Deadpool Killer-Kollektion
Ruhe in Unfrieden
von Gail Simone
Rezension von Stefan Cernohuby
| 30. November 2018
Deadpool ist schon eine ganze Weile im Auftragsbusiness unterwegs. Er sieht sich eher als Söldner, aber wenn es darum geht, jemanden um die Ecke zu bringen, hat er auch nichts dagegen. Im 14. Band der Reihe wird die Leichtigkeit seines Killerdaseins aber auf eine harte Probe gestellt. „Ruhe in Unfrieden“ ist nur ein erster Hinweis für eine äußerst verkorkste Situation.
Deadpool ist erfolgreich und verdient immer mehr Geld. Aber mehr als das. Als er bei einem Treffen verschiedener Unterweltbosse offenbar alle vier durch Zufall eliminiert, wird sein Name immer mehr zu einer Legende. Klar, dass das nicht allen schmeckt. Unter anderem auch nicht dem „Biohacker“ Black Swan, der in der Lage ist mit den Gehirnen der Menschen böse Dinge anzustellen. Und so funktionieren seine Fähigkeiten immer schlechter. Deadpool kann nicht mehr zielen und sein Mundwerk sagt noch komischere Dinge als sonst. Aber seiner Aufträge vergeigt er trotzdem nicht. Er hat kurz darauf sogar einen kleinen Rhino in seiner Wohnung. Einen miniaturisierten Bösewicht, der an seiner gewaltigen Wut zu ersticken droht. Insofern sieht sich sein ihm unbekannter Widersacher gezwungen, selbst einzugreifen. Doch trotz permanenter Kopfschmerzen und mit eingeschränkten Fähigkeiten ist Deadpool schwer umzubringen – und da sind seine Freunde und genauso wichtigen regulären Feinde noch gar nicht mit eingerechnet.
Der Söldner mit der großen Schnauze (oder Klappe) stand schon öfter vor dem Abgrund. Einige Male ist er auch schon sehenden Auges hineingesprungen. Diesmal kann er eigentlich kaum etwas für seine seltsame Situation, abgesehen davon, dass er eine Tat für sich beansprucht, die er gar nicht begangen hat. Aber derjenige, der ihm das heimzahlen will, hat sich definitiv den falschen Gegner ausgesucht. Denn Deadpool fährt ungerührt mit all dem fort, was er auch sonst gemacht hätte. Das umfasst zwar Blut, Gewalt und Humor, ist aber doch irgendwie von Sorge seiner Freunde gekennzeichnet – etwas was eigentlich erst bei späteren Bänden üblich ist. Hier kann man weiter miterleben, wie Deadpool Bekanntschaften macht, die ihn später noch beeinflussen werden. Ein Band, der qualitativ sogar etwas über den Vorgängern liegt, weswegen mal ihn Deadpool-Fans und Sammlern nur empfehlen kann.
„Ruhe in Unfrieden“ ist ein gelungener 14. Sammelband über die „alten“ Abenteuer von Deadpool. Hier wird zwar seine Fähigkeit als Killer stark eingeschränkt, was aber keine Auswirkungen auf seinen naturgegebenen Wahnsinn hat, seine Probleme ganz einfach durch andere Probleme ersetzt – und ihn so erfolgreich macht. Ein absoluter Pflichtkauf für Fans und Sammler.
Könnte Ihnen auch gefallen:
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Bei manchen Männern denkt man sich insgeheim, dass es klar ist, dass sie Single sind. Zu seltsam, möglicherweise sogar verrückt, kommen sie einem vor. Dabei sollte man jedoch nicht außer Acht lassen,...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Deadpool ist tot, es lebe Deadpool. Nein, falsch. Deadpool ist tot, wann lebt Deadpool endlich wieder? Diese Frage könnte man sich als Leser der 16. und letzten Episode der Reihe „Deadpool Killer-Kollektion“...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Deadpool ist tot – es lebe Deadpool? Wie oft wurde dieser Satz schon geschrieben? Vermutlich zu oft. Und vermutlich ist es diesmal auch angebracht, denn Deadpool ist tot. Sicherlich für Immer. Oder?...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Für verschiedene Leute sind unterschiedliche Ereignisse als negativ zu beurteilen. Als einen Fluch bezeichnet jeder etwas anderes. Ratten für einen Restaurantbesitzer, Veganer für einen Fleischer und...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Auch wenn es ein gewisses Orakel anders herum gesehen hat: Alles was ein Ende hat, muss irgendwann einen Anfang gehabt haben. Das gilt auch für schlechte Witze, die Berliner Mauer und Deadpool. Da der...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Man kann sich einfache oder komplexe Plots für Comics überlegen. In Kombination mit den entsprechenden Charakteren kann dies passend gewählt oder doch ein wenig fragwürdig erscheinen. Oder der Autor...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Wenn man sich die Nachrichten, das Fernsehen und einschlägige Comic-Verfilmungen ansieht, ist eines klar: Geheimdienste gibt es wie Sand am mehr und keine Abkürzung ist lächerlich genug, um nicht irgendwo...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Fremdsprachen kann man sehr kreativ einsetzen, besonders wenn es um geflügelte Worte geht, die man auch so verwenden kann, ohne sie wirklich zu beherrschen. Klassische Beispiele wären „Merci Cherie“...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Deadpool hatte schon immer eine besondere Beziehung zum Tod. Nun gut, vermutlich auch zu Waffen, Witzen und Chimichangas, aber diese erwidern seine Gefühle nicht unbedingt. In „Pietà mit Pistolen“...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Das DC Mega-Crossover „Convergence – Kampf der Welten“ geizt nicht mit Sonderbänden. Die größeren DC-Helden bekommen natürlich ihre eigenen Bücher spendiert, aber auch die kleineren Serien wollte...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Deadpool ist tot, es lebe Deadpool. Nein, falsch. Deadpool ist tot, wann lebt Deadpool endlich wieder? Diese Frage könnte man sich als Leser der 16. und letzten Episode der Reihe „Deadpool Killer-Kollektion“...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Einer der größten Unterschiede zwischen Mensch und Tier ist, dass der Mensch eine Vorliebe für das Skurrile und für Verrücktheiten hat. Hat man einmal Begeisterung für seltsame Dinge entwickelt,...
Taschenbuch
Genre: Superhelden
Deadpool ist tot – es lebe Deadpool? Wie oft wurde dieser Satz schon geschrieben? Vermutlich zu oft. Und vermutlich ist es diesmal auch angebracht, denn Deadpool ist tot. Sicherlich für Immer. Oder?...