Think. Training für den Kopf

Wort-Schatz

von Kathy Jackson
Rezension von Janett Cernohuby | 29. April 2009

Wort-Schatz

Oftmals möchte man etwas sagen, aber es fehlen einem dafür die Worte. Das liegt nicht immer daran, dass man nicht weiß, wie man sich richtig ausdrücken soll, sondern weil der passive Wortschatz ausgeprägter ist, als der aktive. Doch wie kann man diese Situation ändern? Den Duden zur Hand nehmen und alle Worte auswendig lernen ist wohl etwas übertrieben, entsprechende Denkspielen können unseren grauen Zellen jedoch sehrwohl auf die Sprünge helfen. In der Ravensburger Spielereihe "Think - Training für den Kopf" ist ein solches Denkspiel mit dem Titel "Wort-Schatz" erschienen.

In diesem Spiel geht es darum, Begriffe - auch ungewöhnliche - zu bilden, um so in kreativer Atmosphäre das Sprachzentrum zu fordern und zu fördern. Dabei ist das Spielprinzip denkbar einfach gestaltet.
In der Box befinden sich neun große Puzzleteile mit kleinen Symbolen darauf. Diese stellen zusammengesetzt den Spielplan dar. An den vier Rändern befinden sich grau schraffierte Felder, auf denen die Spielsteine der eigenen Farbe gelegt werden. Ziel ist es, als erster seine Spielsteine auf die gegenüberliegende Seite zu bringen. Dafür werden nach und nach die Chips der eigenen Farbe auf das Spielfeld gezogen. Bewegt werden darf der eigene Stein stets nur ein Feld gerade oder diagonal vorwärts.
Die Spielaufgabe besteht darin, Begriffspaare aus zwei vorgegebenen Bestandteilen zu bilden. Dafür wurden auf dem Spielplan 60 Motive abgebildet. Zusätzliche Motive befinden sich in den beiliegenden Karten, die vor Spielbeginn gemischt, in zwei verdeckte Stapel aufgeteilt und neben dem Spielplan gelegt wurden. Auf diesen Karten finden sich aber nicht nur Symbole, sondern auch Buchstaben.
Alle Mitspieler agieren immer gleichzeitig. Einer der Spieler deckt eine Karte auf und legt sie für alle Teilnehmer gut sichtbar auf den Tisch. Jeder versucht so schnell wie möglich aus der Kombination Karte und einem vor seinem Chip liegenden Motiv ein zusammengesetztes Substantiv (ein Wort bestehend aus zwei Hauptwörtern) oder eine Wortkombination aus Adjektiv (Eigenschaftswort) und Substantiv (Hauptwort) zu bilden. Wer dieses zuerst findet, der darf mit seinem Chip auf das entsprechende Feld vorrücken. Liegt also beispielsweise der blaue Stein vor dem Feld mit dem Finger und wird eine Karte mit dem Motiv des Rings gezogen, kann man entweder das Wort Ringfinger' oder 'Goldfinger' bilden. Liegt der Chip beispielsweise vor dem Symbol Feuer und wird eine Karte mit dem Buchstaben W gezogen, kann man entweder 'Feuerwehr' oder 'brennender Wald' bilden. Der Kreativität und der Wortschöpfung sind hier keine Grenzen gesetzt. Was zulässig ist und was nicht, entscheidet letztendlich die Gruppe.
Erreicht somit im Verlauf des Spiels ein Teilnehmer mit seinem Chip die letzte Reihe der Motive, die seiner Startseite gegenüber liegt, so hat er mit seinem Spielstein das Ziel erreicht.
Nun gibt es - wie in vielen Spielen - so manche verzwackte Situationen, die das Zeihen unmöglich machen. Sollte eine solche eintreten, gibt es einige Sonderregeln.
Sollten beispielsweise alle drei Felder vor einem Chip belegt sein, darf man in der vorletzten Motivreihe ausnahmsweise seitwärts ziehen.
Liegen in einer Zielreihe womöglich noch Chips der gegnerischen Farbe, so verwandeln sich diese in die Farbe des Trainingspartners, für den diese Reihe das Ziel darstellt. So kann es also passieren, dass man nur vier eigene Chips ins Ziel bringen muss. Daher ist es immer ratsam, möglichst rasch alle Steine auf den Spielplan zu setzen.
Darüber hinaus gibt es noch einige Möglichkeiten, den Spielverlauf schneller zu gestalten. Etwa durch die Regeln, nicht alle sechs Chips auf die gegenüberliegende Spielseite zu bringen. Auch gibt es eine Ein-Spieler-Variante, die ermöglicht, dass man seinen Wortschatz auch ohne Mitspieler trainieren kann.

"Wort-Schatz" ist ein kreatives Denkspiel, welches ganz unterschiedliche Fähigkeiten trainiert. Ganz offensichtlich wird erst einmal das sprachliche Können gefordert. Man muss mittels der gezeigten Motive Wortpaare finden. Dies fördert gleichzeitig aber auch die Kreativität und die Konzentration. Zusätzlich wird auch die Reaktion optimiert, da stets alle Spieler gleichzeitig agieren und man somit in kurzer Zeit nicht nur sämtliche Motive auf dem Plan sowie auf der Karte erkennen, sondern auch passende Wörter finden muss. Es ist also ein Spiel, welches zu Recht in der Reihe "Think - Training für den Kopf" zu finden ist.
Sehr schön sind die Spielidee und das Konzept. Die Regeln sind einfach und man hat sie rasch begriffen. Das Spielzubehör begrenzt sich auf das Notwendigste, wodurch die Wortschöpferei deutlich in den Mittelpunkt rückt. Dennoch sind einzelne Bestandteile raffiniert ausgearbeitet. Etwa der Spielplan, der durch das Zusammensetzen verschiedener Puzzleteile stets neue Möglichkeiten eröffnet. Dies wird zusätzlich noch dadurch gefördert, dass die Spielsteine keiner festen Startposition (außer dem Rand) zugeordnet sind. Die beiliegenden Karten und Chips sind von guter Qualität, weisen jedoch klare Strukturen und deutlich zu erkennende Motive auch. Dieses gilt natürlich auch für die Bilder des Spielplans.
Gespielt werden kann "Wort-Schatz" von ein bis vier Personen. Für einen Spieler gibt es leicht veränderte Regeln, so dass auch hier ein gewisser Reiz und ein bestimmter Schwierigkeitsgrad vorhanden sind.
Die Spieldauer kann sehr unterschiedlich ausfallen. So sind Zeitspannen von zwanzig bis vierzig Minuten durchaus möglich. Dies hängt stets davon ab, wie viele Spieler an einer Partie teilnehmen, wie rasch der einzelne vorwärts kommt und natürlich, wie schnell man Wortgruppen findet. So kann sich eine anfangs sehr schnelllebig erscheinende Partie zum Ende sehr in die Länge ziehen, da die Ideen ausgeschöpft scheinen, während eine anfangs zähe Runde sich plötzlich durch das rasche Agieren von einem der Teilnehmer plötzlich vor dem Ende wiederfindet.

Zusammengefasst ist "Wort-Schatz" aus der Reihe "Think - Training für den Kopf" ein lustiges, unterhaltsames und die grauen Zellen förderndes Spiel. Durch Kreativität und rasche Auffassungsgabe werden zwei dargestellte Bilder zu verbalen Begriffen zusammengefügt. Dabei entstehen so manche neue Kreationen und der eigene Wortschatz wird aufgestockt. Für Freunde von Gehirnjogging hält diese Box so manche lustige Spielrunde bereit.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Spieltiefe:
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