Nur für mich

Gesichtsmassage

von Beata Aleksandrowicz
Rezension von Janett Cernohuby | 25. April 2009

Gesichtsmassage

"Es steht jemandem im Gesicht geschrieben" ist nicht nur eine gern verwendete Redensart. Tatsächlich kann man aus dem Gesicht seines Gegenübers sehr viel herauslesen. Dazu zählen nicht nur Abneigung oder Zuneigung, sondern auch das gesundheitliche und seelische Wohlbefinden. Ist man erkältet oder krank, wirkt das Gesicht eingefallen und blass; hat man jedoch einen längeren und erholsamen Urlaub hinter sich, wirkt dieses wiederum erfrischt und strahlend. Das Gesicht ist also der Spiegel unserer selbst und daher sollte man auch ihm regelmäßig Gutes tun. Dazu zählen aber nicht nur Gesichtskuren und Cremes, sondern auch Massagen. Beate Aleksandrowicz zeigt in ihrem Buch "Gesichtsmassage" wie diese aussehen können.

Das Gesicht ist ein sehr persönlicher Teil unserer selbst. Daher versuchen wir es durch zahlreiche Kuren, Behandlungen und Kosmetika schön aussehen zu lassen. Auch Massage kann hier einen großen Teil beitragen, um unserem Gesicht einen gesünderen, entspannteren und ausgeglicheneren Ausdruck zu verleihen. Entspannen, auftanken, wohlfühlen - das sind die drei Säulen, auf denen das vorliegende Buch aufbaut. Die kurzen vorgestellten Massagen sollen uns helfen, Spannungen abzubauen und das innere Gleichgewicht zu stärken. Dadurch sammeln wir Energien, aber auch neue Kraft um Dinge des Alltags zu bewältigen.
Sehr schön an Gesichtsmassagen ist vor allem, dass man sie auch alleine durchführen kann. Daher ist ein Großteil der im Buch vorgestellten Techniken von jedem selbst umsetzbar. Gleiches gilt auch für Ort und Zeit der Massagen. Hier gibt es fast keine Einschränkungen. So stellt die Autorin Techniken vor, die morgens nach dem Aufstehen, unter der Dusche, Mittags im Büro, vor einem wichtigen Meeting oder vor dem Einschlafen durchgeführt werden können. Egal ob daheim auf der Couch, unterwegs im Park, am Strand oder im Flugzeug - für jede Gelegenheit und jeden Ort weiß Beate Aleksandrowicz die passende Massagetechnik.
Massagen entspannen und lösen Stress sowie Schmerzen. Dies gilt natürlich auch für Gesichtsmassage. Daher kann diese sehr gut eingesetzt werden, um Verspannungen zu lösen, den Nacken zu lockern, Nebenhöhlen zu öffnen oder die Augen zu entspannen. Doch die schönste Massageart ist zweifellos die Partnermassage. Das gegenseitige Nehmen und Geben spendet nicht nur Energie, sondern verstärkt auch das Vertrauen und die Zuneigung zueinander.

"Gesichtsmassage" aus der Reihe "Nur für mich" ist ein Wellnessbuch für die verschiedensten Alltagssituationen und Orte. Sein praktisches Format macht es ideal zum mitnehmen für unterwegs. Die Massagetechniken sind überall und jederzeit einsetzbar. Sie benötigen keine großen Vorbereitungen, keine besondere Ausstattung und - was zweifellos ein sehr großer Pluspunkt ist - können größtenteils selber durchgeführt werden. Die Techniken zu den einzelnen Themen sind kurz und beanspruchen höchstens zehn Minuten Zeit. Die zahlreichen Farbfotografien und der leichtverständliche Text ermöglichen es, dass man die Technik rasch versteht und umsetzen kann. Auch können verschiedene Techniken miteinander kombiniert werden, welche die Autorin am Ende des Buches in einer übersichtlichen Liste aufführt. Leider verstecken sich hier auch kleine Mankos. So fehlt allgemein ein Ein- und Ausstieg der Massage. Denn beim Massieren soll man sich ganz auf die entspannenden und wohltuenden Berührungen konzentrieren und einmal kurz den Alltag vergessen. Ebenso sollte man am Ende einer Massage nicht zu abrupt wieder in selbigen zurückkehren. Hier fehlen ein paar Tipps und Hinweise, wie ein solcher Ein- oder Ausstieg gestaltet sein könnte. Ebenso fehlt das für jede Massage wichtigste Element: Die Lage der Nerven und Muskeln. Zwar wird in den Erläuterungen zu den Techniken erklärt, man solle mit den Fingerkuppen auf die Kiefermuskeln drücken - aber wo liegen diese eigentlich? Zwar kann man sich von der dazugehörigen Fotografie oftmals ableiten, wie es aussehen soll, ob man aber tatsächlich die richtige Muskelpartie erwischt, ist ohne konkrete Angabe ungewiss. Hier kann man mit falschen Berührungen mehr kaputt als gut machen. Apropos Fotos. Zwar gibt es im Band zahlreiche genaue und gut erkennbare Abbildungen, aber nicht immer wird jeder einzelne Schritt der Technik dargestellt. Daher sollte man beim Umsetzen der Übungen mit Bedacht vorgehen und sich im Zweifelsfall über die genaue Lage der erwähnten Muskelpartien informieren.

"Gesichtsmassage" von Beate Aleksandrowicz ist ein gut gelungener Wellnessratgeber mit kleinen Schwächen. Die vorgestellten Massagetechniken bieten durchaus Entspannung und Erholung, jedoch sollten sie nicht unbedacht und ohne Kenntnis über die Lage der zu massierenden Muskeln ausgeführt werden. Denn oftmals kann man mit Massage mehr kaputt machen, als erreichen.

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