Feuerjäger

Feuerjäger - Die Rückkehr der Kriegerin

von Juri Pavlovic
Rezension von Stefan Cernohuby | 05. Februar 2016

Feuerjäger - Die Rückkehr der Kriegerin

Man kann einer ganzen Menge Dinge hinterherjagen. Ruhm, Geld oder seiner wahren Liebe. Man kann hinter einem Flüchtigen her oder auch nur auf der Jagd nach dem Glück sein. Und doch gibt es einiges, das man niemals zu fassen bekommen kann, schon allein aufgrund der physischen Konsistenz. Und dennoch ist im Amrûn Verlag ein Roman erschienen, der den Titel „Feuerjäger – Die Rückkehr der Kriegerin“ trägt und aus der Feder von Susanne Pavlovic stammt.

Die Kriegerin und Schwertmeisterin Krona ist nicht mehr die Allerjüngste. Sie nimmt sich was sie braucht und glaubt, alle andern hart aber fair zu behandeln. Als beurlaubter Hauptmann der königlichen Garde übernimmt sie Aufträge für Geld, das sie nach ihrer Rückkehr von den südlichen Inseln benötigt. Doch ihr aktueller Auftrag wird zu einem Desaster. Gemeinsam mit dem kleinwüchsigen Magier Pintel und dem Wildnisexperten Fenrir soll er Jerina, die Erbin eines großen Handelshauses, zu einer Art magischer Prüfung führen. Doch diese erweist sich als Feuerwesen, als Formwandler, und entkommt mit einem mächtigen Artefakt. Als die drei Zurückbleibenden wenig später auf das Zwergenduo Lomir und Nardon stoßen, wird ihnen schnell klar, warum sie dem flüchtigen Feuerwesen folgen müssen.
Gleichzeitig sind die Kriegerprinzessin Lianna und der einäugige Zwerg Thork unbeabsichtigt auf der gleichen Mission. Sie jagen einen Troll, der ihnen beiden großes Leid zugefügt hat. Doch Menschen mögen Zwerge nicht unbedingt und umgekehrt. Da die Spur jedoch ins Hochgebirge führt und sie zu zweit bessere Chancen haben, den Flüchtigen einzuholen, begraben sie ihre Streitigkeiten und kommen einander weit näher als erwartet...

Die beiden erwähnten Handlungsfäden beginnen sich etwas später im Buch zu kreuzen und bekommen gemeinsam ungeahnte Wichtigkeit. Davon aber einmal abgesehen ist „Feuerjäger – Die Rückkehr der Kriegerin“ ein Roman mit über 600 Seiten. Es werden zwei unterschiedliche Geschichten erzählt, die zu Beginn nicht unbedingt viel miteinander zu tun haben, abgesehen davon, dass deren Protagonisten ähnliche Tiefe aufweisen. So wird die Vergangenheit der einzelnen Charaktere sukzessive ausgearbeitet. Dabei bleibt die Handlung größtenteils spannend, es gibt nur wenige Sequenzen, die man ein wenig hätte straffen können. Vom romantischen Aspekt her gibt es sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Einerseits ist da Krona Karagin, die in keinerlei Hinsicht Gefangene macht. Sie sucht sich junge Liebhaber, lässt kaum jemanden an sich heran und wird von ihrer Tochter vor eine überraschende Situation gestellt. Auf der anderen Seite sind Lianna und Thork, bei denen sich eine Romanze anbahnt, die alle gesellschaftlichen Konventionen sprengt. Denn die Kriegerprinzessin ist längst ihrem Prinzen versprochen. Und eine Affäre mit einem alten, verkrüppelten Zwergenschmied und -priester passt da niemandem in den Kram. Insgesamt hält das Buch eine ganze Menge Fantasy, Kämpfe, interessante Charaktere, mächtige Widersacher und große Geheimnisse bereit. Fans des Genres sollten diesen Roman – den ersten Band eines Zweiteilers – nicht verpassen.

„Feuerjäger – Die Rückkehr der Kriegerin“ ist ein unterhaltsamer, spannender und teilweise auch romantischer Fantasyroman von Susanne Pavlovic. Der erste Band des Zweiteilers entführt den Leser in eine Welt, in der sowohl starke Frauen, Magie, andere Rassen, Glaube und Romantik einen Platz haben. Wer sich auf diese Mischung einlässt, wird bestimmt nicht enttäuscht. Daher ist das über 600 Seiten starke Werk seinen Preis von knapp 15 Euro definitiv wert.

Details

Bewertung

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  • Erotik:
  • Illustration:

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