The Star Wars

von George Lucas, Jonathan W. Rinzler
Rezension von Stefan Cernohuby | 01. November 2014

The Star Wars

Jedes Stück Kunst ist auf gewisse Art und Weise eine Schöpfung, ein kleines Stück Unsterblichkeit. Insofern ist es kein Wunder, wenn jemand, der eine komplette neue Welt schaffen will, auch immer einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit einfließen lässt. Doch betrachtet man die ersten Entwürfe eines ganzen Universums, wird einem mitunter klar, wie wahr das tatsächlich ist. So im Fall von "The Star Wars", dem ersten Entwurf von "Star Wars", der jetzt als Graphic Novel veröffentlicht wurde.

Schon allein die Einleitung besagt, dass die Jedi-Bendu hunderttausend Jahre die Leibwächter des Imperators waren. Bis sie von einer rivalisierenden Kriegersekte beinahe ausgelöscht wurden - von den Rittern der Sith.
Die Geschichte beginnt auf dem vierten Mond von Utapau, auf dem ein Vater mit seinen beiden jungen Söhnen von einem seltsamen, dunkel gewandeten Ritter angegriffen wird. Zwar bezwingen sie den Angreifer, jedoch unter schrecklichen Verlusten. Die Szenerie wechselt danach nach Alderaan, der Hauptstadt des neuen galaktischen Imperiums, wo der Imperator seine Truppen einmal mehr auf die Vernichtung der Jedi einschwört. Ein Gouverneur mit Ambitionen fühlt sich zu höherem Berufen, dem entgegen steht allerdings noch ein Mythos: Ein Jedi namens General Skywalker, der angeblich die Rebellen befehligt.
Dieser existiert jedoch tatsächlich und hat einen verzweifelten Plan, einen Angriff auf das Imperium. Mitten während einer unklaren Situation treffen die beiden Überlebenden der ersten Szene bei ihm ein. Sie stellen sich als Kane und Annikin Starkiller heraus, wobei ersterer ein alter Freund von ihm ist. Kane bittet Luke, Annikins Ausbildung zum Jedi zu vollenden, da er sich dazu nicht mehr in der Lage fühlt - zu nah ist ihm der Tod bereits gekommen. Doch die Ereignisse überschlagen sich, die Basis wird von einer Raumstation angegriffen, die beinahe die Größe eines Mondes hat und dementsprechend schwer bewaffnet ist. Auf dieser Raumstation befinden sich unter anderem auch zwei streitbare Droiden, die bei ihrer Flucht von den Jedi gefunden werden. Doch im Kampf wird Skywalker verraten und aus einer offenen Schlacht wird nun eine verdeckte Operation, wobei sie auf die Hilfe von Kapitän Han Solo zurückgreifen. Es gilt nicht nur Prinzessin Leia und ihre beiden kleinen Brüder zu retten, sondern auch es mit General Darth Vader und dem Sith Lord Valorum aufzunehmen...
Zusätzlich zur eigentlich Geschichte erfährt man noch Hintergründe über die Entstehung, die verwendeten Quellen, die unterschiedliche Anlage der Charaktere und nicht zu letzt die ersten Skizzen, die George Lucas zu Erlangung seiner Zustimmung vorgelegt wurden. Eine Covergalerie rundet den Band ab.

Es ist wirklich schwer, das vorliegende Werk zu beurteilen. Zum einen, weil es den Keim einer völlig anderen Geschichte in sich trägt, inklusive der meisten bekannten Charaktere und einiger Ansätze der Handlung. Zum anderen, weil es sich doch um eine vereinfachte und andere Erzählung handelt. Die Aufmachung des Werks ist jedoch definitiv hochwertig, sehr hochwertig. Nicht nur das formschöne Hardcover, auch die Illustrationen von Mike Mayhew sind sehr gut gelungen. Man findet sich in Situationen wieder, in denen ein Charakter für den anderen einspringt, Dialoge, in denen R2D2 spricht und nicht nur piept - wodurch man endlich die zweite Hälfte eines bekannten Gesprächs versteht. Man trifft auf anders gestaltete Personen, die in den bekannten Filmen Senatoren sind, hier aber Händler oder Sith. Und man begegnet einem Protagonisten, der "Star Wars"-Schöpfer George Lucas so sehr ähnelt, dass es beinahe schmerzt. Insgesamt kann man jedoch festhalten, dass die vorliegende Geschichte als alternative Urfassung des Universums gelungen umgesetzt wurde. Der edle Sammelband ist daher ein Werk, das man wahren Fans nur empfehlen kann.

"The Star Wars - Die Urfassung" ist ein Werk voller Anlehnungen und voller Geschichten, die im Keim enthalten sind, aber doch anders. Eine Graphic Novel, die hervorragend illustriert ist und den Leser sehr gut unterhält. Insofern kann man das Gesamtkunstwerk nur positiv beurteilen und Fans wärmstens ans Herz legen. Denn schließlich weiß man hier, dass es sich um einen Entwurf handelt, der nun nicht mehr verändert wird - ganz im Gegensatz zu den bisherigen Filmen.

Details

Bewertung

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    Keine Bewertung
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