Final Crisis
Final Crisis 4
von Grant Morrison
Rezension von Stefan Cernohuby
| 01. November 2009
Manche Bösewichte planen nicht, mit einem ehrgeizigen Plan selbst hohe Ziele zu erreichen, sondern etwas völlig anderes. Einfach alles, was von anderen aufgebaut wurde, zu vernichten. Darum geht es im vierten Band der Reihe "Final Crisis", während dem sich die nicht ganz so mächtigen Helden dem Bösen zu erwehren versuchen. Doch kann ein Band, in dem mehr als die Hälfte der Zeit nicht auf wichtige Charaktere eingegangen wird, überzeugen?
Black Lightning ist ein Superheld. Ein Superheld mit einer Mission. Er soll wichtige Informationen über die Justifier, die Anti-Leben Formel und vor allem die Form eines Mikrochips weitergeben. Doch ihn selbst ereilt sein Schicksal in Form eines hässlichen Helms. Zum Glück trifft er vorher noch auf den Tatooed-Man, einen Mann, der all seine Tataoos zum Leben erwecken kann.
Zudem gibt es noch weitere Stützpunkte von Helden und Ex-Superschurken, die sich Darkseid auf verschiedenen Ebenen widersetzen. Mehrere Generationen von Flashs verbünden sich und sogar Black Adam lässt sich dazu herab, den Helden zu helfen. Daneben gibt es noch eine zünftige Affäre zwischen Snapper Carr dem Teleporter und der leicht tierischen Cheetah, bevor die Helden damit beginnen, zum Gegenangriff überzugehen.
Es stellt sich also die Frage, ob ein Band, der größtenteils mit Zwischenhandlung gefüllt ist und von eher zweitklassigen DC-Helden dominiert wird, den Leser tatsächlich überzeugen kann. Doch diese Frage kann etwas überraschend mit „Ja“ beantwortet werden. Der Comic ist spannend, kurzweilig und enthält auch die notwendige Portion Selbstironie, um tatsächlich aus der Masse herausragen zu können. Abgesehen davon ist er wirklich gut gezeichnet und schafft es, eine unsichere und unbekannte Situation so darzustellen, dass sich der Leser von ihr gefangen genommen fühlt. In der schon längeren Reihe der Infinite-, Countdown und nun der Final-Crisis ist das eine eher positive Erscheinung, konnte man doch bisher nur selten mit den Ergebnissen zufrieden sein. Aus diesem Grund ist der hundertseitige Band für 12,95 durchaus zu empfehlen, selbst wenn man die vorangegangene Handlung nicht zu hundert Prozent kennt. Hier hat das Team zumindest einmal sehr gute Arbeit geleistet.
Das allgegenwärtige Böse ist im vierten Band der Reihe „Final Crisis“ tatsächlich etwas näher als sonst. Doch auch nicht so mächtige Helden und Ex-Schurken stellen sich ihm entgegen. Überraschenderweise ist gerade deshalb das Ergebnis interessant. Der Band ist daher sowohl für Kenner der Reihe als auch für Quereinsteiger empfehlenswert.
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