Ein Fall für Lacroix

Lacroix und die Frau in der letzten Metro

von Alex Lépic
Rezension von Emilia Engel | 22. April 2024

Lacroix und die Frau in der letzten Metro

Auf Lacroix warten in diesem neuen Band wieder besondere Herausforderungen. Seine geliebte Frau Dominique tritt das Amt des Bürgermeisters von Paris an. Das bringt dem Commissaire mehr Aufmerksamkeit als ihm lieb ist. Begleitet wird die Aufregung von einer Serie von Frauenmorden, die selbst den langjährigen Kommissar nicht kalt lassen. Er wird alles dafür tun, dass Paris und vor allem die Pariserinnen sich wieder sicher fühlen können.

Paris erwacht nach den Sommerferien nur ungern aus seinem ruhigen Sommerschlaf. Doch schnell genug füllen sich die Bars und Cafés und auch die Straßen wieder. Sehr zu Lacroixs’ Missfallen.
Dominiques Amtsantritt wäre Lacroix ja schon Aufregung genug, aber an ihrem ersten Arbeitstag bekommt der charismatische Commissaire einen neuen Fall. Eine ermordete Frauenleiche wird in einer Wohnung aufgefunden. Eine bildhübsche junge Frau mit langem blondem Haar wurde ermordet und dann auf ihrem Bett “schön” präsentiert. Lacroix ist kein hartgesottener Kommissar und so trifft ihn dieser Mord besonders. Mit voller Konzentration widmet er sich diesem schwierigen Fall. Zusammen mit seiner treuen Capitane Rio versuchen sie den geringsten Hinweisen nachzugehen, doch daran herrscht Mangelware. Welches Motiv hatte der Täter? Nachdem sowohl ein Verbrechen des Geldes wegen als auch ein Sexualdelikt ausgeschlossen werden können - was bleibt dann? Und schon taucht die nächste Frauenleiche auf. Der Hergang ähnelt komplett dem vorherigen Fall. Lacroix ist sehr besorgt, ebenso Paris. Haben sie es hier mit einem Serienmörder zu tun? Noch mehr stürzt sich Lacroix in den Fall. Dabei muss er zu Mitteln greifen, die ihm nicht sehr angenehm sind.

Auch im siebten Band überzeugt der beliebte, altmodisch anmutende Kommissar Lacroix. Alex Lépic versteht es diesem Charakter Leben einzuhauchen und ihm eine Persönlichkeit zu erschaffen, die Leserinnen und Leser begeistert. Lacroix mag zwar nach der alten Schule ermitteln, ohne Handy und ohne Computer, doch das macht ihn deswegen nicht langsamer oder weniger effektiv. Seine Menschenkenntnis und dabei seine Menschlichkeit sind seine wichtigsten Werkzeuge. Zudem lässt es sich bei einem guten Café oder einem guten französischen Gericht in seinem Lieblingsbistro hervorragend nachdenken.
In “Lacroix und die Frau in der letzten Metro” muss der Commissaire aber auch zu besonderen Hilfsmitteln greifen. So kommt auch die Journalistin Romy Schneider wieder zum Zug, mit der er bisher ja nicht die angenehmsten Begegnungen hatte. In diesem Fall scheinen die Hinweise zum Täter besonders spärlich und Lacroix hat es wirklich nicht leicht. Es bereitet ihm nicht nur schlaflose Nächte, sondern vermiest ihm auch seine Gaumenfreuden. Natürlich ist es ihm als Mann von Ehre und Gentleman ein persönliches Anliegen, für die Frauen von Paris für Sicherheit vor diesem Mörder zu sorgen. Auch Dominiques Aufstieg in der Politik ist für den Kommissar nicht einfach, doch wer wäre besser geeignet, Paris zu führen als seine geliebte Frau? Und wer weiß, ob sich da nicht auch die Möglichkeit einer Zusammenarbeit ergibt.

“Lacroix und die Frau in der letzten Metro” ist ein wunderbar leichter und unterhaltsamer Kriminalroman. Wer den Commissaire schon kennt und lieben gelernt hat, wird auch von diesem neuen Werk begeistert sein. Diese Lektüre ist uns immer ein ganz besonderes Vergnügen, das in ein Paris entführt, das man fast sehen und schmecken kann, so wunderbar beschrieben ist alles.

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