All Star Superman

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Von Superman zu behaupten, dass er einen Bart hätte, wäre unangebracht. Schließlich hat der Kryptonier mit seinem Hitzeblick die Möglichkeit sich selbst sehr gründlich zu rasieren. Im Ernst: Superman gibt es schon ziemlich lang. Seine kleineren Reibereien mit Lex Luthor sind bekannt, genau wie seine Schwäche für eine Reporterin mit dem Vornamen Lois. Was gibt es nun für neue Geschichten über den Mann aus Stahl zu erzählen? Eine davon findet sich in "All Star Superman 6".

Superman ist nach einem genialen Plan Lex Luthors dem Tode geweiht. Doch während er immer schwächer wird, soll sein Erzfeind auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden. Aber weit gefehlt, mixt dieser sich vor der Hinrichtung noch einen Cocktail, mit dem er 24 Stunden Supermans Kräfte erhält und tobt wild und ausgelassen durch die Stadt, zieht eine Schneise der Verwüstung durch selbige und führt mit seiner Nichte tiefschürfende Gespräche - was sie ziemlich peinlich findet. Währenddessen rettet Superman die Welt vor einer Tyrannensonne und muss sich dann noch einmal Lex stellen. Kann er das schaffen, obwohl er dem Tode geweiht ist?
Welch unnötige Frage.

Vielleicht waren die fünf Teile vor diesem Band genial. Möglicherweise wurde der langsame Verfallprozess von Superman tragisch dargestellt, so wie auch die Sorge um das Schicksal der Erdensonne. Das ist alles definitiv möglich, nur dem Verfasser dieser Rezension nicht bekannt. Aber dieser Comic ist es in jedem Fall nicht. Wieder einmal prügeln Superman und seine Nemesis aufeinander ein, wieder gewinnt Superman - wie sollte es auch anders sein? Dass dabei irgendwann keine Begeisterung mehr aufkommt, ist ebenso im Bereich des Möglichen einzustufen. Manchmal muss man sich wirklich fragen, ob die anderen Sublabels von DC Comics - wie zum Beispiel Vertigo - „den Laden am laufen halten“. Mehr als die schreckliche Erkenntnis, dass ein sterbender Superman lieber einen Schwerkraft-Strahler einsetzt, als seinen nicht mehr vorhandenen Hitzeblick, kann aus diesem Comic nicht gewonnen werden. Klingt zwar hart, ist aber so. Insofern ist der sechste Band der Reihe „All Star Superman“ nur wirklichen Hardcore-Fans und eventuell auch Lesern der bisherigen Reihe zu empfehlen. Alle anderen Leser werden vermutlich enttäuscht werden.

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