Star Trek - The Next Generation

Tod im Winter

von Michael Jan Friedman
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. März 2010

Tod im Winter

Der Unterschied zwischen einem kontinentalen Winter und ewigem Eis sollte eigentlich augenscheinlich sein. Allerdings ist es so, dass einem die Jahreszeiten und die damit verbundenen Temperaturen immer weniger vertraut werden. Ob dies mit globaler Erwärmung zu tun hat ist eher fragwürdig. Wenn nun ein "Star Trek"-Roman "Tod im Winter" heißt, bleibt die Frage, um welchen Winter es eigentlich geht. Denn im Weltall gibt es genügend Planeten, auf denen Winter ist.

Im Fall der Crew des Raumschiffs Enterprise - diesmal geht es konkret um die Ausführung "E" - gab es schon immer diverse persönliche Verwicklungen. Diese haben meist ihre Wurzeln in der fernen Vergangenheit. So war Jean-Luc Picard schon in Beverly Crusher verliebt, bevor diese geheiratet hatte. Und just bei ihrer Hochzeit fielen Dinge vor, die ihre Folgen bis in die Gegenwart haben. Als Beverly bei einer medizinischen Hilfsaktion auf dem Planeten Kevratas verschwindet, wird sie von den meisten Leuten für tot gehalten. Doch Picard will sich damit nicht abfinden, aktiviert alte Kontakte und macht sich auf den Weg zum Planeten, auf dem die Romulaner das Sagen haben und auf dem ewiger Winter herrscht. Doch dabei gibt es einige Probleme. Denn nicht alle alten Kontakte sind Picard noch wohl gesonnen. Zudem ist jemand hinter ihm her, den er am liebsten nie wieder gesehen hätte. Sela, Tochter von Tasha Yar aus einem alternativen Universum, hat eine wichtige Position eingenommen und jagt vor allem Picard hinterher. Doch viele Ereignisse der Vergangenheit werden nicht restlos geklärt. Eine gute Chance, um zu einem späteren Zeitpunkt noch auf selbige zurückzukommen.

Vielen hat sich mit dem neuen Kinofilm die Frage gestellt, ob das klassische "Star Trek"-Universum tot ist. Denn würde man aus den Ereignissen dieses Films schließen, dass sich die Zukunft verändert, gäbe es keine Enterprise D, kein Deep Space Nine und schon gar kein Raumschiff Voyager. Zum Glück sind nicht alle dieser Meinung und führen die Geschichte rund um Picard, Beverly und all den anderen nach dem Kinofilm "Star Trek Nemesis" fort. Im Cross Cult-Verlag ist nun der erste Teil der neuen "Star Trek - Next Gerneration"-Reihe erschienen und versucht an frühere Klassiker anzuschließen. Leider muss man allerdings feststellen, dass gerade für einen ersten Roman zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt wurde, beziehungsweise zu viel auf die Liebe als motivierenden Faktor gesetzt wird. So schön und nett es auch zu lesen ist, dass sich der gute alte Picard und die gute alte Beverly schließlich und endlich doch näherkommen, kann man die ganze Angelegenheit nicht wirklich als "junge Liebe" betrachten. Was die enthaltene Action und die geheime Infiltration bei den Romulanern angeht, diese sind beide in Ordnung. Dennoch werden andere, ansonsten wichtige Charaktere zu bloßen Randgestalten oder zum Teil sogar zu Witzfiguren degradiert. Während Geordi und Worf zwanghaft versuchen, ihren Captain bei seinen Plänen zu unterstützen, damit aber gar keinen Erfolg haben, ist es schließlich eine alte Bekannte - nunmehr Admiral - die ihnen das unter die Nase reibt. Insgesamt ist das Werk daher eher mittelmäßig gelungen und richtet sich hauptsächlich an jene Fans, die von sich behaupten wollen, alle "Star Trek"-Romane gelesen zu haben.

"Tod im Winter" von Michael Jan Friedman ist der erste Band der neuen "Star Trek - The Next Generation"-Reihe, die bei Cross Cult erscheint. Doch leider kann der Roman nicht völlig überzeugen, wird doch sehr viel auf Vergangenheit und alte Liebe als Thema gesetzt. Aus diese Grund und weil zudem wichtige Charaktere zu Randpersonen degradiert wurden, kann man das Werk nur als durchschnittlich bezeich

Details

Bewertung

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    Keine Bewertung

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