Marvel Exklusiv

Carnage - Werkzeug des Bösen

von Kevin Shinick
Rezension von Stefan Cernohuby | 14. Juni 2014

Carnage - Werkzeug des Bösen

In einem Universum, in dem es große Vielfalt gibt, kann es natürlich nicht nur strahlende Helden und sinistre, aber geniale Superschurken geben. Es gibt einige Charaktere auf beiden Seiten, deren psychische Stabilität nicht immer gewährleistet ist. Dabei sind Wolverine und Deadpool zwei unterschiedliche Stufen auf dem Weg zum Psychopathen. Ein Bösewicht ist den beiden in der Ausprägung seiner Persönlichkeit allerdings weit voraus: Der mit einem außerirdischen Symbionten versehene Carnage.

Was viele Superhelden gemeinsam haben ist, dass sie sich entweder etwas beweisen müssen oder sich an jemand anders rächen wollen. So hat Bentley Wittman alias „The Wizard“ einen letzten Masterplan. Er will mit Hilfe seiner Fähigkeiten zur Gedankenkontrolle den wahnsinnigen Carnage für seine Pläne verändern. Allerdings hat er nicht berücksichtigt, dass Cletus Kasady, der Wirt des außerirdischen Symbionten, weitgehend lobotomisiert wurde. Bewusste Gedankenkontrolle ist so nicht mehr möglich. Mit Hilfe seines Freundes Klaw gelingt es ihm, den Symbionten zu einem anderen Wirt zu transferieren – und dann zu kontrollieren. Doch eine degenerative geistige Krankheit destabilisiert seinen Zustand immer mehr. Dabei möchte er eigentlich nur seinem Sohn (der gleichzeitig sein Klon ist) imponieren. Als er während des Versuchs das Rathaus unter Kontrolle zu bringen, auf den neuen, skrupellosen Spider-Man trifft und dabei die Kontrolle über den Symbionten verliert, hat das fatale Folgen.

Hat ein Buch oder Comic den Titel einer Person, eines Charakters, dann erwartet man auch, dass sich selbiges hauptsächlich um den Titelgeber dreht. Im Fall von „Carnage – Werkzeug des Bösen“ ist es leider eher der Untertitel, der maßgeblich ist. Denn der eigentliche Carnage, wie man ihn kennt, kommt nicht vor. Dadurch, dass der ursprüngliche Wirt kein bewusstes Denken mehr zeigt – was den psychotischen Killer mit dem Hang zu schrägen Reimen und Kinderliedern ausgemacht hat –, geht es wirklich um den Symbionten als Werkzeug. Hauptsächlich zumindest. Die traurige Geschichte um den verwirrten Wizard steht ein wenig in der Tradition der Spider-Man-Verfilmungen von Sam Raimi, denn dort gab es auch nie jemanden, der wirklich böse war. Insgesamt ist die Handlung zwar unterhaltsam, spannend und teilweise tragisch, aber nicht wirklich das, was man als Leser erwartet hätte. Dementsprechend kann das Ergebnis leider nur als durchschnittlich bezeichnet werden. Schade eigentlich, denn Kenner von Carnage kommen hier nicht wirklich auf ihre Kosten.

„Carnage – Werkzeug des Bösen“ aus der Feder von Kevin Shinick ist in Wahrheit keine Geschichte über den titelgebenden Charakter, sondern lediglich über andere, die ihn als Werkzeug nutzen wollen. Obwohl die Handlung spannend und kurzweilig ist, ist sie nicht das, was man als Leser oder Käufer erwartet hätte. Insofern ragt der Comic leider nicht aus dem Mittelmaß heraus.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    109
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    05/2014
  • Umfang:
    114 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    419516311499500000
  • Preis (D):
    14,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:
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