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Man muss Jubiläen feiern, wie sie fallen. Das ist zwar keine gültige Redewendung, aber in manchen Fällen dafür sogar passender. 70 Jahre Peanuts heißt es 2020. So lange ist es schon her, seit die Schöpfungen von Charles M. Schulz das Licht der Welt erblickten. Doch es gibt nicht nur die bekannten und beliebten Comicstrips, es gibt auch die Person des Verfassers und zahlreiche Informationen rundherum. Insofern rechtfertigt das mit Sicherheit den im DK Verlag erschienenen Band „Das Peanuts Buch – Jubiläumsausgabe“.

Nach einem Vorwort von Stephen Colbert folgt man zuerst sowohl der Person Charles M. Schulz als auch seinen Illustrationen über eine Zeittafel von den 1920er Jahren als Kind, über seinen schon frühen Wunsch, mit dem Zeichnen von Cartoons seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Sowohl familiäre Stationen, Berufswechsel als auch die Entwicklung der Peanuts, die ersten Fanartikel, Sekundär- und Tertiärmedien, bis hin zu seinem Tod und den Entwicklungen danach. Danach widmet sich das Werk dem Künstler, seinem Werk, den wichtigsten Charakteren, der Arbeitsweise von Schulz, den Originalschauplätzen, Fanartikeln aus unterschiedlichen Jahrzehenten und Themenschwerpunkten. Aber eben nicht in einer strukturierten Art und Weise, sondern wild hin und her. So erhält man einen 360-Grad-Überblick über die Materie, aber man folgt dabei keinem roten Faden. Dennoch sieht man beispielsweise den Entstehungsprozess eines Strips, man erfährt über jeden wichtigen Charakter etwas, wichtige Themen für Autor und Charaktere werden angeschnitten und letztendlich lernt man auch den Großen Kürbis kennen.

Charles M. Schulz, Snoopy, Charlie Brown und alle anderen Peanuts haben sich ihren Platz in der Literaturgeschichte über Jahrzehnte erkämpft. Sie sind dort auch nicht mehr wegzudenken. Insofern ist jedes Jubiläum natürlich eine Erwähnung wert und auch ein Buch ist dem nur angemessen. Wiewohl es wirklich toll gewesen wäre, den Band ein wenig strukturierter anzugehen. Ja, einige Details sind chronologisch angeordnet, andere behandeln jedoch Themen, welche die ganze Schaffenszeit von Schulz betreffen. Dann sind es immer wieder Abschnitte, die sich detailliert besonderen Arbeitsweisen des Peanut-Schöpfers widmen. Hier wäre es wirklich schön gewesen, all diese Themen – unter anderem auch die Merchandise-Artikel in unterschiedlichen Jahrzehnten – einfach zu clustern. Denn das vermindert leider den Lesegenuss des Werks. Ja, es gibt ein Inhaltsverzeichnis. Ja, es gibt auch ein Register am Ende. Das ist dann auch der Grund, warum man das Werk als überdurchschnittlich einstufen kann. Vom Potenzial her hätte es allerdings weit höher angesiedelt werden können, wenn man ein besseres Strukturkonzept verfolgt hätte.