Doomsday Clock
Doomsday Clock, Band 1
von Geoff Johns, Gary Frank
(Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby
| 22. Mai 2019
Eine Uhr, die drei Minuten vor zwölf steht und dabei weiter vorrückt. Eine Welt am Rande des Abgrunds und eine Gruppe an Kostümierten, die sich anmaßt, die Geschicke dieser Welt zu lenken. Das war das Szenario von „Watchmen“, dem legendären und bahnbrechenden Werk von Alan Moore, das unter anderem auch von Zack Snyder verfilmt wurde. Nun lagen die Rechte an der ganzen Thematik schon immer bei DC, welche nun beschlossen haben, die Welt in ihr Multiversum zu integrieren. Ist das ein Plan, der schon im Vorhinein zum Scheitern verurteilt ist?
Adrian Veidt, auch genannt Ozymandias, hat die Welt zum Narren gehalten und einen fingierten Angriff von Außerirdischen inszeniert. Nun ist er verschwunden – alle sind auf der Suche nach ihm. Alle bis auf einen neuen Rorschach, der in seinen Diensten andere rekrutiert. Denn Veidt hat die Welt gefunden, auf der sich Dr. Manhatten befindet. Ihm läuft die Zeit davon, er hat Krebs, der überall im Körper streut. Und die andere Welt, in der sie landen, nimmt darauf keine Rücksicht. Ein unbarmherziges Verbrecherduo ist in die Angelegenheit involviert und will nach der Ankunft in dem Paralleluniversum einem seltsamen Gangsterboss namens „Joker“ suchen.
Rohrschach findet in einer abgelegenen Villa den Keller eines Fledermausfanatikers und Ozymandias versucht seinen Gegenpart zu treffen, den intelligentesten Mann des Planeten. All dies läuft nicht ohne Konflikte ab. Nicht alle Verbündete bleiben Verbündete und so mancher für tot Gehaltene taucht wieder auf.
Was ist „Doomsday Clock“? Ein Sakrileg? Ein Rohr(schach)krepierer wie einige der „Before Watchmen“-Comics? Eine innovative neue Idee? Ein wenig von allem?
Mit Geoff Johns wurde in jedem Fall eine erfahrene Kraft von DC an die Materie gesetzt. Er hat insbesondere für das Green Lantern Corps und Sinestro viele gute Geschichten abgeliefert. Rohrkrepierer ist die Geschichte also keine. Aber Sakrilleg? Vermutlich ein wenig. Denn gleich zwei der Charaktere, die in „Watchmen“ einen wichtigen Tod sterben, haben in „Doomsday Clock“ einen Auftritt, auch wenn zumindest einer davon – so viel sei verraten – ein anderer ist. Bis zum Ende des Bandes sind es die Charaktere aus dem „Watchmen“-Universum, die den Ton angeben, auch wenn Superman und Lex Luthor zumindest Kurzauftritte haben. Man muss erst einmal abwarten, wie sich die weitere Handlung, die direkt nach dem Ende des Originals ansetzt, entwickelt. Die Illustrationen von Gary Frank passen stilistisch hervorragend zu den Watchmen-Charakteren und schaffen es, das Werk definitiv überdurchschnittlich erscheinen zu lassen. Gesunde Skepsis hinsichtlich des weiteren Verlaufs ist aber dennoch empfehlenswert.
„Doomsday Clock“ ist nicht nur eine Geschichte im DC-Universum sondern die Integration der „Watchmen“ – aus dem legendären Comic von Alan Moore – in deren Multiversum. Auch wenn das mitunter wie ein Sakrileg wirkt, ist zumindest der erste Band von vier stilistisch hervorragend gelungen und lässt die Charaktere aus der Originalreihe die Handlung bestimmen. Hier muss man wohl am Ball bleiben, um herauszufinden, was wirklich Sache ist.
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