Feel Good!

Fit mit dem Thera-Band

von Thorsten Tschirner
Rezension von Janett Cernohuby | 08. Februar 2009

Fit mit dem Thera-Band

Welche Frau kennt das nicht? Am Bauch ist die eine oder andere Speckfalte zu viel, die Hüften sind mollig und auch die Oberschenkel sind alles andere als schlank. Doch für schweißtreibende Übungen im Fitness-Studio fehlen mal wieder die Zeit, Lust und Motivation. Doch fitness-muffeligen Frauen verspricht der GU Verlag nun Abhilfe. In der Reihe "Feel Good!" erschien nun das Buch "Fit mit dem Thera-Band!". Hierin verspricht der Autor Thorsten Tschirner mit nur täglich acht Minuten Sport in zwei Wochen sein Traumgewicht zu erreichen.

Dafür hat der Autor sich ein wirkungsvolles Fitnessprogramm ausgedacht. Dieses ist nach dem altbekannten und bewährten Muster aufgebaut: Warm-up, Kraftübungen und Work-out. Das jeweilige Warm-up kann man ganz nach Belieben aus verschiedenen, im Buch vorgestellten Kardio-Übungen aussuchen. Im Anschluss daran gibt es zwei Kraftübungen, die je nach Trainingstag Beine und Po, Brust und Rücken sowie Schultern und Bauch stärken. Abschließend noch ein lockeres Work-out und schon ist das tägliche Pensum erfüllt. Damit das Training in den sechs Wochen nicht gar zu langweilig und einseitig wird, wurde es in zwei Einheiten eingeteilt; Woche eins bis drei und Woche drei bis vier. In diesen Wochen variieren sowohl Kraftübungen als auch Work-outs. Alles in allem also ein gut ausgeklügelter Trainingsplan. Doch ein Trainingsplan alleine reicht nicht. Man muss ihn auch regelmäßig und mit Begeisterung betreiben. Keine Sorge, hier hilft der Autor den Fitness-Begeisterten. Auf mehreren Doppelseiten zwischen den Trainingseinheiten gibt er nützliche Tipps und Ratschläge zur richtigen Motivation und zum Durchhaltevermögen. So kann doch eigentlich nichts schief gehen.

Nach dem ersten euphorischen Lesen sollte man vielleicht doch auch einen zweiten, kritischeren Blick auf den Fitnessratgeber werfen. Denn dann entdeckt man so einige Lücken. Fitness gut und schön, aber wie steht es mit der richtigen Ernährung? Denn gerade sie ist ein sehr wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Traumfigur. Davon erwähnt der Autor gar nichts und man möchte fast meinen, es ist egal was und wie viel man isst, schließlich wird es durch das Acht-Minuten-Training ja gleich wieder verbrannt. Es drängt sich noch eine weitere Frage auf, die zwar teilweise aber dennoch eher ungenügend beantwortet wird: Was ist nach Absolvierung des sechs-Wochen-Programms? Laut Buch fängt man dann wieder mit den Übungen ab Tag eins an. Doch mal ehrlich: Ein bisschen langweilig und eintönig ist das schon.
An der Aufmachung dieses Fitnessratgebers gibt es jedoch nichts zu kritisieren. Er ist übersichtlich aufgebaut und klar strukturiert. Nach einem Einleitungstext, in dem auf die Vorzüge regelmäßigen Trainings, den Eigenschaften und Besonderheiten des Thera-Bandes eingegangen wird, geht es auch gleich schon mit dem Training los. Zuerst werden einige Aufwärmübungen vorgestellt, aus denen man sich seine Favoriten aussuchen kann. Anschließend kommt das eigentliche Fitnessprogramm. Pro Tag gibt es eine Doppelseite. Anhand von Erläuterungen und Farbfotos werden die unterschiedlichen Übungen vorgestellt und genau erklärt. Zwischen den Übungseinheiten finden sich immer wieder Tipps zur Motivation und zum Durchhaltevermögen. Der Ratgeber schließt mit einem motivierenden Schlusstext sowie weiterführende Literatur und wichtige Adressen ab. Als extra Beilage gibt es ein Original Thera-Band, so dass man gleich mit den Übungen loslegen kann.

Doch trotz der lobpreisenden und aufmunternden Worte des Autors bleiben am Ende Zweifel an dem Übungsprogramm. Sicherlich hört es sich verlockend an, mit nur acht Minuten täglich zur Traumfigur zu gelangen, doch wer wirklich etwas für sich, seinen Körper und seine Fitness tun möchte, wird wohl um "zeitaufwendigen" Sport, wie etwa im Fitness-Studio oder im Verein, nicht herumkommen. Die hier vorgestellten Übungen stellen eher einen Zusatz für Zuhause dar, wenn man abends vorm Fernseher doch noch etwas tun möchte oder mal tatsächlich keine Zeit für Sport gefunden hat.

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