Arkham Horror

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Das bei Cthulhu-Fans beliebte Brettspiel "Arkham Horror" geht in die fünfte Runde. Nach der umfangreichen Dunwich-Erweiterung beginnt Fantasy Flight Games in Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Spieleverlag nun ein weiteres Kapitel in der Geschichte um Arkham, den Mythos und die unbeschreiblichen Grauen. "Kingsport Horror" heißt die neue Erweiterung, welche wir uns natürlich genauer ansehen wollten.

Bereits die Größe des Kartons zeigt an, dass es sich wieder um eine sehr komplexe und umfangreiche Erweiterung handelt. Dies wird bei einem Blick in die Schachtel und auf die neuen Spielmaterialien bestätigt. Neben neuen Ermittlern, Ermittlerkarten, Großen Alten, Vorboten und Wächtern, die problemlos mit dem Grundspiel ergänzt werden können, gibt es zahlreiche Neuerungen. So kommen neue Spezialkarten, wie "Weißes Schiff", "Veränderungskarten" und "Bastkarten", Kingsport Standortkarten, Epische Kampf- und Plänekarten, eine neue Monsterart (Wassermonster), Spaltmarker und Spaltleistenmarker, Brut- und Bastetmarker hinzu.
Die erste Vorbereitung zum Spiel ist etwas umfangreich, mischt man ja nun die neuen, oben erwähnten Karten zum Grundspiel hinzu. Ansonsten ist die Vorbereitung des Spielfeldes ähnlich wie bisher. Ähnlich deshalb, da es einige Neuerungen gibt. So werden zu Beginn die Spaltmarker und die Wasserzeichen platziert - hierzu später mehr. Einschränkungen gibt es auch bei den Verbündeten. Durch die neuen Karten sind nun elf neue hinzugekommen. Um dem Spiel jedoch mehr Reiz zu geben, dürfen insgesamt aber nur elf Verbündete die Ermittler begleiten. Das bedeutet, dass zu Beginn der entsprechende Kartenstapel gemischt und elf Karten ausgewählt werden. Ebenfalls neu ist, dass ab fünf Spielern nicht mehr nur ein Monster, sondern zwei Monster auf das erste Tor gelegt werden.

Die "Kingsport"-Erweiterung kann in drei Varianten gespielt werden. Bei der Standard-Variante kommen lediglich ein paar neue Regeln hinzu. Wie auch bei der Dunwich-Erweiterung reist man mittels des Zugs zwischen Kingsport und Arkham hin und her. Neu und gefährlich sind die Wassermonster. So lange sie an einem normalen Ort erscheinen, bewegen sie sich auch wie die sonstigen Monster von weiß nach schwarz, oder umgekehrt. Erschienen sie jedoch auf einem Wasserstandort (Binnenhafen und Unerforschte Insel, oder den entsprechenden Standorten in Kingsport), ist ihre Bewegung von den Ermittlern abhängig. Befindet sich nämlich ein Ermittler auf einem solchen Wasserstandort, geht das Monster direkt zu ihm. Neu ist auch, dass nun nicht mehr nur Ermittler sich vor Monstern davonschleichen können, sondern auch umgekehrt. Einige neue Monster haben nun die Fähigkeit "Ausweichen". Um nun gegen diese Monster zu kämpfen, muss der Ermittler eine entsprechende Probe erfolgreich durchführen.
Eine bedeutende Neuerung sind die Spalten, welche sich in Kingsport befinden. Hierbei handelt es sich um wandelnde Dimensionsrisse, aus denen Monster hervorbrechen können. Bei speziellen Monsterbewegungssymbolen der Mythoskarten werden entsprechende Marker auf die Spalten gelegt. Ist ein solcher Bereich gefüllt, bewegt sich der Spalt über das Spielfeld und lässt Monster los. Diese zählen natürlich ebenfalls zum Monsterlimit. Zudem werden auch Verderbensmarker auf der Leiste des Großen Alten platziert. Daher ist es ratsam, diese Dimensionsrisse zu vermieden, indem Ermittler während ihrer Bewegungen die dafür erforderlichen Aufgaben erfüllen.
Neben dieser Variante kann man auch die "Vorboten/Wächter-Variante" sowie die "Epischer Kampf"-Variante spielen. Bei ersterer wird zu dem gezogenen Großen Alten ein Vorbote oder Wächter, oder beides, ausgewählt und dessen Regeln zusätzlich zum normalen Spie verwendet.
"Epischer Kampf" ist für all diejenigen Spieler gedacht, die gerne größere Herausforderungen beim Kampf gegen den Großen Alten mögen. Hierfür werden die neuen "Epischer Kampf"-Karten zum Spiel hinzugefügt. Bis zum Erwachen des Großen Alten bleiben die Regeln gleich. Dann jedoch wird eine der neuen Karten gezogen und zuerst deren Anweisungen durchgeführt. Dann beginnt der reguläre Kampf gegen den Großen Alten. Was sich vielleicht unspektakulär anhört, kann eine dramatische Wendung nehmen, wenn Karten wie "Das Ende von Allem" ins Spiel kommen, bei denen die Ermittler sofort verloren haben.
Natürlich können zur Kingsport-Erweiterung auch die bisher erschienenen Erweiterungen kombiniert werden.

Neben diesen neuen Regeln gibt es natürlich auch einige Regelklarstellungen, die sich im Laufe der Verfeinerung des Spiels ergaben oder die einfach besser formuliert worden, um den Spielreiz zu erhöhen. Gleichzeitig werden auch einige Übersetzungsfehler älterer Spielausgaben korrigiert. So gibt es neue Regeln für die Spezialkarten während der Unterhaltsphase, Verfeinerungen der speziellen Fähigkeiten einiger Standorte und weitere Umstände die zum Erwachen des Großen Alten führen - um nur einige zu nennen.
Ebenfalls erfreulich sind die letzten Seiten der Spielbeschreibung, finden sich doch hier wieder häufig gestellte Fragen, die FAQs. Derer gibt es auch bei der fünften Erweiterung noch genügend und so manche Regeln hat man selbst vielleicht anders verstanden oder ausgelegt. Daher sind diese FAQs auch für hartgesottene Spieler immer noch eine Bereicherung und man sollte sie sich unbedingt zu Gemüte führen.

Eigentlich lässt sich die neue "Kingsport Horror"-Ereweiterung mit einem kleinen Adjektiv beschreiben: genial. Denn neben neuen Spielkarten die auch dem Grundspiel hinzugefügt werden können, gibt es zahlreiche Neuerungen und Spielanreize. Sowohl in der Idee der Erweiterung, als auch in neuen oder korrigierten Regeln. Somit bleibt "Arkham Horror" auch nach mehreren Jahren seiner Existenz ein Spiel, bei dem es immer wieder neue Herausforderungen gibt. Die Erweiterung bietet ein umfangreiches Sortiment an Begebenheiten und Ausgangssituationen. Das zeigen schon die zahlreichen Möglichkeiten des Ermittlerteams, welche mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten ausgestattet sein können. Weiter geht es über die neuen Orte, Dimensionen, Aufgaben bis hin zu den "neuen" Großen Alten, die in ihrer Fatalität einfach vernichtend sind. Dank dieser Erweiterung wird "Arkham Horror" einmal mehr zu einem Spiel, dessen Langzeitmotivation scheinbar ins Unendliche geht. Denn bevor man alle Varianten, Konstellationen, Möglichkeiten und Begebenheiten wirklich einmal ausgeschöpft hat, muss man schon sehr lange und häufig spielen. Eine Eigenschaft, die ein Brettspiel zu einer gelungenen Kreation verhilft und die beweist, dass die Entwickler wirklich ihr Herzblut einfließen haben lassen.

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