Sandman Universe

Die Bücher der Magie, Band 2

von Kate Howard
Rezension von Stefan Cernohuby | 20. März 2020

Die Bücher der Magie, Band 2

Identität ist etwas, über das man sich meistens keine Gedanken macht, zumindest wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Doch oft sehen andere Personen in jemand anderen, als man selbst. Beziehungsweise versucht man gelegentlich auch jemand anderer zu sein, um einer bestimmten Person zu gefallen. Das ist unter anderem ein Thema im zweiten Band der Reihe „Bücher der Magie“ von Kat Howard und Tom Fowler im Sandman Universe.

Timothy Hunter ist zwar kein ganz normaler Junge, aber er ist definitiv auch noch nicht der mächtigste Zauberer aller Zeiten. Doch da gibt es eine Prophezeiung, die genau das von ihm behauptet. Und das eröffnet ihm mehrere Möglichkeiten, wie seine Zukunft aussieht. Unterschiedliche Lebenspfade, an denen jeweils verschiedene Parteien interessiert sind. Und besonders Dr. Rose ist an zwei dieser Eventualitäten interessiert, weswegen sie erst einmal dafür sorgt, dass Timothy seine verlorenen Erinnerungen von der Elfenkönigin Titania zurückerhält. Doch was er da erfährt, verändert alles. Zusätzlich werfen ihn zahlreiche andere Ereignisse aus der Bahn. Das Verschwinden seiner Mutter, ein missglückter Zauber auf seinen Vater und letztendlich ein durchgeknallter Lehrer lassen Dämme der Zurückhaltung brechen. Und vermutlich gefällt das Ergebnis keiner der interessierten Gruppen.

Kat Howard hat mit dem zweiten Band eine Geschichte auf einen Weg geführt, der sich stark von dem unterscheidet, was man von Helden weiß. Und das ist nachvollziehbar. Denn Timothy Hunter hat man vieles genommen, was zur Bildung seiner Persönlichkeit notwendig war. Kein Wunder also, dass er emotional wild um sich schlägt. Mit welchen Mitteln und Methoden er das jedoch tut, ist das Problem. Und so skrupellos die Magiekundige Dr. Rose auch ist, hatte sie eigentlich versucht Tim von bestimmten Pfaden abzuhalten. Und da kann jetzt keine Mad Hattie und keine magische Eule namens Jo-Jo mehr helfen. Alles liegt in den Händen des Protagonisten. Die Illustrationen von Tom Fowler sind der Geschichte perfekt auf den Leib geschneidert, auch wenn eine gewisse Ähnlichkeit des Protagonisten mit einem anderen bekannten, jugendlichen Magiers nicht von der Hand zu weisen ist. Doch muss man dem entgegen halten, dass Neil Gaiman Timothy Hunter im Jahr 1990 erschuf, während der erste Harry Potter 1997 das Licht der Welt erblickte. Insofern kann man hier keine Vorwürfe machen.

Der zweite Teil von „Die Bücher der Magie“ von Kat Howard und Tom Fowler wird düsterer. Es gibt Intrigen, verborgene Erinnerungen und viele falsche Entscheidungen. Das zweite Kapitel dieser Geschichte aus dem Sandman Universe ist definitiv ein gelungenes. Man darf gespannt sein, wie das Gespann die Geschichte über den emotional nicht so ganz stabilen Nachwuchsmagier weiter erzählt.

Details

Bewertung

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