Die Meisterin der Familiengeschichten hat ein neues Buch geschrieben, das zwar eine typische Heldt ist, aber doch auch anders. Natürlich geht es hinauf in den Norden Deutschlands, wo einem idyllischen kleinen Dorf eine aufregende Zeit bevorsteht. Und mittendrin steht Mathilda, die unscheinbare Namensgeberin, die die Fäden zieht.
Dorfidylle die trügerisch ist
Mathilda ist eine nettere ältere Dame, mit einer Schwäche für das englische Königshaus, einer zeternden Mutter, zwei erwachsenen Kindern und einem Bruder, der irgendwo in Hamburg irgendeine Bar betreibt. Mathilda ist sehr auf Harmonie bedacht und versucht, die Familie so gut es geht zusammenzuhalten. Anders als ihre ständig nur keifende Mutter, ihr in dubiose Geschäfte verwickelter Bruder und auch die tratschenden, nervigen Nachbarinnen. Doch dann kommen einige Ereignisse ins Rollen, die nicht nur Mathildas ruhiges Leben auf den Kopf stellen, sondern die ganze Dorfidylle durcheinander bringen. Mutter Ilse hat irgendwelche Mauscheleien mit Nachbar Momsen, der sich wiederum mit dem Bürgermeister einen Wettlauf um den Kauf von augenscheinlich nutzlosen Ackerflächen liefert. Währenddessen dreht Pit nicht nur krumme, sondern auch gefährliche Geschäfte. Tja, und dann fällt Mutter Ilse eine tiefgefrorene Gans auf den Kopf - mit Todesfolge -, Tochter Nele wird von ihrem Mann verlassen, Pits neue, chinesische Freundin taucht zu unerwarteten Zeiten an den seltsamsten Plätzen auf und manch weiteres tritt auf die Tagesordnung. Mittendrin Mathilda, die auch in der brenzligsten Situation einen kühlen Kopf bewahrt. Berechnend und skrupellos kühl…
Lockerleichter Krimi mit Familienanschluss
Wenn Dora Heldt eines versteht, dann gute Bücher zu schreiben, die ein bisschen von allem haben: ein bisschen Spannung, ein bisschen Humor, ein bisschen Krimi, ein bisschen Klischee. Aber eben ganz viel Unterhaltungsfaktor. Das trifft auf jeden Fall auf dieses neues Werk „Mathilda“ garantiert zu.
Die Autorin präsentiert uns eine kleine idyllische Dorfkulisse im nördlichen Deutschland. Hier kennt jeder jeden, die Türen werden nicht verschlossen und man ist jederzeit bei seinen Nachbarn willkommen. Manchmal mehr, manchmal weniger. Auf dem Dorf hält man zusammen - und genauso ist es auch hier in Dettebüll. Freilich, das mag ein bisschen klischeehaft und stereotyp klingen, aber gerade deswegen ist es glaubwürdig. Man ist sofort drinnen im Setting, ist vertraut mit Figuren und Kulisse und meint, Dorf und Leuten irgendwo schon einmal begegnet zu sein. So entfaltet sich hier eine herrlich lockerleichte Geschichte mit ein paar Toten (wie der Untertitel sagt: „Irgendwer stirbt immer“), mit Familienanschluss, mit ein paar Kleinkriminellen (und ein paar größeren Kriminellen), mit Tratschtanten und den bösen (Schwieger-)Müttern, die allen das Leben zur Hölle machen. Der Hörer bekommt hier eine gelungene Mischung aus seichtem Krimi und Familiengeschichte mit Humor geboten. Dazwischen findet sich eine Prise Hass, eine Portion Idylle, ganz viele und starke Gegensätze und natürlich deftige Überraschungen. Für Dora Heldt Fans ist dieses Werk sehr empfehlenswert.
Gelesen wird das vorliegende Hörbuch von Katja Danowski. Gekonnt fängt die Sprecherin die Stimmung ein, weiß wann sie bedrohlich, geheimnisvoll oder locker-entspannt klingen muss. Sie verleiht den Handlungsfiguren Charakter und Lebendigkeit, wodurch sie die Spannung auf die Leser überträgt. So fällt es schwer, zwischendurch zu stoppen, sondern man will die Geschichte unbedingt zuende hören.
„Mathilda oder Irgendwer stirbt immer“ ist ein neuer Streich von Erfolgsautorin Dora Heldt. Witzig, unterhaltsam und mit einer Portion Kriminalroman zeichnet sie eine typische Dorfidylle, in der bei weitem nicht alles idyllisch ist. Ein unterhaltsamer und seichter Kriminalroman, mit einer ordentlichen Prise Dora-Heldt-Charme.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:03/2020
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Umfang:4 Audio-CDs
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Typ:CD
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ISBN 13:9783833741364
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Spieldauer:320 Minuten