Grablicht

Schlaflied der Sonne

von Daniela Winkler
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. März 2011

Schlaflied der Sonne

Schon seit etwa fünfzehn Jahren sind Mangas auf dem deutschsprachigen Markt stark vertreten. Nachdem die Comics aus Fernost viele Fans gewonnen haben, ist es kein Wunder, dass es auch hierzulande Künstler gibt, die sich an der Umsetzung ihrer Ideen im Mangastil versuchen. So auch die aus Oberhausen stammende Daniela Winkler, aus deren Feder wir das Werk "Schlaflied der Sonne" vorliegen haben, den zweiten Band ihrer Reihe "Grablicht".

Vor zwei Tagen ist Emily zum Vampir geworden. So ganz kann sie das aber weder fassen noch glauben. Erst nachdem sie am helllichten Tag herumläuft und schwere Verbrennungen davonträgt, sickert die Wahrheit langsam in ihren Verstand. Doch abgesehen davon, dass das naive Mädchen Angst davor at, allein in einem Sarg zu schlafen, gibt es zahlreiche andere Probleme. Ihr Schöpfer David hätte sie nämlich gar nicht zum Vampir machen dürfen, ist er noch dreizehn Jahre Sklave seiner eigenen Meisterin. Doch gegen diese will er sich nun auflehnen. Es folgen einige mehr oder weniger peinliche Zusammentreffen von Emily, der blonden und bösartigen Rubina und David, die unter anderem in der Präsentation seines französischen Akzents münden, der immer dann zu Tage tritt, wenn er wütend wird. Doch das große Problem bleibt: David hätte Emily nicht zum Vampir machen dürfen, denn dafür droht beiden die Todesstrafe...

Es gibt Geschichten, die so viel Tiefgang haben, dass sie in jedem Medium überzeugen können. Andere Erzählungen sind perfekt auf ihre Erscheinungsform zugeschnitten, dass Handlung und Umsetzung eine hervorragende Ergänzung ergeben. Leider gehört "Schlaflied der Sonne" in keine der beiden Kategorien. Denn die Handlung besteht aus zusammengewürfelten Archetypen und Situationen. Da wäre einmal die unschuldige und naive junge Protagonistin, die keine Ahnung hat, worum es eigentlich geht. Auch sehr beliebt, der geheimnisvolle anzuhimmelnde Vampir. Ein paar Elemente aus Ann Rice eingestreut und das Gesetz verbietet die Schöpfung eines Charakters, was für beide die Todesstrafe bedeutet - eigentlich natürlich, denn damit wird die Reihe bestimmt nicht enden.
Abgesehen von der wirklich äußerst schwachen Handlung, den üblichen Peinlichkeiten und dem vorhersehbaren Verlauf, sind zumindest die Illustrationen so, wie man sie sich bei einem Manga vorstellen würde. Eine Kaufempfehlung ist das allerdings nicht wert.

"Schlaflied der Sonne" ist der zweite Teil der Reihe "Grablicht" von Daniela Winkler. Die deutsche Autorin hat sich laut dem Werk damit ihren Traum von einer eigenen Comicserie erfüllt. Doch leider ist nicht jede Erfüllung eines Traums eine Freude für die damit konfrontierten Personen. So ist die Handlung des vorliegenden Bandes äußerst schwach und wird nur Fans und hartgesottene Manga-Sammler überzeugen können. Zeichnerisch ist der Band zwar in Ordnung, doch das allein rechtfertigt den Kauf dieses Buchs nicht.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2011
  • Umfang:
    192 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3426530066
  • ISBN 13:
    9783426530061
  • Preis (D):
    6,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration: