Die Omama im Apfelbaum

von Andrea Kattnig, Klemens Franz
Rezension von Janett Cernohuby | 31. März 2016

Die Omama im Apfelbaum

"Die Omama im Apfelbaum" ist eines der erfolgreichsten Kinderbücher der österreichischen Autorin Mira Lobe. Der Klassiker ist nach wie vor beliebt und wird auch heute noch in vielen Kinderzimmern gelesen. Nun hat der Wiener Verlag "Piatnik" diesem Klassiker ein eigenes Brettspiel gewidmet. Auf dieses wollten wir natürlich einen Blick werfen.

"Die Omama im Apfelbaum" ist die Geschichte des Jungen Andi, der traurig ist, weil er keine Omama hat. Bis eines Tages in seinem Versteck im Apfelbaum eine Omama sitzt. Genauso eine, wie Andi sie sich immer vorgestellt hat: Sie ist unkonventionell und erlebt viele Abenteuer mit ihm. Bald darauf zieht eine neue Nachbarin ein, Frau Fink. Sie ist nicht mehr die Jüngste und auf Andis Hilfe angewiesen. Und plötzlich hat der Junge zwei Omamas, von denen er am Abend seiner Mutter berichten kann.
Soweit die Geschichte des Kinderbuchs und auch des Brettspiels. Denn an dieser Stelle kommen die zwei bis fünf Kinder ins Spiel. Sie sollen der Mutter am Abend berichten, was sie den ganzen Tag mit der Omama oder Frau Fink gemacht haben.
Hierfür sind Schnelligkeit und ein gutes Gedächtnis gefragt. Denn die 55 Spielkarten, die in der Mitte ausliegen, zeigen Begriffe und eine zu würfelnde Farbkombination an. Es ist Eile geboten, denn man hat 30 Sekunden Zeit, diese Kombinationen zu bekommen. Hinzu kommt, dass man sich gleichzeitig auch die Begriffe, die auf den Karten stehen, merken muss. Denn wenn die 30 Sekunden vorbei sind, heißt es Augen schließen und aus dem Gedächtnis aufsagen. Hat man den Nachmittag mit der Omama verbracht, muss man sich zu den Begriffen eine lustige Geschichte ausdenken. Hat man Frau Fink geholfen, genügt es die erledigten Aufgaben aufzuzählen. Da es ein Gruppenspiel ist, gibt es am Ende keinen Gewinner, sondern Lob dafür, wie gut alle gespielt haben.
Natürlich kann man das Brettspiel auch in eine Variante abwandeln, in der jeder für sich spielt und es am Schluss einen Gewinner gibt.

Mit diesem Kinderspiel hat Piatnik ein ganz ungewöhnliches Spiel auf den Markt gebracht. Kinder spielen hier nicht gegeneinander, sondern miteinander. Dafür dürfen sie sich in der Erinnerungsphase auch gegenseitig helfen.
Um das Spiel erfolgreich und mit einem guten Ergebnis abzuschließen, sind Ruhe, Konzentration und Kreativität gefragt. Kinder müssen nicht nur bestimmte Farbkombinationen erwürfeln, sie müssen sich gleichzeitig Dinge einprägen und sie später in der richtigen Reihenfolge aufsagen. Hier gibt es aber stilistische Unterschiede. Während bei der Omama lediglich Begriffe zu merken sind und diese dann in einer möglichst abenteuerlichen Geschichte wiedergegeben werden, verhält es sich bei Frau Fink etwas anders. Hier stehen kurze Sätze auf den Karten, die beschreiben, wie Andi ihr im Haushalt geholfen hat. Beim Wiederholen braucht man zwar keine Geschichte erfinden, aber dafür muss man sich während der Würfelphase die kurzen Sätze gemerkt haben. Kinder werden hier bald für die eine oder andere Seite die größere Vorliebe entwickeln.
Das Material dieses Spiels ist minimalistisch. Der Spielplan ist kaum größer als eine A4-Seite, zusätzlich finden sich 55 Spielkarten, eine Sanduhr, zehn Apfel-Plättchen mit den Bildern der beiden Omas und vier Würfel in der Spielbox. Doch man braucht nicht immer viel Material für ein tolles Spielkonzept.
Das Spiel erfordert sehr viel Konzentration von seinen Spielern. Es ist kein Brettspiel, das man zwischendurch zur reinen Unterhaltung spielt, sondern bei dem man mit ganzer Aufmerksamkeit bei der Sache sein muss. Das wirkt sich natürlich auch auf die Langzeitkonzentration aus. So wird nicht jedes Kind die gleiche Motivation für Denkspiele mitbringen. Dennoch begeistert "Die Omama im Apfelbaum", besonders dann, wenn auch das Kinderbuch mit Begeisterung gelesen wurde. Dann haben Kinder große Freude daran, in die Rolle von Andi zu schlüpfen und Abenteuer mit beiden Omamas zu erleben.

Der österreichische Klassiker "Die Omama im Apfelbaum" von Mira Lobe war die Vorlage für das gleichnamige Brettspiel aus dem Piatnik Verlag. Bei diesem ungewöhnlichen Spiel müssen Kinder schnell agieren, dabei lesen und das Gelesene im Gedächtnis behalten. Das erfordert hohe Konzentration, Ruhe und auch eine Portion Kreativität. Kinder die Freude an dieser Art der Brettspiele haben und obendrein auch Mira Lobes Buch toll finden, werden "Die Omama im Apfelbaum" ganz gewiss mit Begeisterung spielen.

Details

  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    01/2016
  • Umfang:
    diverses Spielmaterial
  • Typ:
    Spiel
  • Altersempfehlung:
    8 Jahre
  • ASIN:
    B01DUGEOQQ
  • EAN:
    9001890609640
  • Spieldauer:
    ca. 25 Minuten

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Illustration:
  • Spieltiefe:
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