Temperance Brennan

Knochenarbeit

von Kathy Reichs
Rezension von Janett Cernohuby | 23. Januar 2009

Knochenarbeit

Kathy Reichs erster Roman über die forensische Anthropologin hat viele Fans in seinen Bann gezogen. Vieler dieser werden daher mit großer Spannung auf den zweiten Band gewartet haben. Dieser erschien unter dem Titel "Knochenarbeit" und lässt bereits beim Lesen des Titels so manches ahnen.

Es ist noch Winter in Quebec, als Temperance Brennan gebeten wird, eine Nonne zu exhumieren. Doch die Ausgrabung soll sich schwieriger gestalten als erwartet, denn die Nonne liegt nicht in dem laut Unterlagen dokumentierten Grab.
Am Abend kehrt sie müde und erschöpft in ihre Wohnung zurück. Doch ihr bleibt nicht viel Zeit zum Ausruhen, denn kaum angekommen, erhält sie die Nachricht über den Brand in einem Einfamilienhaus. Tempe begibt sich zum Ort des Geschehens, wo sie ein Bild des Grauens erwartet. Im völlig verbrannten Haus findet sie sieben Leichen, zwei davon sind noch Babys. Eine Autopsie der Leichen ergibt, dass die Menschen bereits vor dem Brand tot waren. Was ist hier geschehen? Eine Familientragödie? Ein Ritualmord?
Tempe beginnt nähere Untersuchungen über das Haus und dessen Bewohner anzustellen. Ihre Ermittlungen führen sie dabei in ihre Heimat North Carolina und auf die Spur einer geheimnisvollen, scheinbar harmlosen Sekte. Als eine weitere Leiche gefunden wird, fühlt sich Tempe überfordert und am Ende ihrer Kräfte. Sie beschließt, für ein paar Tage zu verreisen. Zusammen mit ihrer Tochter will sie sich auf der Insel eines alten Freundes eine Auszeit gönnen. Doch als dort die Überreste zweier Frauen auftauchen, ist ihr Paradies jäh zerstört. Zusammen mit Detective Andrew Ryan nimmt sie die Ermittlungen wieder auf und gerät dabei selber ins Fadenkreuz der Brandstifter. Doch sie erkennt die Gefahr erst, als es schon fast zu spät ist.

Mit "Death du Jour", wie der Originaltitel des Buches lautete, veröffentlichte Kathy Reichs ihren zweiten Roman und schließt damit an den Erfolg ihres ersten Buches an. Die Autorin weiß, was ihre Leser an ihrem ersten Buch schätzen und bringt dies auch im zweiten Band wieder ein. Locker, unkonventionell und frech erzählt sie in der Ich-Form aus dem Leben der Anthropologin Temperance Brennan. Dabei kann sie auf eigenes Wissen und Erfahrungen zurückgreifen, da auch sie als forensische Anthropologin in North Caroline und Montreal tätig ist.
Wie sein Vorgänger ist auch dieser Roman spannend und fesselnd geschrieben. Dabei beschränkt sich die Autorin nicht nur auf einen Handlungsstrang. Zum einen ist da die Nonne im falschen Grab, die den Leser in das Quebec der Jahrhundertwende zurückversetzt, zum anderen ist da der grausame Ritualmord an einer jungen Familie. Geschickt schafft es Kathy Reichs, beide Handlungen miteinander zu verknüpfen, ohne Verwirrung oder Chaos in die Geschichte zu bringen. Der Charakter der Protagonistin wird weiter ausgebaut und geformt und wächst so dem Leser mehr ans Herz. Lediglich die kurzen französischen Sätze, die immer wieder mit eingeflochten wurden, bremsen das Lesevergnügen, besonders dann, wenn die Leser nicht der französischen Sprache mächtig sind. Da sie aber nicht von Bedeutung sind, sondern nur kurze, alltägliche Floskeln beinhalten, kann man beruhigt über sie hinweglesen.
Erschienen ist der Roman als Taschenbuch im Blanvalet-Verlag. Auf dem blau-schwarzem Cover sind menschliche Knochen und Knochenfragmente abgebildet.

Zusammengefasst ist "Knochenarbeit" eine gelungene Fortsetzung von Kathy Reichs erstem Roman. Erneut beweist sie ihr Können als Autorin und steigerte den Erfolg ihres ersten Buches. Man kann gespannt sein auf zukünftige Werke der Autorin.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung

Könnte Ihnen auch gefallen: