20 Wetterregeln, die man kennen muss

von Andreas Jäger
Rezension von Bernhard Moser | 17. Februar 2018

20 Wetterregeln, die man kennen muss

Wetterkunde in Papierformat? Ist diese Form von Wissensaufbereitung und -weitergabe in Zeiten von Smartphone und Web-Cam durch Realtime- und Online-Prognosen nicht längst antiquiert, da viel zu ungenau und unsicher? Der akademische TV-Meteorologe Andreas Jäger möchte in Zusammenarbeit mit dem Bergführer Herbert Raffalt nichtsdestotrotz das Medium Buch dem Freizeit-Wetterleser schmackhaft machen.

In 20 kurzen, gut illustrierten Kapiteln werden anhand von ausschließlich mit den Sinnesorganen wahrnehmbaren Umweltphänomenen praktische Prognosetipps angeboten, die erfrischenderweise ohne hochtrabende geodynamische Theorie auskommen. Wolkenformen, Morgenrot, Kondensstreifen, ja selbst Gebirgsvögel und Kirchenglocken können demnach mit entsprechendem Wissen (manchmal genügt auch der einfache Hausverstand) als geeignete Indikatoren für die unmittelbare Wetterentwicklung fungieren. Sehr anschaulich herausgearbeitet wird etwa der wetterphysikalische Unterschied zwischen den verschiedenen Niederschlagsformen Tau, Reif, Raureif und Raueis.

Das Format und das Gewicht dieses Büchleins wurde von Autor und Verlag wohl bewusst an die gängigen Smartphone - Ausmaße angelehnt, soll es doch bei Outdoor-Aktivitäten in Rucksack oder Jackentasche als nützliches Vademecum bequem Platz finden. Die übersichtlich strukturierten Überschriften erlauben überdies ein schnelles zielgerichtetes Navigieren zu den jeweiligen Kapiteln und Materien. Bedauerlich ist hingegen, dass zu den vielen, oft ganzseitigen Farbfotos zwar nicht der obligatorische kleingedruckte Bildnachweis fehlt, sondern dass die Bildinhalte unlokalisierbar bleiben. So sind von den 27 größtenteils beeindruckenden Panorama- und Gebirgsfotos gerade einmal drei Aufnahmen geographisch identifiziert.

Dieses Booklet wird jenen Hobbymeteorologen und Naturinteressierten eine Freude bereiten, die sich nicht zu sehr auf Wetter-Apps mit Computersimulationen verlassen wollen - oder es kurzfristig auch nicht können. Zudem liefert der Autor -gleichsam als Nebenprodukt- leicht verständlichen Physik-Nachhilfeunterricht in Sachen Aggregatzustände, Schallwellenverbreitung oder Lichtbrechung.

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