Daredevil

Der Tod von Daredevil

von Charles Soule, Phil Noto
Rezension von Stefan Cernohuby | 11. Februar 2020

Der Tod von Daredevil

Wann immer ein Superheld stirbt, schlägt dies im entsprechenden Superhelden-Universum große Wellen. Denn manche bleiben tot. Zumindest für eine Weile, mit großen Folgen und oft auch erheblichen Kollateralschäden. Bei Panini ist ein neuer Comic erschienen, der den Titel „Der Tod von Daredevil“ trägt. Dafür verantwortlich ist niemand geringeres als das Duo Charles Soule und Phil Noto.

Daredevil ist schon oft in Gefahr geraten und stand mehr als einmal an der Schwelle des Todes. Doch diesmal ist einiges anders. Bürgermeister ist niemand geringerer als der notorische Superverbrecher Kingpin, der aber rechtsgültig gewählt wurde. Obwohl...
Seltsame Ereignisse finden statt. Seine Freunde stellen ein Team zusammen, ein niemals real existierender Bruder taucht auf, die gefährliche Ex-Freundin besucht und letztendlich tut sich eine Möglichkeit auf, den schurkischen Bürgermeister zu Fall zu bringen. Aber wie steht das alles mit dem Unfall in Verbdingung, als er versuchte einen Passanten vor einem heranrasenden Auto zu retten? Was hat es mit diesem Erlebnis auf der Schwelle des Todes auf sich und was hat das mit den aktuellen Ereignissen zu tun?

Es gibt wenige Autoren wie Charles Soule, die eine Geschichte gleichermaßen intensiv, wie auch geheimnisvoll aufbauen können. Man findet sich inmitten eines größeren Handlungsbogens wieder, den man kennt. Ja, man weiß auch, dass Wilson Fisk, der Kingpin, Bürgermeister von New York geworden ist. Die Geschichte passt auch dazu, aber irgendwie kommt sie einem vor, als wäre sie Teil eines Fiebertraums. Ein Funken Irrealität haftet der ganzen Story an, je weiter der Band voranschreitet. Etwas, das auch ein wenig mit Charakteren zu tun hat, die doch nicht ganz der Norm entsprechen. Und wie es so mit Tod und Teufel zugeht, muss man erst langsam herausfinden.
In Szene gesetzt wird die Geschichte von Phil Noto, dessen Illustrationen beinahe in die franko-belgische Richtung gehen und irgendwie auch einen minimalen Touch von Noir verbreiten. Es handelt sich um einen Comic, den man als Fan von Daredevil unbedingt gelesen haben sollte, denn er lässt einen sprachlos zurück.

„Der Tod von Daredevil“ ist ein weiterer Geniestreich von Charles Soule, der beweist, dass man ihm düstere und endgültige Geschichten immer anvertrauen kann. Auch die Illustrationen von Phil Noto spielen dem düsteren und etwas irrealen Epos in die Karten. Wer Daredevil kennt und liebt, sollte diesen Band auf keinen Fall auslassen. Das wäre ein großer Fehler, denn das Werk bietet alles, was ein guter Comicband braucht.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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