Star Wars Essentials

Das dunkle Imperium I

von Tom Veitch
Rezension von Stefan Cernohuby | 04. Januar 2024

Das dunkle Imperium I

George Lucas, Schöpfer von Welten und erster Großmeister des Phänomens, das sich Merchandising nennt, hatte vor ewigen Zeiten verfügt, dass Autoren mit seiner Genehmigung Fortsetzungen des Star Wars-Epos schreiben dürfen. Spin-Offs, die mit seiner Zustimmung so lange „richtig“ - also Bestandteil des Star Wars Universums waren - bis er das Gegenteil verfügte. Ein Teil dieser Geschichten sind schon vor vielen Jahren als Comic erschienen und ein Teil davon wird nun von Panini als Bestandteil der „Essentials“ geführt.

„Das Dunkle Imperium I“ ist ein Segment dieser „Essentials“. Der Comic, obwohl er als erstes aller Star Wars-Comics erschienen ist, spielt nach der „Thrawn-Trilogie“. Während die neue Republik ihren ersten großen Sieg errungen hat, gibt es immer noch unzählige Enklaven des Imperiums, die verständlicherweise ihre eigenen Ziele verfolgen, nachdem Darth Vader und der Imperator gefallen sind. Doch, wie Luke zu seinem Leidwesen herausfinden muss, ist letzterer eben noch nicht ganz tot. Denn der Imperator hat sich durch die dunkle Seite der Macht so weit über Leben und Tod hinausentwickelt, dass die Vernichtung seines Körpers allein nicht ausreicht, um ihn endgültig zu besiegen. Als Luke den Sith-Lord aufspürt, muss er sich dessen Macht beugen und die Dunkelheit ergreift von ihm Besitz. Können Han und Leia ihn davon abhalten, die eben erst auferstandene neue Republik wieder zu stürzen?

In diesem Ur-Gestein der Star Wars Comics ist noch klar zu erkennen, dass die Autoren einfach alle Ideen sofort umgesetzt haben. Somit wird für die Länge des Comics eine teils überzeichnete und stellenweise vielleicht auch etwas zu gigantomanische Geschichte erzählt. Die Wiederkehr des unsterblichen Imperators. Schiffe, die buchstäblich alles zerstören können, weil sie jedes Element in seine Bestandteile zerlegen, um weitere Tötungsmaschinen zu erschaffen. Teils ist die Geschichte nun auch nicht mehr ganz „korrekt“. Wird doch in Episode III der zukünftige Imperator und damalige Kanzler Palpatine durch seine eigene Nutzung der dunklen Seite der Macht so entstellt, wie er nachher in Episode IV ist, was seine Wiederherstellung durch Klone eigentlich unnötig macht.
Wie dem auch sei, dem Werk mangelt es weder an Inhalt, noch an Kreativität oder Hintergrund. Auch die Fähigkeiten des Zeichners können als gut, beziehungsweise der Stil als interessant bezeichnet werden. So dominiert in jedem Bild eine Hauptfarbe in mehreren Schattierungen, nur selten gibt es noch eine zweite oder dritte Farbe. Das verleiht dem Comic ein düsteres Flair, das aufgrund der Handlung nicht fehl am Platz ist. Man wird mit vielen lieb gewonnenen Charakteren konfrontiert, die sich wieder einmal einer hehren Sache verschrieben haben und alles riskieren, um den Guten zum Sieg zu verhelfen.

Auch wenn Zeichenstil und Handlung nicht jedem Leser gefallen werden, ist allein der Kultstatus dieses Comics für einen wahren Star Wars Fan der den Comic noch nicht besitzt, Grund genug zum Erwerb. Insofern ist „Das dunkle Imperium I“ damit ein würdiger Start für die Star Wars „Essentials“.

Details

Bewertung

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