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Nicht immer ist ein Vermächtnis ein materielles Gut. Manchmal hinterlassen uns Verblichene geistiges Gut, Ideologien oder mehrere noch nicht gelöste Aufgaben. Doch gerade letztere erweisen sich oftmals als besondere Herausforderung. Sie können geprägt sein von Verrat und Täuschung, aber auch von Hoffnung und wahrer Freundschaft. Um eine solche Aufgabe geht es auch in Monika Feltens neuestem Werk "Das Vermächtnis der Feuerelfen".

Fünfzehn Winter ist es her, dass ein besonderes Schiff an den Riffinseln zerschellte. Seine Passagiere waren niemand geringere als die Hohepriesterin der Elfen und ihre erst wenige Wochen alte Tochter. Mit letzter Kraft kann die Priesterin sich an Land retten und ihre Tochter in die Obhut eines Inselbewohners übergeben. Dort wächst das Mädchen unter dem Namen Caiwen auf, ohne von ihrer wahren Herkunft zu wissen.
Doch die Hohepriesterin wird in ihrer Heimat vermisst. Denn ihre Kraft vermochte es immer, die schrecklichen Frostdämonen aus dem Land der Elfen und die Ungeheuer der Anderswelt aus den Menschenlanden zu bannen. Daher begibt sich die Elfin Finearfin auf die Suche nach der Tochter der Priesterin. Doch auch eine dunkle Macht greift nach dem Mädchen. Denn vor vielen Jahren versuchte eine Gruppe Elfen den König zu stürzen und die Macht an sich zu reißen. Diese Elfen wurden auf die Feuerinseln verbannt, wo sie ein Leben voller Entbehrungen führen müssen. Nur die Hohepriesterin vermag es, diesen Fluch zu brechen. Daher wird der Kopfgeldjäger Durin beauftragt, Caiwen zurückzubringen. Tatsächlich gelingt es ihm, die Riffinseln zu erreichen und das Mädchen auf sein Schiff zu locken, auf welchem auch Finearfin sich versteckt hält. Ein erbitterter Kampf um das Vertrauen des Mädchens beginnt, denn ihre Kräfte vermögen es, das Land Tamoyen zu retten oder in ewige Finsternis zu stürzen.

Einmal mehr nimmt Monika Felten ihre treuen Fans und Leser mit auf eine Reise in eine fantastische Welt. Magie, Intrigen, Rache, Wiedergutmachung und die Rettung Tamoyens vermischen sich dabei zu einem besonderen Hörgenuss. Mit Gefühl, Herz aber auch Action und Kampf erzählt die Autorin diese spannende Geschichte und lässt den Hörer in eine fremde Welt eintauchen. Dabei ist "Das Vermächtnis der Feuerelfen" keineswegs eine simple Erzählung um den Kampf zwischen Gut und Böse. Alte Bündnisse, ungestillter Durst nach Rache, tragische Familienschicksale, unerwartet Freunde und Freundschaften zeichnen die Handlung aus.
Daneben können auch die Charaktere überzeugen. Warmherzig und sympathisch, durchtrieben und gerissen treten die verschiedenen Personen in Erscheinung und formen die Ereignisse. Im Mittelpunkt steht natürlich die junge Elfin Caiwen, die wie alle anderen realistisch und überzeugend dargestellt ist. Schon früh erkennt sie, dass sie anders ist als die übrigen Bewohner der Riffinseln. Sie ist wissbegierig und nimmt ihre Umwelt sehr bewusst und voller Aufmerksamkeit wahr. Gleichzeitig spürt der Leser aber auch ihre Unsicherheit und Unerfahrenheit. Doch sie hört auf die inneren Stimmen, die ihre den richtigen Weg weisen und lässt sie nur ein einziges Mal von den falschen Worten ihrer Feinde einlullen. An ihrer Seite stehen ganz unterschiedliche Helfer. Da ist die Elfin Finearfin, eine alte Freundin ihrer Mutter, die Caiwen über die schrecklichen Geschehnisse der Vergangenheit aufklärt, und natürlich ihr alter Freund aus Kindertagen Heylon. Doch es auch der Kopfgeldjäger Durin und das Wechselwesen Saphrax werden bald zu treuen und hilfreichen Verbündeten.
Gelesen wird das Hörbuch von niemand geringerem als Anna Thalbach. Freunden der fantastischen Literatur wird sie spätestens durch die Vertonung von "Der Feuerthron" ein Begriff sein. Auch bei dieser Produktion beweist sie wieder ihr Können und erzählt diese spannende Geschichte auf nicht minder fesselnde Art und Weise.

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