Die Abenteuer des Barden Spikero

Werwolfgen und Teufelei

von C. Gina Riot
Rezension von Stefan Cernohuby | 15. Oktober 2024

Werwolfgen und Teufelei

Es heißt, man wächst mit seinen Aufgaben. Tatsächlich ist ein gewisser Lerneffekt unvermeidbar und unbestreitbar, wenn man sich mit immer schwierigeren Problemen auseinandersetzen muss. Dem Barden Spikero ist nun schon so manches Malheur widerfahren und doch hält er unverrückbar an seinen Träumen fest. Dabei stolpert er über Verbrechen, die offenbar sein investigatives Talent erfordern. So wie auch in seinem dritten Soloband „Werwolfgen & Teufelei“.

Noch nie hat ein Abenteuer für Spikero so trostlos begonnen. Denn seine geliebte Ber in den Armen eines Anderen zu sehen, das hat ihn schwer getroffen. Zumal es sich bei diesem um den Gestaltwandler Eduardo handelt, einen Mann, dem er sowieso das Schlimmste zutraut. Als er ziellos in Thal umherstreift, stößt er auf die Aufführung einer Gruppe Gaukler, die unter anderem mit einem Menschen, der sich in eine Bestie verwandeln soll, wirbt. Tatsächlich verwandelt sich ein Mann in einen Werwolf, befreit sich dann aber aus seinem Käfig und tötet einen Zuschauer. Nur durch Glück entrinnt Spikero selbst dem Tod. Nach einem Unfall mit einem Schneider, der seine Kleider beschmutzt, wendet sich jedoch sein Glück. Dort trifft er Djimini, den Leiter der Schaustellergruppe, wieder. Der extravagante Mann hat Interesse an Musik und Gesang und nimmt Spikero kurzerhand mit zu seiner Truppe. Das führt nicht unbedingt zu Freudenstürmen, denn die Gaukler haben bereits einen Barden, der geradezu ein Meister auf seiner Laute ist. So begegnet jener Taddeldus Spikero von Anfang an mit Herablassung und Abscheu. Das ändert sich auch nicht, als klar wird, dass jemand die Truppe sabotiert und den Werwolf absichtlich entkommen lässt. Verdächtige gibt es genügend und da die Motivation der einzelnen Personen unklar erscheint, beschließt der Barde wieder einmal ein Verbrechen mit übernatürlicher Beteiligung aufzuklären.

Es gibt diesmal jede Menge spannende Charaktere, mit denen sich der Protagonist auseinandersetzen muss. Neben dem schon erwähnten zweiten Musikus und dem Chef der Truppe gibt es Tänzerinnen, Messerwerfer, Magier und mehr – sie alle sind mehr oder weniger dubios und verdächtig. Daher macht der Detektivteil viel Spaß, auch wenn man sich am Vorabend eines Krieges befindet und das im Laufe der Handlung immer deutlicher wird. Nicht jeder ist, wer oder gar was er scheint und so mancher schnelle Schluss erweist sich als Sackgasse. Dabei wird man bestens unterhalten, wobei nur ein Detail beim Lesen wirklich Fragen aufwirft. Würde man eine Schaustellertruppe, die als einzige mit einem Werwolf unterwegs ist, nicht spätestens nach dem dritten Toten mit Mistgabeln und Fackeln heimsuchen? Natürlich wäre das für die feine Kleidung der Barden absolut fatal, aber auch Klauen, Fänge und Blut lassen nicht unbedingt leicht zu reinigende Spuren zurück. Abgesehen von diesem einen Detail, das nicht zwangsläufig geklärt wird, macht das Buch viel Spaß, man lernt spannende Charaktere (und Katzen) kennen und nicht nur der Protagonist wird durch die vielen teuflischen und werfölfischen Wendungen in die Irre führt.

„Werwolfgen & Teufelei“ ist der Titel des dritten Bandes der Reihe „Die Abenteuer des Barden Spikero“ von C. Gina Riot. Es gilt für den Protagonisten nicht nur weiter an seinem Ruhm zu arbeiten, sondern auch wieder Verbrechen mit übersinnlicher Beteiligung zu lösen. Auch wenn es diesmal einen kleinen Kritikpunkt gibt, weiß der Band doch zu gefallen und fügt sich nahtlos in die Ereignisse auf der Erdenwelt ein.

Details

Bewertung

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