeichen schickt und fühlt sich bestärkt, mit dem Schreiben weiterzumachen. Julien folgt diesen Zeichen wie einer Schnitzeljagd durch Paris, sind sie doch ein Weg, sein versteinertes Herz zu öffnen. Wer liest Juliens Briefe und antwortet darauf? Auf seiner Suche begegnen dem Schriftsteller einige Frauen, doch das Wesentliche ist für ihn nicht sichtbar. Schließlich ist der Weg auch hier das Ziel. Ein Weg der zurück ins Leben und zum Glück führt.
Nicolas Barreau ist ein wahrer Meister seines Faches. Auch mit seinem neuen Liebesroman “Die Liebesbriefe von Montmartre” schafft er es wieder eine Geschichte zu präsentieren, die voller Magie und Liebe steckt. Doch es steckt auch viel Tragisches dahinter, da der Protagonist in einer Phase tiefster Trauer streckt. Umso schöner ist es deshalb zu sehen wie ganz langsam in ihm die Blüte der Hoffnung erblüht und er sich immer mehr für das Leben öffnet. Mittels einer ungewöhnlichen Korrespondenz tritt er in Kontakt mit einer geheimnisvollen Frau, die mit ihren Zeichen genau sein Innerstes zu treffen scheint. Aber es ist nicht nur diese Frau, die ihm zu helfen versucht. Julien hat einen ganz wunderbaren Freund, Alexandre, der ihm beisteht. Er hat einen ganz entzückenden, neugierigen kleinen Sohn, der die Sonne seines Lebens ist. Seine Mutter ist ihm eine große Hilfe und eine liebevolle Großmutter für Arthur. Selbst seine Nachbarin, die ebenfalls in Trauer wegen Hélène ist, ist ihm eine Stütze, auch wenn er gespaltene Gefühle ihr gegenüber hat. Und dann gibt es noch die ungewöhnliche Freundschaft mit einer jungen Frau, die Gräber und Steinfiguren am Friedhof restauriert, die ihm mit ihrem Witz und ihrem Charme auch mal ein Lächeln entlockt. Gesegnet mit so vielen guten Menschen um sich, ist das Schreiben der Briefe und deren Antwort nur einer der Schritte, die Julien in ein neues Leben führen.
Mit der gewohnten wundervollen Sprache und Wortwahl von Nicolas Barreau erleben wir große Trauer und große Liebe. Der Autor vermittelt auf sehr gefühlvolle Weise den Verlust eines Menschen. Dieses Buch ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern eigentlich zwei. Denn die Liebe zu Hélène ist ein großer Teil der Geschichte - quasi eine Hommage an die verstorbene Frau. Das ist in keinster Weise der Geschichte abträglich, denn es macht die neue Liebe - das erste Herzflattern nach der Trauer, die bange Hoffnung des Herzens auf das neue Glück - nur umso kostbarer.
Wer Lektüre sucht, die einen an stürmischen Herbsttagen das Herz erwärmt, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. “Die Liebesbriefe von Montmartre” ist eine bezaubernde und rührende Geschichte, die nicht nur Paris-Liebhabern ein Licht ins Herz zaubern wird. Nicolas Barreau ist ein Autor, den man immer wärmstens empfehlen kann - für Geschichten, die einen tief berühren!
Details
-
Originaltitel:Trente-Trois Fois Mon Amour
-
Sprache:Deutsch
-
Erschienen:09/2018
-
Umfang:320 Seiten
-
Typ:Hardcover
-
ISBN 13:9783851794106
-
Preis (D):20 €