Ein Fall für Lacroix

Lacroix und die stille Nacht von Montmartre

von Alex Lépic
Rezension von Emilia Engel | 08. November 2020

Lacroix und die stille Nacht von Montmartre

Langeweile ist etwas, das Commissaire Lacroix nur schwer ertragen kann. Nur wenige Tage vor Weihnachten scheint es ungewohnt ruhig in seinem geliebten Paris zu sein. In einem Artikel in der Zeitung liest er von einem Diebstahl in Montmartre. Nichts was eines Commissaires würdig erscheinen würde, doch Lacroix hat eben ein ganz besonderes Gespür für Verbrechen. Also macht er sich auf den Weg nach Montmartre, um sich die Sache mal näher anzusehen…

Eine verschwundene Weihnachtsbeleuchtung scheint zwar sonderbar, doch der zuständigen Leiterin der Ermittlungen, Rose Violet, langjährige Leiterin des Kommissariats des 18. Arrondissements, scheint es nicht bedeutend genug zu sein, das ihr besonderes Augenmerk verdient. Doch Lacroix sieht die Sache anders. Etwas an der Sache lässt ihn nicht locker und so begibt er sich zu einer alten Bekannten und Kollegin “auf den Berg”. Rose Violet freut sich sehr über Lacroix’ Besuch und hat zum Glück nichts dagegen, dass der stadtbekannte Commissaire Maigret,  wie er liebevoll und manchmal spöttisch genannt wird, in ihrem Arrondissement ermittelt.
Zudem versinkt Paris das erste Mal seit Jahren unter einer dicken Schneeschicht und sorgt für eine winterliche, weihnachtliche Atmosphäre, aber auch für jede Menge Verkehrschaos.
Doch Lacroix hat kaum Zeit diese Stimmung zu genießen, denn so vieles beschäftigt seinen Geist. Hauptsächlich kleine Details und Unstimmigkeiten, denn die Ermittlungen erweisen sich wieder mal als schwierig. Auf den Lichterkettenraub folgen schon bald weitere Verbrechen, die selbst dem langjährigen Kommissar den Atem stocken lassen.
Kann Lacroix den Fall noch vor Weihnachten lösen? Wird er den weihnachtlichen Frieden in seiner geliebten Stadt wieder herstellen können? Was steckt wirklich hinter diesen Verbrechen?

Alex Lépic hat wieder einmal einen wunderbaren Lacroix-Krimi geschrieben. Der etwas eigene Kommissar ist schon vielen Leserinnen und Lesern ans Herz gewachsen. Mit seinem Hut, seiner Pfeiffe und seinem Mantel wird er von vielen nur Maigret genannt, etwas das Lacroix gar nicht behagt. Auch seine Abneigung gegen moderne Errungenschaften, wie Mobiltelefone und Computer, macht ihn besonders. Der Verstand ist es und sein Spürsinn, auf den er sich verlassen kann. So entgeht dem klugen Protagonisten kaum etwas. Doch manchmal braucht es eben etwas Zeit, um ein Puzzle richtig zusammenzusetzen.
Dieser dritte Band ist genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen, denn mit seinem winterlichen Ambiente ist er eine perfekte Lektüre mit etwas Weihnachtsfeeling.
Wie immer ist dieser Krimi leicht geschrieben und der eine oder ander Leser wird diesen bestimmt an einem Abend aufsaugen. Das einzige Manko an dieser charmanten Krimibuchreihe mit ihrer spürbaren Liebe zu Paris und dessen Gaumenfreuden ist, dass die einzelnen Bände viel zu schnell durchgelesen sind. Gerne würde man mehr und länger von diesem Kommissar lesen!
Es ist auch ein Krimi bei dem es unmöglich ist, das Ende zu erraten, was den Lesern und Leserinnen natürlich gefallen wird. So bleibt es bis zum Ende spannend und für Überraschung ist gesorgt.

Wer Lektüre sucht, die leicht, spannend und zugleich nicht beschwerlich ist - etwas, das viele in diesen Zeiten suchen - sollte zu diesem Roman greifen. Die Lacroix-Reihe ist insgesamt sehr empfehlenswert und auch Quereinsteiger können durchaus mit diesem Band beginnen, ohne die ersten beiden gelesen zu haben. Leser und Leserinnen, die Paris lieben und Fernweh nach der Stadt haben, sollten sich auf jeden Fall in Lacroix Paris flüchten.

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