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DC und die Looney Tunes: Der Irrsinn geht weiter

von Gail Simone, Amanda Conner
Rezension von Stefan Cernohuby | 16. Januar 2020

DC und die Looney Tunes: Der Irrsinn geht weiter

Einer der größten Unterschiede zwischen Mensch und Tier ist, dass der Mensch eine Vorliebe für das Skurrile und für Verrücktheiten hat. Hat man einmal Begeisterung für seltsame Dinge entwickelt, wird man diese auch nur schwer wieder los. Um Gemeinsamkeiten, Skurriles sowie Mensch und Tier geht es auch in „DC und die Looney Tunes“, von denen jetzt mit „Der Irrsinn geht weiter“ der zweite Band erschienen ist, irrsinnig weiter.

Harley Quinn ist unter den Verrückten von Gotham City eine Sondererscheinung. Wer sonst würde am Strand ein rotes, riesiges, haariges und mit gewaltigem Hunger gesegnetes Monster einfach adoptieren? Vor allem wenn es Mengen an Hot-Dogs vertilgt, die andere in Wochen fressen würden oder auch Harleys Hund für einen heißen Hund hält. Die zugehörige Toon-Geschichte hat etwas von den klassischen Geschichten von Bugs Bunny.
Tweety gegen Sylvester ist ein geradezu legendäres Duell. Doch wenn übernatürliche Kräfte eingreifen, wird dieser alte Streit, in den dann auch noch Catwoman und Black Canary mit einbezogen werden, zu einer Auseinandersetzung um das Fortbestehen ganzer Tiergattungen. Auf Cartoon-Ebene geht es um Einbrecher und Talkshows. Amüsant, aber weniger auf (Pseudo-)Realismus bedacht als die Hauptgeschichte.
Als Daffy Duck einen Garantieanspruch bei ACME direkt vor Ort anbringen will, trifft er dort auf den Joker und seine Gang. In Todsangst überzeugt er den Clownprinzen des Verbrechens, als neue rechte Hand des Jokers in der Planung von Verbrechen mitzuwirken. Das geht auch so lange gut, solange keine Menschen sterben sollen. Doch dann bekommt auch er Skrupel...
Porky Pig ist am Boden, nachdem sein Unternehmen pleitegegangen ist. Doch da ist jemand, der ihm eine zweite Chance ermöglichen will. Doch diese Person ist Lex Luthor. Ein Mann, der nicht unbedingt für seine menschenfreundlichen Pläne bekannt ist. Etwas, was man sogar in der zugehörigen Toon-Geschichte mitbekommt.

Wie krank darf etwas sein, was einem trotzdem noch gefällt? Diese Frage musste man sich schon beim ersten Band der Konstellation „DC und die Looney Tunes“ fragen. Die Antwort setzt sich hier fort: sehr. Denn das muss es auch, wenn die Handlung funktionieren soll. Und sie tut es in jeder Geschichte. Dabei ist die Tweety/Sylvester-Geschichte mit Black Canary und Catwoman noch am ehesten zu weit weg von der Materie. Harley Quinn funktioniert einfach aufgrund des Wahnsinns der Protagonistin, der Joker und Daffy Duck sind zum Schreien komisch und wie Porky sich von Lex Luthor übers Ohr hauen lässt, ist nur zu glaubwürdig. Die Cartoon-Geschichten dazwischen lockern die mitunter etwas brutaleren Storys auf. Die Illustrationen sind in jedem Fall passend. So ist auch der zweite Band der Reihe mit dem Untertitel „Der Irrsinn geht weiter“ zumindest so gut, dass man ihn einfach nicht verreißen kann. Fans und Leser, die zu Experimenten bereit sind, kann man das Werk bedenkenlos empfehlen.

„DC und die Looney Tunes“ geht mit „Der Irrsinn geht weiter“ weiter. Eine Schar verwegener Comicautoren und Autorinnen, unter anderem Gail Simone und Amanda Conner, haben sich weiteren Geschichten aus einem äußerst kranken, verschmolzenen Universum angenommen. Wieder ist dies gelungen. Humorvoll, manchmal brutal, aber unterbrochen von Cartoons kann auch dieser Band überzeugen – obwohl man möglicherweise gegenteiliges erwartet hätte.

Details

Bewertung

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