Batman - Legenden des Dunklen Ritters

Beute

von Doug Moench
Rezension von Gabriel Zupcan | 23. Januar 2015

Beute

Der mysteriöse Fledermausmann hält Gotham in Atem. Ist er ein Verrückter, ein gemeingefährlicher Vigilant oder ein Held, der der korrupten und überforderten Polizei der Stadt unter die Arme greift um Gerechtigkeit Geltung zu verschaffen? Die Meinungen gehen auseinander, doch der Bürgermeister hat seine Entscheidung bereits getroffen. Eine Sonderkommission soll sich des kostümierten Rächers annehmen. Ihr Leiter: Captain Jim Gordon.

Mit dem Legenden des "Dunklen Ritters"-Band "Beute" begeben wir uns in Batmans Vergangenheit. Ursprünglich erschien diese Geschichte Anfang der Neunziger Jahre in der gleichnamigen "Legends of the Dark Knight"-Serie. Aufbauend auf Frank Millers berühmter Origin-Story "Batman: Das erste Jahr" wurden hier Geschichten aus Batmans früher Zeit als Vigilant erzählt, im Gegensatz zu den Serien die in der damals aktuellen "Gegenwart" von Batman spielten. So stoßen wir auch hier noch nicht auf Robin und die Bat-Familie, aber Jim Gordon entwickelt sich neben Alfred zu Bruce Waynes einzigem Verbündetem auf seinem nächtlichen Kreuzzug.
Nachdem die Gothamer Polizei bei einem Einsatz von Batman vorgeführt wurde, wird Gordon zu einer Fernseh-Talkshow mit dem Bürgermeister und dem Psychiater Dr. Hugo Strange eingeladen. In dieser wettert Strange gegen Batman, den er durch Profiling zu kategorisieren versucht. Angeregt durch Strange entschließt sich der Bürgermeister Gordon auf Batman mit einer Sonderkommission anzusetzen, wovon dieser nicht gerade begeistert ist. Bald zeigt sich, daß Dr. Strange im Privaten eine krankhafte Besessenheit für Batman entwickelt, die vor allem auf Neid basiert. Durch Manipulation eines Polizeibeamten der neu geschaffenen Kommission versucht er hinter Batmans Geheimnis zu kommen und seine wahre Identität zu deduzieren.

Die meisten Batman-Fans werden natürlich den durchgeknallten Psychiater Dr. Strange (Bitte nicht mit Marvels berühmtestem Magier verwechseln! Es drohen mehrere Monate Aufenthalt in Arkham oder einer höllischen Zwischendimension eurer Wahl) kennen, der kürzlich vor allem als Mastermind im Computerspiel "Arkham City" in Erinnerung geblieben ist. Aber auch jeder andere der das Comic in die Hand nimmt, wird spätestens nach der Szene mit der Fernseh-Konfrontation wissen, daß wir hier unseren Schurken gefunden haben. Dr. Stranges diabolisches Grinsen kann über diesen Umstand einfach nicht hinwegtäuschen. Außerdem sind irgendwelche Wissenschaftler, die gegen Superhelden wettern, prinzipiell verdächtig.
Die Story nimmt bald Fahrt auf und weiß durch ihre klassischen Tugenden, die Detektivgeschichten mit Batman ausmachen, zu gefallen. Bruce darf sich nicht nur prügeln, sondern auch Detektivarbeit leisten, als er sich auf die Jagd nach Gangstern begibt. Des Weiteren erhalten wir einen Einblick, woher eigentlich das Batmobil kommt, denn Batman setzt es hier zum ersten Mal ein. In einer kleineren Rolle hat auch Catwoman einen Gastauftritt. Bis auf die Gewalt und einige für Erwachsene geeignete Storyelemente könnte man sich in einer guten Episode der klassischen Batman Animated Series glauben.
Kleinere Abzüge gibt es aus meiner Sicht für das ein wenig betagte Artwork. Paul Gulacy kennt man z.B. von Star Wars bekannter "Crimson Empire"-Serie. Während er Batman wunderbar hinbekommt, wirken seine Gesichter oftmals sehr starr und die Figuren während der Kampfszenen steif und ungelenk. Atmosphäre ist durch die klassische Farbgebung jedoch immer vorhanden und erfreut mit ihrem Neo-Noir-Stil.


"Beute" ist höchst empfehlenswert, vor allem auch wegen seiner abgeschlossenen Machart. Keine losen Fäden die am Ende herumbaumeln, keine verwirrenden Tie-Ins ohne die man relevante Teile der Geschichte nicht verstehen würde. Sowohl Freunde von klassischen Batman-Detektivgeschichten, als auch Sammler von Origin-Stories (Dr. Strange in diesem Fall) haben hier ein exzellentes Comic für ihre Sammlung. Ebenso handelt es sich hier um eines der wenigen Comics, die man Neueinsteigern, die Batman zum ersten Mal als Comic erleben wollen, bedingungslos empfehlen kann.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
  • Illustration:

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