Wonder Woman - Göttin des Krieges

Götterzorn

von Meredith Finch, David Finch (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. Juli 2016

Götterzorn

Krieg ist eine Beschäftigung, die traditionell eher Männer vorbehalten ist - und getötet hat. Man kann also davon ausgehen, dass es auch nicht unbedingt ein Handwerk ist, das Frauen gerne erlernen. Doch manche von ihnen haben keine Wahl und stehen vor noch größeren Problemen, wenn man ihnen eine Rolle aufdrängt, die sie vermutlich gar nicht haben wollen. So auch im Fall von „Wonder Woman – Göttin des Krieges“, die ihren neuen Zusatztitel nicht wirklich schätzt. Der zweite Band der Reihe heißt „Götterzorn“.

Diana Prince hat sich weiterentwickelt. Denn sie ist nicht „nur“ mehr Wonder Woman, seit Ares verschwunden ist, ist sie auch die Göttin des Krieges. Eine Aufgabe, die sie allerdings nicht auf die gleiche Art und Weise wahrnimmt wie ihr Vorgänger. So versucht sie immer noch Donna Troy – eine aus Ton erschaffene Doppelgängerin – zu bekehren, sich dem Guten zuzuwenden. Doch gleichzeitig werden Intrigen gegen sie geschmiedet und ein Junge sabotiert ihre Bemühungen alles im Gleichgewicht zu halten. Ägeus, der offenbar auch göttliches Blut in seinen Adern trägt, wird allerdings angestiftet, von einer Göttin, die man niemals im Verdacht hätte.
Eine weitere Herausforderung steht Wonder Woman bevor, als sie feststellt, dass ein Eindringling ein mächtiges Artefakt von der Insel der Amazonen stehlen will. Doch die Begegnung zwischen Diana und dem Eindringling läuft für beide Betroffenen ziemlich überraschend ab.

Der Band „Götterzorn“, bei Panini der zweite Band der Unterreihe „Wonder Woman – Göttin des Krieges“ spielt mit zwei altbekannten Fakten. Weder Superhelden noch Götter bleiben in der Regel für immer tot. Allerdings wird in diesem Fall das Kräfteverhältnis deutlich gestört, da der Charakter von Wonder Woman zwar darauf ausgelegt ist zu kämpfen, aber nur wenn dies wirklich nötig ist. Das ist hingegen nicht die Anlage des Kriegsgottes, die ganz andere Ziele hat. So richtet sie ihre Kraft mehr oder weniger gegen sich und schadet sich damit auch selbst. Es wird spannend, wie sich diese Gegensätze in den Folgebänden entwickeln. Man stellt sich insgeheim auch die Frage, ob sie die ungewollte Verantwortung nicht wieder loswird. Der Band, der hauptsächlich eine Finch-Koproduktion ist, weiß zu überzeugen. Sowohl die Geschichte von Meredith Finch als auch die Illustrationen von David Finch sind perfekt aufeinander abgestimmt und werden allen Fans von Wonder Woman große Freude machen.

„Götterzorn“ ist der zweite Band der Reihe „Wonder Woman – Göttin des Krieges“. In diesem Comic wird die Problematik fortgeführt, zwei unterschiedlichen Welten anzugehören und mit den Gegensätzen zu leben. Und wieder einmal bewahrheitet sich die alte Weisheit, dass die wenigsten wichtigen Charaktere in Comics wirklich tot bleiben. Da sowohl Geschichte als auch Illustrationen überzeugen, kann man diesen Band allen Kennern und Fans empfehlen.

Details

Bewertung

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  • Illustration:

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