Constantine - The Hellblazer

Dämonen-Pakt!

von Ming Doyle
Rezension von Stefan Cernohuby | 27. Oktober 2016

Dämonen-Pakt!

Wer mit dem Feuer spielt, gerät in Gefahr sich zu verbrennen. Dies gilt nicht nur für Kinder und in unserer Realität, sondern auch in übernatürlicher Hinsicht. Besonders gute Chancen gibt es dabei bei John Constantine, dessen Weg nicht nur mit guten Vorsätzen gepflastert ist, sondern Schlimmerem. „Dämonen-Pakt!“ lautet nun der zweite Band der neuen Reihe „John Constantine – Hellblazer“.

Nachdem John Constantine mal wieder einen kleinen finanziellen Engpass durchmacht, beschließt er endlich einmal seinen Posteingang abzuarbeiten, also Leuten zu helfen, die seiner Hilfe bedürfen. Das sind überraschend viele und vielseitige Probleme – und bis auf einen Waschbären sind sie tatsächlich alle übersinnlicher Natur. Und selbst das Zusammentreffen mit Swamp-Thing erweist sich nur als netter Prolog. Denn das tatsächliche Verhängnis tritt erst ein, als er sich auf die Avancen des netten Kochs Oliver eingelassen hat. Er wird erpresst, dem ehemaligen Herrn der Unterwelt (seiner Stadt – nicht der Hölle) zu helfen und sein Refugium wieder zurückzuerobern. Allerdings verschweigt der Erpresser dabei, dass sich John dabei mit einem richtigen Fürsten der Unterwelt anlegen muss. Also verschlägt es ihn in die Hölle, wo man ihm einen Pakt abpressen will. Wieder einmal kommt er davon, nur um im Feenreich zu landen, wo es keinerlei Regeln und noch weniger Zurückhaltung gibt. Engel, Dämonen, Zwischenwesen… sie alle spielen eine Rolle in Johns Bestrebungen das Richtige zu machen, die Stadt zu retten und ganz nebenbei Olivers Kinder zu befreien, die zwischendurch in die Hölle entführt wurden...

Ja, auch John Constantine hat einen weichen Kern, der sich nach Liebe und Zärtlichkeit sehnt. In seiner aktuellen Inkarnation ist er dabei an beiderlei Geschlechtern interessiert und übernimmt obendrein auch Verantwortung, wenn es um deren Sicherheit geht. Doch Autorin Ming Doyle hat den Charakter Constantines so gestaltet, dass er in jeder Hinsicht völlig rücksichtslos ist, wenn es darum geht ein Ziel zu erreichen. Und jener Zeitpunkt, an dem er diese Verhaltensweise an den Tag legt, ist dann das Problem, das zu Schmerz, Blut und Leichen führt – von jedem davon eine Menge. So gelingt es nicht nur die Tatsache auf die Spitze zu treiben, dass John Constantine ein Arschloch ist – dies ist hinlänglich bekannt –, in diesem Fall erntet er auch die Früchte deines Verhaltens, die darin münden, stets all jene zu verlieren, die ihm zumindest ein wenig wohlgesonnen sind. Die Illustrationen sind durchweg düster, meist rudimentär und oft blutig. Sie passen jedoch perfekt zu der neuen Serie und verlassen völlig die klassisch-ausgetretenen Pfade, bei denen bei Constantine viel angedeutet wurde, aber nicht richtig ausformuliert. Hier erlebt ihn der Leser nackt, ungeschönt und unzensiert. So sollte es sein.

Auch wenn der Titel „Dämonen-Pakt!“ nicht unbedingt beeindruckend klingt, sind Handlung und Erzählstil besser dazu geeignet, den Leser von den Qualitäten des Bandes zu überzeugen. Autorin Ming Doyle hat eine beeindruckende Interpretation des Hexers mit zweifelhafter Gesinnung erschaffen, die man jedem Fan und Kenner nur empfehlen kann – sofern er nicht zart besaitet ist. Von unserer Seite gibt es eine bedingungslose Kaufempfehlung.

Details

Bewertung

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  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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