Masada

von Boris Sagal
Rezension von Stefan Cernohuby | 21. Februar 2010

Masada

Die Geschichte wäre eine endlose und ebenso langweilige Aneinanderreihung von Ereignissen, wenn sich nicht zwischenzeitlich auch solche ereignen würden, an die man sich auch noch nach Jahrtausenden erinnert. Da Geschichte meistens von Siegern geschrieben wird, werden manche beeindruckende Geschichten später wieder ausgelöscht. Das 1981 entstandene Historienepos "Masada" widmet sich allerdings einer Episode, die gleichermaßen als Sieg wie als Niederlage verstanden werden kann.

Zur Zeit des römischen Kaisers Vespasian kommt es im besetzten Gebiet des heutigen Israels zu schweren Unruhen. Dabei tut sich besonders eine Gruppe jüdischer Rebellen hervor, die sich selbst Zeloten nennen. Nach mehreren blutigen Auseinandersetzungen trifft sich der römische General Flavius Silva mit dem Anführer der Aufständischen, einem Mann namens Eleazar Ben Yair. Beide sind einer Meinung. Es bedarf nur einiger Zugeständnisse, um endlich dauerhaften Frieden schließen zu können. Die beiden schließen einen vorläufigen Waffenstillstand und Silva reist nach Rom, um dort seinem Cäsar sowohl Bericht zu erstatten, als auch seine Zustimmung einzuholen. Doch der Kaiser sitzt alles andere als fest im Sattel - oder besser gesagt im Thron. Obwohl er die Vorschläge seines alt gedienten Freundes Silva für gut heißt, bleibt ihm aus politischen Gründen keine andere Möglichkeit, als einen Feldzug gegen die Festung Masada zu führen. Eine Belagerung, bei welcher 5000 römischen Soldaten etwa 900 Männer, Frauen und Kinder gegenüberstehen. Die folgenden Ereignisse gehören zu den größten Legenden des jüdischen Volkes, denn die Kämpfe ziehen sich über vier Jahre lang. Für alle, die nicht mit der Geschichte vertraut sind, kommt auch das Ende relativ überraschend.

Historiendramen gibt es viele an der Zahl. Vor allem zwischen den 60er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde eine Menge von ihnen produziert. Allerdings konnte man viele davon aufgrund übertriebener Dramatik oder allzu freier Auslegung von Überlieferungen nicht wirklich für bare Münze nehmen. Im Fall von "Masada" versuchte sich der bekannte Regisseur Boris Sagal ("Der Omega-Mann", "Colombo") allerdings an einer einigermaßen authentischen Umsetzung. Als Vorlage wurde der Roman "The Antagonists" von Ernest K. Gann ausgewählt. 1981 wurde mit einem heute beinahe schon als spartanisch zu bezeichnenden Budget von etwa 20 Millionen Dollar ein Film gedreht, der - von der israelischen Regierung bewilligt - größtenteils an den Originalschauplätzen aufgenommen wurde. Die zu König Herodes Zeit erbaute Festung, die seit 1966 ein Nationaldenkmal Israels ist, war sicherlich eine beinahe unmöglich zu erobernde Stellung.
Neben der fesselnden Geschichte kann der Film auch durch seine Besetzung überzeugen. So laufen in den Hauptrollen Peter OToole (General Flavius Silva) und Peter Strauss (Eleazar Ben Yair) zu ihrer Höchstform auf. Beide spielen charakterstarke Persönlichkeiten, die sich persönlich wohl gut verstanden hätten, sich aber durch unglückliche Umstände auf gegenüberliegenden Seiten wieder finden. Aber auch die anderen Charaktere sind hervorragend besetzt. So finden sich unter anderem David Warner oder Anthony Quayle unter den weiteren Schauspielern.
Wichtig vor allem ist, dass man endlich von der (schrecklich) gekürzten Filmfassung abgerückt ist und alle acht Folgen mit je 45 Minuten Länge auf zwei DVDs gepresst hat. Diese lassen nämlich wirklich durchklingen, was für eine Bedeutung die Produktion sowohl für die Macher als auch für die Zielgruppe hatte und immer noch hat.
Das beiliegende Booklet ist ebenfalls interessant und informiert den Leser über zahlreiche Fakten der Produktion. Wer gut gemachte Historiendramen mag und sich auch für einen herausragenden Peter O'Toole erwärmen kann, der liegt hier sicher nicht falsch mit einem Kauf.

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"Masada" ist ein Historiendrama über die gleichnamige Festung im heutigen Israel, bei dem Boris Sagal Regie geführt hat. Die acht Folgen zu je 45 Minuten sind zwar nicht durchgehend spannungsgeladen, können jedoch durch die erzählte Geschichte und die herausragende Leistung der beiden Hauptdarsteller überzeugen. Da die vorliegende Doppel-DVD auch zu einem vernünftigen Preis zu erwerben ist, kann man das Epos allen empfehlen, die sich für das entsprechende Genre interessieren. Wer eine Vorliebe für weitgehend authentische Geschichten hat, ist bei "Masada" ebenfalls an der richtigen Adresse.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2009
  • Umfang:
    2 DVDs
  • Typ:
    DVD
  • ASIN:
    B002LA82L6
  • EAN:
    4006448756734
  • Spieldauer:
    360 Minuten

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Extras:
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  • Grafik:
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