Die geheimnisvolle Drachenhöhle

von Walter Obert, Carlo Emanuele Lanzavecchia
Rezension von Stefan Cernohuby | 20. September 2015

Die geheimnisvolle Drachenhöhle

Große Drachen bringt man meist mit Feuerspeien und Gefahr in Verbindung. Kleine Drachen hingegen werden überwiegend niedlich dargestellt und tauchen auch in anderen Medien dementsprechend auf. Bei „Drei Magier Spiele“ ist nun ein neues Spiel ab fünf Jahren erschienen, das sich um einen kleinen Drachen dreht. Sein Name lautet „Die geheimnisvolle Drachenhöhle“ und verspricht eine amüsante Jagd auf Edelsteine.

Der kleine Drache Edgar speit voller Begeisterung Feuer, wenn er die richtigen Edelsteine in der richtigen Qualität findet. Das ist gewissermaßen auch der Aufhänger für das Spiel. Denn die zwei bis vier Spieler ab fünf Jahren haben eine Aufgabe zu erfüllen. Zuerst wird das Spielfeld, das direkt die Packung als Grundlage nutzt, aufgebaut. Zwei Unterplatten mit unsichtbaren magnetischen Einlagen werden platziert, darauf das Spielfeld in beliebiger Richtung gelegt. Jeder Spieler erhält Plättchen mit Edelsteinen in zwei unterschiedlichen Farben. Dann geht es reihum, beginnend beim jüngsten Spieler, es wird gewürfelt. Bei Zahlen von eins bis vier wird normal gezogen, ohne jedoch den Drachen, der ebenfalls einen Magneten und zwei Batterien in sich trägt, vom Spielbrett abzuheben. Bei jedem Feld, unter dem ebenfalls ein Magnet liegt, speit der Drache gewissermaßen Feuer – beziehungsweise wird dieses von einer Lampe erhellt. Landet man auf einem Feld, das mit der eigenen Karte übereinstimmt und der Drache spuckt Feuer, darf man sie ablegen und zieht eine neue nach – achtet jedoch wieder darauf, dass man keine zwei gleichen Karten hat.
Wird jedoch ein Drache gewürfelt, erhebt sich das Fabeltier in die Luft und der Spieler entscheidet selbst, wo es wieder landet – ohne vorherige Bodenberührung. Es empfiehlt sich also, gut aufzupassen. Wer zuerst sechs dieser Karten ablegen kann, hat gewonnen.

Ein dickes Plus gibt es für mehrere Punkte. Das einfache Spielkonzept, das grafische Design und auch die Gestaltung des Drachens sind wirklich gelungen – er sieht knuddelig und niedlich aus. Das erste Minus kommt allerdings mit der Ausstattung der Box. Der Drache selbst benötigt zwei Knopfzellen mit der Bezeichnung LR44. Diese sind zwar im Spiel enthalten gewesen, waren jedoch leer. Nun sind das Batterien, die nicht unbedingt in jedem Haushalt lagern – wir hatten sie glücklicherweise und dank der Brio Eisenbahn zuhause. Es könnte sein, dass die Batterien sich durch die starke Magnetisierung des Drachen schneller entladen als gedacht, denn schon das Einsetzen der Schraube beim Wechseln der Knopfzellen war dadurch eine Herausforderung. Am Spiel selbst kann man aus den Testpartien noch nicht ganz erkennen, ob die Langzeitherausforderung gegeben ist. Durch die Möglichkeit, die magnetisierten Platten in unterschiedlicher Anordnung einzusetzen, das Spielfeld zu rotieren und auch die zweite, etwas andere Spielfläche zu benutzen, macht es zumindest so gut wie unmöglich sich die komplette Verteilung der magnetisierten Felder zu merken. Trotzdem waren unsere Testspieler (fünf Jahre) nach der zweiten Runde nicht mehr Feuer und Flamme für eine dritte Partie. Ihnen war das Spiel beinahe zu einfach. Das könnte sich aber in anderen Spielgruppen ändern. Dennoch hält das Spiel nicht ganz, was es verspricht, weswegen wir es leider nur als durchschnittlich bewerten können.

Auch wenn der kleine Drache aus der „Die geheimnisvolle Drachenhöhle“ niedlich, das Spielprinzip einfach und für Fünfjährige geeignet ist, hat es uns nicht ganz überzeugt. Nicht nur wegen der „leeren“ originalverpackten Batterien, sondern eher wegen des Feedbacks unserer fünfjährigen Testspieler, die das Spiel nach der zweiten Testpartie als „zu einfach“ bezeichneten. Dementsprechend ist das von Walter Obertund Carlo Emanuele Lanzavecchia für uns zwar ambitioniert, aber dennoch nur durchschnittlich gelungen.

Details

Bewertung

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