ASH - Austrian Superheroes

Spurensuche


Sammelband 2 - Austrian Superheroes
von Harald Havas, Thomas Aigelsreiter, Andi Paar, Lenny Großkopf, Leo Koller
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. April 2018

Spurensuche

Ein Superheldencomic aus Österreich? Mit österreichischen Superhelden? So ein Blödsinn! Das hätte man vermutlich vor etwas mehr als zwei Jahren überall hören können. Doch Harald Havas und sein Team haben es möglich gemacht. Dass nun bereits der zweite Sammelband bei Cross Cult erschienen ist, spricht eine deutliche Sprache über den Erfolg von „ASH – Austrian Superheroes“. Und jener Sammelband trägt den Titel „Spurensuche“.

Nachdem im Finale der ersten Staffel der Rathausmann schwer beschädigt wurde und einen Arm verloren hat, tüfteln die anderen Helden noch daran, wie sie ihn wieder reparieren sollen, als ihnen plötzlich einige außerirdische Nanobots die Arbeit abnehmen. Doch diese haben eigene Pläne und wandeln den freundlichen Riesen in eine Art Metallmonster um. Die Helden reaktivieren die Donauschwalbe, ein Fluggerät, und folgen dem Rathausmann nach Linz, wo es leider die Stahlwerke gibt – offenbar das Ziel der Parasiten.
Danach geht es nach Tirol, wo Captain Austria jr. sich mit Roter Adler trifft und eine Schurkin namens Geierwally bekämpfen müssen, so seltsam das auch klingen mag. Und ja, auch Hansi Hinterseer hat einen Gastauftritt.
Lady Heumarkt hat ein Problem, vor allem mit ihrem Bruder, der Wien als Basilisk unsicher gemacht hat. Währenddessen sind die anderen in Ungarn, um den Grund für seine Verwandlung herauszufinden. Und tatsächlich scheint es einen Schuldigen zu geben, der dann aber auch den Weg zu einem Crossover möglich macht.
Zwischen den einzelnen Geschichten der Haupthandlung gibt es immer wieder andere kurze Episoden, welche die Abenteuer der „klassischen“ Wiener Wächter aufgreifen und dabei historische Personen aus der österreichischen Geschichte mit in die Handlung einbinden.

Das Team der Austrian Superheroes ist weitgehend stabil, auch wenn immer wieder Gaststars mit dabei sind. Ob Rathausmann, Roter Adler oder der verlorene Engel, man hat immer sein Stammpersonal. In der Geschichte wird ein neuer Superschurke vorbereitet, der aber immer nur angedeutet wird. Man kann also davon ausgehen, dass die Helden in ihrem dritten Jahr insbesondere mit ihm zu tun bekommen werden. Auch stilistisch hat die Hauptgeschichte mittlerweile ihre perfekte Balance gefunden. Zeichner und Autoren ergänzen sich prächtig und die Zwischengeschichten kann man einfach als geniale Bonmots genießen. Die völlig unterschiedlichen Stile, die sich an frühe Superheldencomics anlehnen, gepaart mit den Persönlichkeiten aus Österreichs bewegter Geschichte, machen einfach nur gute Laune. Insofern kann man allen, welche „ASH – Austrian Superheroes“, die Wiener Wächter rund um Captain Austria jr., Lady Heumarkt, das Donauweibchen und den Bürokraten kennen und sich die erschienenen Hefte nicht besorgt haben, nur zu diesem Sammelband raten. Der Preis ist zwar stolz, aber angemessen.

„Spurensuche“ ist der zweite bei Cross Cult erschienene Sammelband von „ASH – Austrian Superheroes“. Das Redaktionsteam rund und Harald Havas, Andi Paar, Thomas Aigelsreiter und Co hat mittlerweile seine perfekte Balance gefunden und leitet die Leser über spannende Einzelabenteuer in Richtung einer neuen Herausforderung und eines neuen Erzbösewichts. Man darf also weiter gespannt sein.

Details

Bewertung

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  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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