Serenity

Serenity - Keine Macht im Universum

von Chris Roberson, Georges Jeanty (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 01. September 2017

Serenity - Keine Macht im Universum

Manchmal muss man einfach weiter, besonders wenn etwas nicht so Gutes passiert. Gerade Kapitäne und Piloten kennen solche Situationen. Captain Malcolm Reynolds kommandiert ein Raumschiff, auf dem sich eine seltsame Besatzung befindet, zusammengesetzt aus verschiedensten Charakteren. „Keine Macht im Universum“ lautet nun der Titel des neuesten Comicbandes zu „Serenity“. Ein Werk, das wir nicht verpassen wollten.

Vieles hat sich geändert an Bord der Serenity. Endlich haben Malcom und Inara zusammengefunden und selbst Simon und Kaylee sind gemeinsam glücklich. Die übrigen Besatzungsmitglieder jedoch nicht. Jayne, der ohnehin nur seine Waffe hat, River, das genetisch veränderte Genie und auch Zoe, die nach dem Tod von Wash alleinerziehende Mutter ist, kämpfen gegen die Verzweiflung. Gemeinsam haben sie alle, dass sie kein Geld haben, denn die letzten Plünderungen von Schiffswracks haben nur Klopapier zutage gebracht. Als eine Gruppe um Hilfe bittet, die sich die „Friedensstifter“ nennt und einen Plan gegen die Allianz ausheckt, beschließt Malcolm für seine Crew daran teilzunehmen, ohne aber die wirklichen Hintergründe zu kennen. Dies ermöglicht einer anderen Gruppierung, River zu entführen und sie gewissermaßen neu zu Programmieren – also mit einer neuen Konditionierung zu versehen. Es bedarf einer Menge Verkleidungen, Täuschungen und Spannungen zwischen einander, bevor die Serenity wieder fliegt.
Eine zweite kurze Geschichte ist ein Märchen, bei dem River der kleinen Emma eine Gutenachtgeschichte erzählt – diese handelt von der Crew, besitzt allerdings einige phantastische Ausschmückungen.

Wenn auch nur ein einziger Band, der von der Serenity und ihrer Besatzung handelt, eine Geschichte erzählen würde, an deren Ende alles gut ist, wäre er unglaubwürdig. Die gestrandeten Existenzen und zeitweiligen Freunde an Bord des Raumschiffs sind einander teilweise nähergekommen, teilweise entfernen sie sich wieder voneinander. Wenig Zeit ist seit dem letzten Comic vergangen und so kann die Handlung grundsätzlich so fortgesetzt werden, wie sie aufgehört hat. Was zwar einerseits gut klingt, verärgert andererseits aber doch wieder ein wenig. Denn mittlerweile sind in Realzeit viele Jahre seit den letzten Abenteuern der Serenity vergangen – irgendwie erwartet man nun unbewusst, dass es der Crew ebenso ergeht. Doch diese bewegt sich immer noch in Mini-Sprüngen weiter. An der Geschichte selbst gibt es nur wenig zu bemängeln. Fans können bedenkenlos zugreifen. Sie dürfen nur nicht erwarteten, dass sich viel verändert hat. Aber vielleicht ist das genau das, was die meisten erwarten.

„Keine Macht im Universum“ ist ein Comic, dessen Handlung sich um die Besatzung der Serenity aus der Reihe „Firefly“ dreht. Das von Chris Roberson verfasste und von Georges Jeanty illustrierte Werk weißt mit seiner Geschichte zu überzeugen, die sich nah am Vorbild und auch an den Vorgängerwerken bewegt. Doch das bedeutet gleichzeitig, dass sich nur wenig verändert hat. Wer mit diesem Kompromiss gut leben kann, für den kann hier eine absolute Kaufempfehlung ausgesprochen werden.

Details

Bewertung

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