Marvel Exklusiv

Wolverine: Die Rückkehr von Sabretooth

von Jeph Loeb, Simone Bianchi
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. August 2013

Wolverine: Die Rückkehr von Sabretooth

Jeder Superheld der etwas auf sich hält, hat einen Erzfeind. Und etwas ambivalentere Charaktere schaffen es sogar, sich Feinde auf Seiten "der Guten" und "der Bösen" zu machen. Doch Wolverine hat es in dieser Disziplin zur Meisterschaft gebracht, gibt es doch unzählige Leute und andere Kreaturen, die ihn gerne tot sehen würden. So ist es kein Wunder, dass sich die Rettung eines anderen Mutanten letztlich zur Falle entwickelt - heißt doch der neueste Band der Reihe "Marvel Exklusiv" tatsächlich "Die Rückkehr von Sabretooth. Viel Spaß, Wolverine!

Als Wolverine den jungen Helden Cloak vom Dach des Empire State Buildings rettet und ihm dieser erklärt, seine Freundin wäre von Sabretooth entführt worden, wird er sehr misstrauisch. Als er die Leiche seines geköpften Widersachers aufsucht, ist dieser nach wie vor tot – obwohl der Geruch seltsam ist. Schließlich findet er nicht nur Sabretooth, sondern auch seinen neueren Kontrahenten Romulus, mit dem ihn Ereignisse in der Vergangenheit, an die er sich (wieder einmal) nicht mehr erinnern kann, verbinden. Doch diesmal ist etwa anders, denn eine Frau hilft ihm, erst gegen Romulus und dann auch gegen hunderte Klone von Sabretooth. Doch kann man einer Frau trauen, wenn sie sich einerseits Remus nennt, dann über Selbstheilungskräfte und Klauen verfügt, selbst wenn sie rothaarig ist?
Letztlich hat Wolverine aber zwei Vorteile. Remus, die sich auf seine Seite schlägt, und die Tatsache, dass sich Superschurken untereinander immer zu betrügen versuchen. So ist es letztendlich kein Nachteil, dass Romulus mit Sabretooth zusammenarbeitet...

Mache Handlungsstränge haben nicht ganz so viele Anhänger wie andere. Während beispielsweise die „Origins“ überwiegend euphorische Resonanz und positive Reaktionen geerntet haben, ist das nicht bei jedem „neuen alten“ Thema so. Kürzlich wurde ein komplett unglaubwürdiger Ansatz mit „wolfartigen“ Mutanten eingeführt, die sich selbst als Herrenrasse sehen. Eine Rasse, zu der auf Umwegen auch Wolverine gehören sollte. Diese schräge Geschichte wurde zumindest diese „Homo Lupus“-Geschichte als Unsinn deklariert. Doch dafür kommen andere wilde Gerüchte rund um Wolverine, das „Waffe X“-Programm und dessen Ursprung und Auftraggeber auf. Auch die Verwendung von immer mehr Adamantium für Krallen, Klauen und Klingen unterschiedlicher Charaktere ufert langsam aber sicher aus. Insofern ist die Auflösung der Ereignisse nur ein leiser Trost. Alles ist wieder beim Alten und Logan alias Wolverine darf zumindest seiner Leidenschaft für Rothaarige frönen. Einige Fragen, unter anderem wie eine Zwillingsschwester 20 Jahre jünger aussehen kann als der Zwillingsbruder und warum Wolverine auf dem Cover aussieht wie Batman, bleiben leider unbeantwortet. Eher nur für wirkliche Fans geeignet.

Jeph Loeb und Simone Bianchi haben die Aufgabe übernommen, ein weiteres Kapitel von Wolverines Vergangenheitsbewältigung umzusetzen. Leider wird, auch aufgrund der reichlich seltsamen Vorgeschichte, dieses Werk nicht zu einem reinen Lesegenuss. Nur wahre und fanatische Fans von Wolverine können hier bedenkenlos zugreifen.

Details

Bewertung

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  • Illustration:
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