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Schon vor geraumer Zeit ist ein neuer Trendsport aus den USA nach Deutschland gekommen. "Das Trainingsprogramm der Stars" hieß es lange Zeit in Werbung und Fitnessstudios. Richtig, von Pilates ist die Rede. Die Begeisterungswelle ist noch lange nicht abgeklungen und immer mehr Frauen entdecken diese vermeintlich neue Sportart für sich. Dazu trägt aber keineswegs die Tatsache bei, dass es sich hierbei um die Trainingsmethode berühmter Persönlichkeiten handelt, als vielmehr um das Wesen dieser Gymnastikart. Wer mehr darüber wissen möchte, dem bietet der Buchmarkt ein umfangreiches Sortiment entsprechender Literatur. Wie etwa das im Diana Verlag erschienene "Brigitte Pilates".

Pilates ist eine neue Sporterscheinung in Fitnessstudios, obwohl es das dahinter stehende Konzept schon seit einigen Jahren gibt. Denn der tatsächliche Begründer dieser Gymnastik war der Deutsche Joseph H. Pilates, der im ausklingenden 19. Jahrhundert geboren wurde. In den 1920igern wanderte er in die USA aus, wo er später mit seiner Frau ein Sportstudio gründete, in denen er vorrangig Tänzer und Tänzerinnen mittels seiner eigens entwickelten Methode trainierte. Doch zum Megatrend wurde Pilates erst nach dem Tod seines Erfinders.
Beim Pilates geht es nicht darum, durch Powertraining zu schwitzen und Kalorien zu verbrennen. Vielmehr stärken die Übungen gezielt die tieferen Muskeln. Gleichzeitig sind die Übungen so ruhig wie beim Yoga, weswegen viele Frauen es als willkommenen sportliche Aktivität als Ausgleich zum Alltagsstress ansehen. Dennoch ist Pilates wirksamer als das härteste Fitnessprogramm. Aber man darf auch nicht zu viel verlangen. Denn egal wie vielseitig Pilates sein mag, ein Allheilmittel ist es ganz gewiss nicht. So stärkt es die Rücken- oder Beckenmuskulatur, aber es verleiht keine muskelbepackten Oberarme.
Wie bei jedem Sport, gibt es auch bei Pilates einige Grundregeln. Sechs sind es insgesamt, zu denen Konzentration, Kontrolle, Zentrierung, Bewegungsfluss, Präzision und vor allem Atmung gehören. Hat man diese verinnerlicht, kann man an das Training herantreten und somit sein Wohlbefinden, wie auch die körperliche Fitness steigern. Dabei sollte man sich aber keineswegs übernehmen, sondern entsprechend seinem jeweiligen Fitnessstand trainieren. Und hierbei hilft der vorliegende Ratgeber.

Auf insgesamt 160 Seiten wird dem Interessierten die Trainingsmethodik vorgestellt und näher gebracht. Dabei beschränkten sich die Autorinnen Melanie Grimsehl und Verena Geweniger keineswegs auf die bloße Vorstellung von Übungen, sondern liefern auch umfangreiches Basis- und Hintergrundwissen. So wird zu Beginn des Bandes ausführlich über das Wesen von Pilates berichtet. Wer war dessen Begründer und was steckt eigentlich hinter dem Begriff. Sehr positiv fällt dabei der Abschnitt "Was kann Pilates - und was nicht?" auf. Denn anders als man es oft liest, wird hier nicht mit wilden Utopien, wie etwa das Wachsen von großen Muskelpaketen oder gar der eigenen Körpergröße, um sich geschmissen, sondern die tatsächlichen Erfolgsmöglichkeiten aufgeführt. Auch auf die sechs Grundsätze von Pilates gehen die Autorinnen näher ein, wobei besonders das Powerhouse und die richtige Atmung ausführlich beschrieben werden. Im Anschluss daran stellen sie die 22 effektivsten Übungen vor. Dies geschieht ebenfalls sehr umfassend. Jeder Schritt wird genau erklärt und auch auf die richtige Atmung wird hier eingegangen. Gleichzeitig empfehlen die Autorinnen auch, die Übungen einmal zu probieren. Erst am Ende finden sich dann Trainingsprogramme, in denen die Übungen nur kurz beschrieben werden. Insgesamt gibt es zehn verschiedene Programme mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Auch hier zeigt es sich, dass die Autorinnen bei den Tatsachen bleiben und ihren Leserinnen keine Illusionen vermitteln wollen. So gibt gut ausgearbeitet und strukturierte Kurzprogramme für Einsteigerinnen, für Rücken, Schultern und Nacken aber natürlich auch als unterstützendes Anti-Aging-Programm. Auch werdende oder gerade gewordene Mütter finden entsprechende Übungen für die Zeit vor und nach der Geburt.