Die Andere Buchmesse in Wien 2019
Die Jubiläumsausgabe
Beitrag von Stefan Cernohuby | 25. Februar 2019
Runde Jubiläen sind nicht für alle Veranstaltungen selbstverständlich. Besonders für ein Format, das so besonders ist, wie jenes der "Anderen Buchmesse". Verleger und Autoren, die sonst durch Deutschland und Österreich touren, machen dabei einmal im Jahr in Wien Halt. Zum vierten und voraussichtlich letzten Mal fand die Veranstaltung im Festsaal des Döblinger Bezirksamts in Wien statt. Ein Grund mehr, die zehnte Andere Buchmesse zu feiern.
Es gab neben den vielen Büchern, die man bestaunen und erwerben konnte, auch ein ordentliches Rahmenprogramm.
Nicole Engbers las aus ihrer Kindergeschichte "Friedrich mit dem großen Kopf", in der es um eine beengte Wohnsituation unter Tieren ging, und aus dem Jugendroman "NALA - Der magische Steinkreis: Eine Pferdegeschichte" von Gabriela Proksch Bernabé. Hier wurde unter anderem das Thema Mobbing behandelt.
Danach sorgte, wie jedes Jahr, Margit Kröll mit ihrer Zaubershow für Unterhaltung und überzeugte sogar skeptische junge Zuseher von der Kraft der Magie.
Da die Lesung von Barbara Scheck ausfiel, sprang kurzerhand Andreas Buchwald ein und gab zwei kurze Ausschnitte zum Besten.
Vieles, von dem was man tut, ist Kopfsache. Eine Tatsache, die sich auch in der danach folgenden szenischen (oder inszenierten) Lesung von Melanie Vogltanz und den Phantastischen Schaustellern herauskristallisiert hat. Denn in der gleichnamigen Kurzgeschichte, die in der Anthologie „Die Hilfskräfte – die wahren Herren des Dungeons“ erschienen ist, geht es um eine dreiköpfige Hydra, deren Köpfe nicht immer gut miteinander auskommen.
Inszeniert wurde die Lesung mit Unterstützung von David Sporrer und mit den Darstellern Paul, Laura, Herausgeber Stefan Cernohuby und Melanie Vogltanz selbst. Viele humoristische Einlagen sorgten für Heiterkeit im Publikum, auch unter den jüngsten Zuschauern.
Danach ergriff erneu Andreas Buchwald das Heft und wurde mit „Das Blut der Ratte“ etwas deftiger.
Neues gab es von Doris Cipek und vom Kulturinstitut scribere et legere. Hier gab es eine Kurzgeschichte aus dem Buch „Leichtes und Schweres“.
Torsten Low las aus unterschiedlichen Werken. Er präsentierte ältere und neue „Neue Geschichten“, darunter „Wellness“ von Andre Wiesner „Muriel Haselmaus“ von Hanna Nolden aus der Herbstlande-Anthologie, eine Geschichte von Heike Schnappner aus den Phantastischen Sportlern und am Schluss „Zinnobergeboren“, ein Gedicht von Christian von Aster, ebenfalls aus der Herbstlande-Anthologie. Teils heiter, teils sehr berührende und traurige Geschichten. Unterstützt wurde er dabei musikalisch von David Sporrer, der die Stimmung wunderbar in seinen improvisierten Klavierstücken aufgriff. Im Anschluss an die Lesung präsentierte der Wiener Liedermacher noch drei seiner eigenen Lieder.