Y - The Last Man

Japanische Nächte

von Brian K. Vaughan, Pia Guerra
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. Juni 2009

Japanische Nächte

Viele Frauen schwören, dass sie mit gewissen Männern nicht einmal etwas anfangen würden, selbst wenn er der letzte Mann auf der Welt wäre. In der von Brian K. Vaughan kreierten Comic-Serie "Y - The Last Man" ist genau dieses Szenario eingetreten. Auf der ganzen Erde haben offensichtlich nur zwei männliche Lebewesen überlebt, ein Mann und sein Äffchen. Kein Wunder, dass es überall am Planeten gerade drunter und rüber geht. Dies beweist auch der aktuellste Band "Japanische Nächte".

Yorick Brown, der letzte Mann auf Erden, läuft verständlicherweise nicht unverkleidet durch die Straßen. Zu gefährlich wäre es für ihn, wenn er von Frauen erkannt wird. Doch das Abenteuer war es nicht allein, das ihn nach Japan geführt hat. Er versucht sein Äffchen Ampersand wiederzufinden. Manche Wissenschaftler denken, dass dieses kleine Wesen das Geheimnis für die Heilung der ganzen Welt in sich trägt. Denn es war ein geheimnisvoller Virus, der alle Lebewesen mit einem Y-Chromosom getötet hat. Alle, bis auf Yorick und seinen Affen.
Dieser ist ihm allerdings abhanden gekommen und gemeinsam mit Agentin 355, die einer geheimen Regierungstruppe angehört, macht er sich auf die Suche. Dabei stößt er nicht nur auf brillante Wissenschaftlerinnen, sondern auch auf andere Geheimagentinnen. Selbst ehemalige Popstars mischen in der japanischen Unterwelt mit und haben sich dort ein kleines Imperium aufgebaut. Und genau in den Händen jener Person befindet sich Yoricks geliebtes Äffchen...

Grundsätzlich ist die Idee, einer Welt in der nur ein Mann überlebt hat, sehr interessant. Sie bietet viele Möglichkeiten, um Abenteuer, Forschung, Entwicklung und Erotik unter einen Hut zu bringen, auch wenn in dieser Ausgabe letztere relativ dezent ausfällt. In die Handlung einzusteigen, besonders in einen achten Band, fällt allerdings alles andere als einfach. Zu viel Wichtiges hat man im Vorfeld verpasst, zu viele Nuancen der Charaktere sind einfach nicht interpretierbar. Auch erfährt man nur so am Rande, dass es auch andere Männer gab, die bei einem Raumschiffabsturz gestorben sind. Auch einige männliche Babys gibt es.
Obwohl also die Idee gut und die Geschichte spannend ist, entfaltet sich dem Leser, wenn er die vorherigen Bände nicht kennt, leider nicht das volle Spektrum der Handlung und er bleibt nach der Lektüre ein wenig unsicher zurück. An den Illustrationen ist nichts auszusetzen, sie passen hervorragend in die Stimmung, welche die Landschaft teils düster, teils wieder gekünstelt bunt zeigt.
Sicher ist, dass Band acht, "Japanische Nächte" für jeden, der diese Serie verfolgt, unverzichtbar ist. Aber für Quereinsteiger ist dieser Comic leider nicht zu empfehlen.

Der achte Band der Serie "Y - The Last Man" von Brian K. Vaughan und Pia Guerra mit dem Untertitel "Japanische Nächte" ist sicher ein wichtiges weiteres Puzzleteil für alle, die das Rätsel um den letzten Mann der Erde lösen wollen. Für jemanden, der einfach nur in die Serie hineinlesen will, ist das Werk aber leider nicht geeignet.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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