Perlen-Reihe

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Thermen, in denen man Erholung findet, für einige Tage abschalten und die Seele baumeln lassen kann, gibt es zahlreiche. In manchen Regionen reiht sich eine Therme an die andere. Um aus einer solchen Masse herauszustechen, muss die Anlage einiges zu bieten haben, etwas Besonderes sein. Die steierische Therme Bad Blumau hat genau dieses Extra. Denn sie trägt den Beinamen "Hundertwasser-Therme". Damit ist jedoch keine Andeutung auf eine vielseitige Wasserbeschaffenheit gemeint, sondern auf deren schöpfenden Künstler Friedensreich Hundertwasser - aber das ist sicherlich jedem klar. Eine solch ausgefallene Therme verdient auch ein eigenes Buch, einen eigenen Reiseführer. Im Perlen-Reihe Verlag ist ein solcher mit dem Titel "Das Rogner Bad Blumau" erschienen.

Wie bitte, mag sich jetzt vielleicht so mancher denken, es gibt zum Rogner Bad Blumau ein Buch? Unsere Reaktion war ähnlich, überrascht und neugierig. Als wir den Titel "Das Rogner Bad Blumau" lasen, war unser erster Gedanke, dieses Büchlein müssen wir lesen. Warum? Nun, wer einmal im Rogner Bad gewesen ist und sich in der Therme hat erholen dürfen, der weiß warum. Das Rogner Bad ist nicht nur eine Therme, es ist eine Wellnessoase mit ausgefallener Architektur. Phantasievolle Häuser schmiegen sich in eine Hügellandschaft, ja wirken fast, als würden sie aus dem Boden wachsen. Die Therme ist ein Ensemble aus Türmen, leuchtenden Farben, geschwungenen Linien, sich nicht gleichenden Fenstern und über 300 tragenden Säulen. Es ist eine Anlage, in der Gras, Bäume und Sträucher auf den Dächern wachsen, auf welcher Lebensbundbäume ihre Zweige gen Himmel strecken und in der die Worte "im Einklang mit der Natur" nicht nur eine hohle Phrase sind. Doch nicht nur optisch ist das Rogner Bad von Hundertwasser und seiner verspielten Architektur geprägt. Auch in der Anlage wird alles getan, damit sich die Gäste wohl fühlen. Ein einzigartiges Service dem Thermenbesucher gegenüber, ein verspielter, erholsamer Spa- und Wellnessbereich und einem äußerst köstlichen und von den klassischen, festgelegten Essenszeiten losgelöstes Restaurant - das alles und noch mehr zeichnet das Rogner Bad aus.
Doch auch hinter den Kulissen gibt es Spannendes zu entdecken. Zuerst einmal die Geschichte des Bads, von der Erstbohrung bis zur Eröffnung der Hundertwassertherme. Auch die Familie Rogner, der die Therme gehört, verfügt über einen spannenden Lebenslauf. Rituale der Therme, ihre Wasserquellen, symbiotische Tierhaltung, Baumpflicht, CO2-Gewinnung, Stromerzeugung, Wärmeerzeugung ... das Rogner Bad Blumau ist ein Erlebnis in vielerlei Hinsicht.

Ein solches Erlebnis kann man freilich dann am besten und vor allem in vollen Zügen genießen, wenn man ein Buch hat, das einen begleitet. Das tut der vorliegende Reiseführer "Das Rogner Bad Blumau". Mehr sogar. Er ist eine Hommage an das Rogner Bad. Er ist aber auch einfach nur ein Sachbuch, das über die Geschichte, die angebotenen Leistungen, Besucherzahlen, Gewohnheiten und Gepflogenheiten sowie die technische Details berichtet. Der Autor Martin Amanshauser schwärmt nicht, er erzählt von Eindrücken und Erfahrungen, denen man aus eigener Erfahrung voll und ganz zustimmen kann. Er berichtet ebenso von Fakten und Zahlen rund um die Anlage. Man erfährt, was einen im Rogner Bad erwartet, was man dort tun kann und wie alles funktioniert. Das Buch dient jedem Hotelgast als ein mobiler Guide. Es hilft sich von Anfang an in der Therme zurecht zu finden und erleichtert das "Eingewöhnen". Kompakt und handlich bekommt man alle Informationen darüber geliefert, was man wie und wo findet.
Gegliedert ist das Werk in mehrere große Kapitel, die wiederum in Unterabschnitte aufteilt sind. Diese enthalten überraschende und einzigartige Einblicke, die Martin Amanshauser während seines Aufenthalts sammeln durfte. Zahlreiche Farbfotografien und Momentaufnahmen untermalen die Texte. Selbst ein Plan der Anlage ist im ausklappbaren Einband enthalten. In farbig hervorgehobenen Boxen werden besondere Fragen von Gästen beantwortet. Deren Spektrum ist dabei sehr unterschiedlich. Es finden sich durchaus berechtigte Fragen, etwa ob wirklich alle Fenster unterschiedlich sind, aber auch Fragen zu Verhalten, dass in keinem Hotel erwünscht ist. Mitnahme von Speisen aus dem Restaurant...Es sind Fragen, die vielleicht jeden von uns bewegen, aber die man sich nicht zu stellen wagt, beispielsweise warum die Wasserhähne mit einem Handmischer ausgestattet sind oder ob man sich von dem köstlichen Brot etwas mit nach Hause nehmen kann. Es sind Fragen danach, warum man nicht länger als die empfohlenen 20 Minuten im Wasser verbleiben soll oder warum das Hotel so schlecht beschildert ist. Diese kleinen, grünen Boxen geben dabei so manches Wissen weiter, bei dem man laut auflacht (Stichwort Acker-Beschilderung) oder einen Aha-Effekt erlebt (Metall-Herz am Eingang).

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