Karl Schwanzer – Spuren


Eine Bestandsaufnahme
von Stefan Oláh, Ulrike Matzer
Rezension von Michael Seirer | 16. Dezember 2019

Karl Schwanzer – Spuren

Karl Schwanzer ist aus der österreichischen Architekturgeschichte nicht wegzudenken. Als wichtiger Vertreter der Nachkriegsarchitektur wurde er weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule Wien und seiner Position als Direktor des Institutes für Gebäudelehre und Entwerfen wurde er besonders durch seine Architektentätigkeit bekannt. Er realisierte über 300 Projekte: Geschäftslokale, Ausstellungs- und Messepavillons, Wohnhäuser, Öffentliche Bauten, Industrieanlagen und vieles mehr. Hervorzuheben - und natürlich auch im Buch vertreten - sind das Philips-Haus 1962 - 1964, das 20er Haus (Museum des 20. Jahrhunderts), die Pfarrkirche Auferstehung Christi, das BMW Verwaltungsgebäude in München und die Österreichische Botschaft in Brasiliein. Für ebendiese entwarf Schwanzer auch Kacheln für die Küche, deren Muster sich im Einband eingeprägt wiederfinden. Zum 100. Geburtstag von Karl Schwanzer bringt der Brinkhäuser Verlag das Ergebnis einer Spurensuche vom Architekturfotografen Stefan Oláh heraus.

Mittels Architekturfotografie ist es möglich, das Objekt selbst und seinen Bezug zum Raum zu zeigen. Aber im gleichen Ausmaß offenbart sie unvermeidbar auch die Intention des Fotografen. Stefan Oláh hat sich zu den noch existierenden Werken von Karl Schwanzer begeben und untersucht, was von ihnen noch geblieben ist. In welchem Zustand befinden sie sich? Wurden sie adaptiert oder renoviert? Ist der ursprünglich geplante Nutzungszweck einem anderen gewichen? In wunderschönen, ruhigen Fotografien nähert der Autor sich dabei den Gebäuden und zeigt sie mal in Außenansichten, in Details und insbesondere auch die über Architektur hinausgehende Beispiele der Arbeit von Karl Schwanzer, wie zum Beispiel mittels Fotografien von Sesseln, Hockern oder Türgriffen. Das Streben nach Perfektion, welches Karl Schwanzer nachgesagt wird, ist auch in den Fotografien von Stefan Oláh zu spüren, welcher viele Kilometer zurücklegte, um den aktuellen Zustand der Gebäude abzulichten. Die entstandenen Fotos sind nicht nur als Festhalten seiner Spuren zu sehen, sondern auch als Spuren, die in die Zukunft wiesen und weisen und deren Relevanz heute klar erkennbar sind.

Mittels Architekturfotografie ist es möglich, das Objekt selbst und seinen Bezug zum Raum zu zeigen. Aber im gleichen Ausmaß offenbart sie unvermeidbar auch die Intention des Fotografen. Stefan Oláh hat sich zu den noch existierenden Werken von Karl Schwanzer begeben und untersucht, was von ihnen noch geblieben ist. In welchem Zustand befinden sie sich? Wurden sie adaptiert oder renoviert? Ist der ursprünglich geplante Nutzungszweck einem anderen gewichen? In wunderschönen, ruhigen Fotografien nähert der Autor sich dabei den Gebäuden und zeigt sie mal in Außenansichten, in Details und insbesondere auch die über Architektur hinausgehende Beispiele der Arbeit von Karl Schwanzer, wie zum Beispiel mittels Fotografien von Sesseln, Hockern oder Türgriffen. Das Streben nach Perfektion, welches Karl Schwanzer nachgesagt wird, ist auch in den Fotografien von Stefan Oláh zu spüren, welcher viele Kilometer zurücklegte, um den aktuellen Zustand der Gebäude abzulichten. Die entstandenen Fotos sind nicht nur als Festhalten seiner Spuren zu sehen, sondern auch als Spuren, die in die Zukunft wiesen und weisen und deren Relevanz heute klar erkennbar sind. Der Text des Buches ist in Deutsch und Englisch.

"Spuren" der Werke von Karl Schwanzer, oder wie der englische Untertitel fast noch treffender meint "A Pictorial Inventory", zeigt die herausragenden Arbeiten des Wiener Architekten und wie sie die Zeit überdauert haben. Neben klassischen Architekturfotografien finden sich spannende Detailaufnahmen welche sowohl den Fokus Schwanzers auf einen gesamtheitlichen Entwurf zeigen, als auch den Blick für in Relation zum Gebäude kleinen Einzelheiten und Inventar. Große Empfehlung für alle, die sich für Nachkriegsarchitektur und Karl Schwanzer im Besonderen interessieren!
Wer neben den Arbeiten auch mehr von Karl Schwanzer und seinem Leben erfahren möchte, dem sei sein Instagram-Account @karlschwanzer empfohlen. Hier werden in regelmäßigen Abständen Fotografien aus dem Leben des Architekten und auch Privates gepostet.

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