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Miffy ist das kleine Hasenmädchen aus dem Pinsel des niederländischen Kinderbuchautors Dick Bruna. Mit ihren Abenteuern begeistert Miffy seit 1955 zahlreiche Kinder. Grund dafür sind die minimalistischen Zeichnungen, bestehend aus einfachen, geraden Formen und mit wenigen Grundfarben gefüllte Flächen. Die Geschichten des kleinen Hasenmädchens vermitteln eine warme, sichere Atmosphäre, sind fröhliche und heitere Erzählungen und haben immer ein Happy End. Auch heute noch hat Miffy zahlreiche Anhänger, für die im Piatnik Verlag das Spiel "Miffy - Hide & Seek" erschienen ist.

Miffy hat heute Lust zum Verstecken spielen. Das kann sie besonders gut. So gut, dass es gar nicht so einfach ist, sie zu finden. Doch zum Glück gibt sie ihren kleinen Freunden ein paar Hilfen mit.
Das Spiel besteht aus einer ca. 15 cm großen Miffy-Figur sowie 24 Bildkärtchen. Gespielt werden kann in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Diese sind abhängig vom Alter der Kinder, die am Spiel teilnehmen.
Für Babys zwischen sechs und zwölf Monaten wird lediglich die Miffy-Figur benötigt. Diese wird unter einem großen Tuch oder einer Decke versteckt. Die Figur beginnt nun in Abständen zu rufen und das Baby kann Miffy suchen. Hierbei ist es ratsam, die Figur nicht komplett mit der Decke zu bedecken, um dem Baby eine kleine Hilfestellung zu geben.
Für Kleinkinder zwischen ein und zweieinhalb Jahren benötigt man verschiedene Gegenstände, wie etwa Kissen, Kartons, Dosen. Diese werden im Abstand von zwei Metern zum Kind aufgestellt und hinter einer dieser Gegenstände wird Miffy versteckt. Nach einer Weile beginnt die Figur wieder zu rufen und das Kind beginnt nun, Miffy zu suchen.
Die dritte Schwierigkeitsstufe ist für Kinder zwischen zweieinhalb und vier Jahren. Hier kommen nun auch die mitgelieferten Spielkarten zum Einsatz. Ein Erwachsener zieht drei Bildkarten und versteckt die Miffy-Figur an einem der hier abgebildeten Orte oder Gegenstände. Anschließend sieht sich das Kind die drei Karten an, hört von wo Miffys Rufe kommen und beginnt dann mit der Suche.

Ebenso minimalistisch wie die Geschichten über und mit dem kleinen Hasenmädchen sind, ist auch das vorliegende Spiel "Hide & Seek". Die Spielregeln sind denkbar einfach - egal für welche Altersgruppe. Miffy wird versteckt und die (zuvor eingeschaltete) Figur beginnt nun in Abstanden "Hallo", "Kannst du mich finden?" und ähnliches zu rufen. Die Kinder lauschen, folgen der Stimme und finden die Figur.
Kann das Spiel überzeugen? Nun, die Reaktionen unserer Testspieler (25 Monate und vier Jahre) waren sehr unterschiedlich. Während der ältere Spieler die Spielkarten ignorierte und mit Enthusiasmus Miffys Rufen folgte, bekam der jüngere plötzlich Angst vor der Figur und wir mussten sie wegräumen.
Eine große Hürde bei diesem Spiel wird auf jeden Fall das Verstecken sein. Es ist nicht so einfach, Kinder dazu zu bringen, die Augen zu schließen und sich zu gedulden. Vielleicht tun sie es, aber dann lauschen sie sehr genau, wohin man geht und wo man Miffy versteckt. Auch blinzeln und zwischen den Fingern durchsehen ist hier nicht ausgeschlossen.
Doch über längere Zeit konnte das Spiel leider nicht überzeugen. Bald schon verloren unsere Testspieler das Interesse und gingen zu anderen Spielen über. Das könnte durchaus an der Einfachheit des Spiels und Spielprinzips liegen. Auf jeden Fall ist es ein Spiel, das Kinder im Bereich Kognition, Kombinatorik und Motorik anregt. Bereits Babys müssen überlegen, woher die Rufe kommen und erfahren, dass Gegenstände nicht immer weg sind, nur weil man sie gerade nicht sieht. Gleiches gilt auch für Kleinkinder zwischen einem und zweieinhalb Jahren, wobei diese durch das Spiel auch dazu angeregt werden, ihre motorischen Fähigkeiten - krabbeln und laufen - einzusetzen. Bei der nächsten Altersstufe kommen dann alle Fähigkeiten zusammen. Sie müssen sich (gemäß der Regeln) die Karten anschauen, auf die Rufe hören und kombinieren, wo die Miffy versteckt sein könnte. Dann heißt es, sie zu finden und zu holen.
Übrigens gibt es mehrere Sprachmodi, in denen Miffy nach ihren Freunden ruft: Deutsch, Ungarisch, Tschechisch und Slowakisch.
Die Idee hinter dem Spiel ist durchaus nicht ungeschickt, doch benötigt man dafür nicht unbedingt ein eigens ausgearbeitetes Spiel. Man kann ähnliche Übungen auch mit anderen Mitteln und Personen durchführen. Mutter, Vater, Großeltern, Geschwister, Freunde - mit ihnen zusammen verstecken spielen und so die Sinnesfähigkeiten des Kindes trainieren, bringt zum einen wesentlich mehr Spaß, als mit einer Figur zu agieren und schult zudem auch auf sozialer Ebene.